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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Was ist mit ihren Kleidern, wenn das Haus abgebrannt ist?«
    Georgina erbleichte. »Das habe ich auch durchgemacht. Nachdem unser Haus niedergebrannt war, sind wir in
    unseren einzigen Kleidern und ohne Geld nach Brisbane geritten. Es ist ein furchtbares Gefühl, so peinlich. Vielleicht kannst du ihnen telegrafieren, dass wir unterwegs sind und uns um sie kümmern werden.«
    »Wohin telegrafieren?« »Ans Postamt. Es ist ein kleiner Ort, man wird sie finden.« »Ich sollte besser mitkommen«, sagte Blanche, doch Marcus war dagegen.
    »Sie sind keine Babys mehr. Du wärst nur im Weg. Überlass es einfach Georgina.«
     
    Sie waren auf Montone-Gebiet. Umstrittenem Gebiet. Eigentum des Tingum-Clans, das Lord Jasin Heselwood als Viehstation beanspruchte. Jack erinnerte sich genau. Er hätte das Haus auch blind gefunden, da er die Gegend vor dem Überfall gründlich ausgekundschaftet hatte. Dort drüben waren die blauen Hügel, hinter dem dichten Wald floss ein kleiner Bach, den die Schwarzen Warrul nannten, weil dort Bienen lebten. Er floss durch eine tiefe Rinne, die sich bis zum großen Fluss auf der anderen Talseite zog. Jack hatte sie überflutet gesehen, ein spektakulärer Anblick. Meilenweit nichts als Wasser, beinahe wie der Brisbane River. Als er in der Stadt war, hatte ihn irgendetwas am Anblick des Flusses gestört, und nun wusste er, was es war: die ganzen Häuser dicht am Ufer! Die Leute sollten besser aufpassen. Der mächtige Fluss konnte immer wieder sein Bett verlassen und sich über das Land ergießen. Zum ersten Mal begriff er, dass die Station nie ein richtiges Hochwasser erlebt hatte, so lange hatte es sie gar nicht gegeben. Dann grinste er.
    »Was ist denn so amüsant?«, fragte der Major, der neben ihm ritt. »Ich dachte nur gerade, dass das Haus vermutlich einem Hochwasser zum Opfer gefallen wäre, wenn man es nicht niedergebrannt hätte.« »Aber du sagtest doch, es habe auf der Anhöhe da drüben gestanden.« »Das schon, aber es hätte dennoch nicht hoch genug gelegen. Nicht in diesem Land. Die starken Regenfälle im Norden verwandeln diese Flüsse in reißende Ströme.«
    Besorgt erkundigte sich der Major nach Emerald Downs.
    »Würde der Brisbane River dann auch über die Ufer treten?« »Ich denke ja. In der Stadt auf jeden Fall, weil er dort so viele Biegungen macht.« »Und bei mir draußen?« »Wohl auch. Das Land ist nicht umsonst so grün.« »Aber mein Haus wäre sicher?« »Vermutlich. Ist aber schwer zu sagen.«
    Er fragte Moorabi, der darüber nachdachte und dann in seiner Sprache antwortete.
    »Er sagt, Ihr Haus liege hoch genug, nicht aber die so genannten anderen Häuser. Damit meint er die Unterkünfte für die Männer, die Ställe, all das.« »Himmel«, stöhnte der Major, und Jack ritt näher heran. »Wie fühlen Sie sich? Möchten Sie noch etwas von Moorabis Medizin?« »Die könnte ich gebrauchen.«
    »Gut. Einen Moment.«
    Alle drei stiegen im Schatten hoher Kiefern ab, und während Jack in seiner Blechtasse das weiße Pulver mit Wasser mischte, schaute Moorabi zum nahen Vorgebirge hinüber.
    »Bussamarai wartet da drüben.«
    Der Major wandte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zu ihm um. »Ist er der Häuptling?« »Der große Boss«, meinte Jack. »Nehmen Sie sich vor ihm in Acht.« »Was, glaubst du, will er von mir?« »Keine Ahnung. Vielleicht ein bisschen Ruhm. Wir gehen dort hinauf. Schauen uns in Ruhe um.« »Wo sind meine Männer?«
    Jack übersetzte die Frage für Moorabi.
    »Sie lagern in dem Gebüsch dahinten, gleich neben einem Bach. Der Busch ist dicht, daher sind sie nicht zu sehen. Und die Krieger haben sie umzingelt.« »Zäune«, verkündete Moorabi stolz. Jack nickte.
    »Ja, so kann man es wohl nennen«, meinte er lächelnd.
    »Kommen Sie, Major. Reden wir mit dem Boss.«
    Doch Kit blieb fest. »Nein. Hilf mir aufzustehen. Ich treffe mich erst mit ihm, nachdem ich meine Männer gesehen habe.«
    Doch Jack und Moorabi waren verärgert. »Keine gute Idee«, warnte ihn Drew. »Wir wollen ihn doch nicht beleidigen.« »Zuerst will ich meine Männer sehen. Ich muss die genaue Situation kennen. Für berittene Soldaten dürfte es nicht allzu schwer sein, dort auszubrechen. Ich sehe nach ihnen, und danach treffe ich mich mit dem Häuptling.« »Sie müssen durch den Ring der Schwarzen hindurchreiten.« »Ich weiß. Sag Moorabi, ich fordere sicheres Geleit. Er soll vor mir herreiten.« »Warum sollte er das tun? Er könnte selbst erschossen werden. Na gut, ich rede

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