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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Spekulationen«, knurrte Grimes. »Was passierte dann?«
    »Ich wartete darauf, dass Drew ihn erschießen würde. Er hatte Gewehr und Munition und der Schwarze auf meinem Pferd nicht mal einen Speer. Aber nein, Drew wendete und ritt zu mir und sagte, wir müssten los.«
    Tomkins blickte ihn verwundert an. »Sie wollen behaupten, der Kundschafter Jack Drew habe vor Ihren Augen eine freundschaftliche Unterhaltung mit dem Anführer der Schwarzen geführt?« »In der Tat. Und er warnte mich, ich solle den Mund halten, sonst…« »Sonst was?« »Er bedrohte mich mit lebenden Schlangen. Bewarf mich damit. Später in Clancys Lager weigerte er sich rundweg, mich aus der Gegend hinauszuführen, und ließ mich allein zurück. Zum Glück habe ich einen guten Orientierungssinn. Ich möchte jedoch zu Protokoll geben, dass Ferrington seine Pflicht vernachlässigt hat und Jack Drew die Schwarzen über jeden seiner Schritte informierte. Somit sind die beiden verantwortlich für den Tod von mindestens elf Männern.« »Mindestens?«, fragte Grimes. »Ferrington ist ein Dilettant; vermutlich haben sie ihn längst überfallen, während er mit seinen Leuten im Fluss plantschte, oder er ist geradewegs in einen Hinterhalt geritten. Drew sagte, er wolle den armen Clancy und den Soldaten zu Ferrington bringen, doch darauf würde ich mich nicht verlassen. Ich habe Clancy aufgefordert, mit mir zurückzukehren, doch er hat abgelehnt.«
    Als sie Kirk schließlich gehen ließen, sackte Grimes auf seinem Stuhl zusammen. »Ich könnte was zu trinken vertragen. Welch ein verdammtes Chaos!« »Ich sage es ungern, aber es klingt plausibel.« »Mag sein. Kirk hat was gegen Ferrington, aber mit gutem Grund, und auf Jack Drew, der sich so gut mit den Schwarzen steht, hat er es auch abgesehen, obwohl der ihm anscheinend aus einer bösen Klemme geholfen hat.« »Ein unangenehmer Zeitgenosse«, bemerkte Tomkins. »Er wird uns noch eine Menge Probleme bereiten. Es könnte zu einer Verhandlung vor einem Kriegsgericht kommen.« »Ja, aber meine Sorge gilt vor allem Ferrington und seinen Männern. Allerdings kann ich wohl kaum einen Trupp Freiwilliger losschicken, um die Soldaten zu retten.«
    »Wohl kaum«, meinte Tomkins düster.
    Die Kneipe war mit wütenden Trinkern und Möchtegern-Helden gefüllt, die allesamt forderten, dass einige Männer losreiten und die Aufgabe vernünftig erledigen sollten, indem sie die Schwarzen samt und sonders aufknüpften. Rollo genoss die Rolle, die er in dieser Gesellschaft spielen konnte.
    »Meine tapferen Männer, die mutig genug waren,
    ihresgleichen anzugreifen, wären heute noch am Leben, wenn Ferrington nicht so feige gewesen wäre«, tönte er und schlug dazu bekräftigend auf die Theke.
    »Das stimmt«, warf jemand ein. »Rollo sagt, Ferrington und seine Zinnsoldaten wären zu sehr mit Goldwaschen beschäftigt gewesen…« »Was?« Sam Dignam war soeben hinzugetreten. »Kommen Sie, Rollo, das ist ein bisschen stark. So etwas würde er nicht machen.«
    Doch das Wort war bereits aufgegriffen worden.
    »Sie haben Gold gesucht?«, riefen die Leute.
    »Natürlich«, brüllte Rollo. »Was sonst? Frauen? Da draußen?«
    Er lachte, bis man ihn beiseite stieß. Die Männer fieberten, nachdem sie das magische Wort Gold vernommen hatten. Alle redeten durcheinander. Experten meldeten sich, die schon immer gewusst hatten, dass im Hinterland Gold zu finden war. Andere wollten lieber Gold statt Soldaten suchen, sich sofort auf den Weg machen. Ein Geschäftsmann tippte Sam auf die Schulter.
    »Ich würde den armen Rollo nicht angreifen, mein Freund. Ich selbst habe Ferrington die Ausrüstung verkauft, die er zum Goldwaschen benötigte. Haben Sie das gehört, Sam? Gold! Also behaupten Sie nicht, er wäre mit dem Herzen bei seiner Aufgabe gewesen. Man sollte ihn lynchen.« »Er muss den Tipp von denen ganz oben haben«, meinte ein Viehtreiber. »Die Regierung weiß, wo Gold zu finden ist, und hat deshalb die Soldaten losgeschickt. Ihr wisst doch, wie die sind. Die wollen uns zuvorkommen.« »Himmel, du könntest Recht haben«, sagte ein anderer. »Ich habe mich schon gefragt, weshalb sie zwei Trupps ausgeschickt haben! Polizei und Militär. Die Polizei sollte die Schwarzen vertreiben, damit die Soldaten sicher herumstöbern konnten.« Er wandte sich an den Geschäftsmann. »Ich gebe einen aus, wenn Sie Ihr Geschäft öffnen. Ich brauche auch so eine Ausrüstung.« »Wenn Sie mir einen Whisky spendieren, stehen Ihnen alle Türen

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