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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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unterbrechen.
    »Sag ihm, er hat in allem Recht. Und ich entschuldige mich.«
    Bussamarai, der mit einem Streit gerechnet hatte, wirkte überrascht. Er beugte sich vor und funkelte den Major argwöhnisch an.
    »Dann geht weg. Weg von hier!«, rief er. »Mit Eurer Erlaubnis, Sir, werden wir das auch tun«, entgegnete Ferrington ruhig, und Jack zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    Er gab die ehrerbietige Bemerkung gern weiter. Bussamarai wusste sehr wohl, dass die Soldaten zwar in der Unterzahl, dafür aber mit Gewehren bewaffnet waren, nahm das Kompliment aber gern entgegen.
    »Warum sitzen wir dann hier?«, fragte er. »Weil ich keinen Krieg will und Ihr wohl auch nicht. Doch nach mir werden Siedler kommen, ob es Euch gefällt oder nicht. Sie sind so unvermeidlich wie der Regen.«
    Jack übersetzte, und Bussamarai saß ganz still da, das dunkle Gesicht reglos wie Bronze, und dann zählte er alle Clans auf, die in dieser Gegend lebten oder gelebt hatten, und die Stämme, aus denen die große Nation bestand. Er erhob sich und deutete auf die Orientierungspunkte, die noch aus der Traumzeit stammten, erzählte ihre Entstehungsgeschichte aus Vorzeiten, in denen noch die riesigen Tiere und Vögel durch dieses Land gezogen waren, Eidechsen groß wie Bäume und Vögel, neben denen die Emus winzig wirkten. Jack kannte das meiste schon und übersetzte mühelos. Der Major war fasziniert.
    »Wunderbare Geschichten«, sagte er zu Jack. »Die musst du aufschreiben, wenn wir zu Hause sind. Ich bin sicher, dass Leute, die prähistorische Vögel und Tiere erforschen, alles dafür geben würden, noch mehr darüber zu erfahren.« »Der Offizier findet, er habe nie bessere Geschichten als deine gehört«, sagte Jack, worauf Bussamarai ernst nickte.
    Wieder kam er auf die Probleme zu sprechen, bis auch
    Ferrington auf seine frühere Antwort zurückgriff.
    »Die Siedler werden kommen. Es ist traurig für Euer
    Volk. Aber sie werden kommen, das ist so unvermeidlich wie der Regen.«
    Bussamarai sprang auf und ging davon, drehte sich um und bat Jack zu sich.
    »Sag mir, Jack Drew, werden all diese Weißen kommen, egal ob wir kämpfen oder nicht? Spricht er wirklich die Wahrheit?«
    Jack nickte betrübt, und Bussamarai ergriff seinen Arm.
    »Ich habe mir gewünscht, dass der Offizier lügt, dass er von Hoffnung spricht, aber das kann er wohl nicht.«
    »Dann ist er jetzt am Zug. Biete ihm Friedensverhandlungen an.«
    Und so wurde das Gespräch wieder aufgenommen, doch der Major wurde zusehends schwächer. »Bitte ihn um Erlaubnis, dass ich mich zurückziehen darf, Jack. Ich glaube, wir haben ausreichend guten Willen bewiesen, um die Feindseligkeiten fürs Erste zu beenden. Mehr kann ich nicht tun. Nun liegt es an beiden Seiten, den Frieden zu wahren.«
    Nachdem er die Erlaubnis erhalten hatte, verkündete Ferrington, er werde am Morgen mit seinen Leuten abziehen, und Bussamarai nickte zustimmend.
     
    In der Morgendämmerung ritt Jack rasch zu den Ruinen von Montone hinüber. Er sprang vom Pferd, eilte durch den verwilderten Obstgarten und blieb stehen, um sich zu erinnern, an welcher Stelle er in das weitläufige Haus eingedrungen war.
    Durch die Hintertür.
    Der Hühnerstall stand noch, und er schauderte. Der
    große Hof zwischen Stall und Haus war ein Schlachtfeld gewesen. Er war über das gefährlich ungeschützte Gelände gelaufen, hatte beinahe vor Angst aufgeschrien, als die Leute von drinnen das Feuer eröffneten. Der Hof war ihm unendlich groß erschienen, und obwohl er die Szene verdrängt hatte, sah er nun wieder die verstreuten Leichen, die von Schüssen niedergemäht worden waren, und eine Frau mit eingeschlagenem Schädel, die neben einem Schwarzen mit blutbeflecktem Kriegsbeil lag. Opfer und Angreifer waren Seite an Seite gestorben.
    Er zog den Hut in die Stirn, als wollte er die grauenhaften Bilder verdecken, und trat zwischen die Ruinen, über verkohlte Balken, ging durch graue Asche und konzentrierte sich auf diesen Abschnitt, der einmal ein Flur gewesen sein musste.
    Er stocherte mit einem Stock herum, kam an ehemaligen Türöffnungen vorbei, in diesem Zimmer hatte er die weiße Frau entdeckt! Die Frau im Hof hatte er nicht retten können, doch dieser hatte er helfen wollen… hatte sie versteckt und die Schwarzen weitergedrängt, weg von ihr …und dann kam das Nichts.
    Irgendwo hier musste es passiert sein. Er suchte sorgfältig, zuerst in dem kleinen Bereich, in dem er hingefallen sein musste, und zog dann immer weitere

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