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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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auf und ab, hielt sich weiter fern von den Soldaten, warf ihnen aber neugierige Blicke zu. Dann klatschte er in die Hände und wandte sich an Jack.
    »Hol den Boss-Offizier her.«
    Und da fiel Jacks Blick auf den glitzernden Stein, der zwischen den riesigen Zähnen prangte, die der Häuptling als Kopfputz trug. Er wich zurück, deutete stotternd darauf, und Bussamarai verstand, dass Jack den gelben Stein als das erkannt hatte, wonach er immer gesucht hatte. Er lachte dröhnend. Bog sich vor Vergnügen.
    »Du willst auch einen, was? Ich habe den Besten, was? Bussamarai kann dich sogar bei der Goldsuche schlagen.« »Hast du noch mehr?« »Nein.« Der Häuptling entfernte sich und rief Moorabi zu, er solle den Boss-Offizier zu ihm bringen.
    »Was ist mit den Soldaten?«, fragte Moorabi, doch der Häuptling hatte vorübergehend das Interesse an ihnen verloren. Er wischte die Frage beiseite, dann fiel ihm noch etwas ein.
    »Sag ihnen, wir wollen nachher noch einmal die Pferde tanzen sehen. Gutes Korrobori.« »Woher hast du das Gold?«, fragte Jack und wollte ihm nach, doch sein alter Freund schritt davon und bedeutete ihm damit, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für Fragen sei.
     
    Der Major trat wankend vor, auf einen Stock gestützt, den Jack für ihn gesucht hatte, doch Bussamarai reagierte nicht auf die Verletzung seines Gegenübers. Enttäuscht sah Jack, dass der Häuptling seinen Kopfputz samt Goldnugget abgenommen hatte und sein dickes, drahtiges Haar mit einem geflochtenen Band schlicht nach hinten gebunden trug.
    »Ich glaube, es ist Sitte, dass man die Verwundung eines anderen nicht zur Kenntnis nimmt«, erklärte Jack.
    Ferrington nickte. »Verstehe, eine Frage des Protokolls. Welche Rolle muss ich spielen?« »Haltung bewahren. Er will Sie auf die Probe stellen. Moorabi wird Ihnen etwas zu trinken bringen. Kippen Sie es rasch herunter, dann fühlen Sie sich besser.« »Aber er darf nicht die Oberhand gewinnen. Ich habe auch ein Protokoll, an das ich mich halten muss.« »Vergessen Sie es. Sie sind schon einmal nur knapp davongekommen. Versuchen Sie es nicht noch mal.«
    Er würde schon dafür sorgen, dachte Jack bei sich, als er Ferrington half, sich in die erste Reihe eines kleinen, natürlichen Amphitheaters zu setzen, in dem häufig Korroboris abgehalten wurden. »Ich werde dolmetschen.«
    Schon waren die Aborigine-Tänzer dabei, sich für die Geschichte, die sie vortragen wollten, zu bemalen. Essen wurde gekocht und von den Frauen herumgereicht, von denen sich viele an Jack erinnerten und ihm Leckerbissen brachten, die er mit einem unwilligen Major Ferrington teilte. Jack wies ihn darauf hin, dass es unhöflich sei, Schlange oder Raupe abzulehnen, was allerdings nicht der Wahrheit entsprach. Kein Schwarzer war je gekränkt gewesen, wenn Jack unbekanntes Essen abgelehnt hatte, was häufig vorgekommen war, bis er sich an ihren Speiseplan gewöhnt hatte.
    Rapper und seine Männer, die hinter ihnen saßen, aßen alles auf und warteten ruhig auf das, was Jack ihnen als
    »Konzert« angekündigt hatte.
     
    Bei Einbruch der Dämmerung tauchten weitere Aborigines auf und nahmen jenseits des Feuers Platz. Jack stellte fest, dass die Weißen nun deutlich in der Minderzahl waren, und beugte sich zu Ferrington.
    »Sie sollten Ihr Protokoll richtig hinkriegen, Kumpel.« Für die Musik sorgten ein einziges Didgeridoo, Schlagstöcke und Sänger, und der Tanz dauerte Stunden, wobei das Publikum zu beiden Seiten lautstark Beifall klatschte. Plötzlich war das Korrobori vorbei, die Feuer verloschen, die Dunkelheit wirkte auf einmal unheimlich.
    »Was nun?«, fragte Rapper leise, doch niemand antwortete.
    Dann entdeckte Jack, dass Bussamarai auf gestanden war und ihn zu sich winkte. Er deutete fragend auf Ferrington, und der Häuptling nickte. Sie sollten beide in sein gunyah kommen, eine große Hütte, die mit Rinde gedeckt war. Zu Jacks Erleichterung würden sie nur zu dritt sein. Bisher hatte er damit gerechnet, dass sie es mit Bussamarai und seinem gesamten Ältestenrat zu tun haben würden, was die Sache kompliziert hätte, da bei derartigen Versammlungen so viele verschiedene Meinungen vorgebracht wurden.
    Schließlich saßen sie Bussamarai im Gras gegenüber, der sofort eine Tirade über Weiße anstimmte, die sich unbefugt auf seinem Land aufhielten, und Jack war nicht in der Lage, seinen wütenden Anschuldigungen Einhalt zu gebieten. Ferrington hörte sich alles ruhig und gelassen an, ohne den Aborigine zu

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