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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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mit ihm. Sie machen es uns wirklich nicht leicht.«
    Er besprach sich mit Moorabi, der darauf bestand, zuerst ins Lager der Schwarzen zu reiten und sich dort neue Anweisungen zu holen.
    »Natürlich«, sagte der Major und ritt ins offene Gelände, wo ihn die Späher der Aborigines und, wie Jack vermutete, auch seine eigenen Leute deutlich ausmachen konnten.
    Schließlich kehrte Moorabi zu Fuß zurück und bedeutete ihnen, ihm zu folgen.
    »Ich glaube, wir sollten auch laufen«, meinte Jack.
    »Das kannst du gern tun. Ich gehöre zur Kavallerie. Ich reite.«
    Jack entschloss sich, ebenfalls auf seinem Pferd sitzen zu bleiben, was sicherer wäre, falls es zu einer Konfrontation kommen sollte. Er blickte zurück in den verwilderten Obstgarten neben den verkohlten Trümmern von Montone und wünschte, er könnte die Gegner sich selbst überlassen, weil er darauf brannte, nach seinem Gold zu suchen. Anscheinend war er als Einziger wirklich an der Station interessiert; alle anderen dachten nur daran, wie sie einander töten könnten.
    Als sie ins Gebüsch vordrangen, sahen sie Bussamarais Männer beiseite treten. Plötzlich ertönte lautes Jubelgeschrei, als die Soldaten Major Ferrington erkannten. Moorabi hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Und nun?«, fragte Jack. Dann entdeckte er den groben
    Drahtzaun. »Verdammt, Major, sehen Sie mal.«
    »Ich sehe es sehr wohl«, entgegnete Ferrington wütend.
    »Sergeant Rapper! Bitte melden. Wie ist die Lage bei
    Ihnen?« »Drei Tote, Sir. Ein Verletzter. Alle anderen einsatzbereit.« »Aufsitzen.« »Ja, Sir!« »Guter Mann«, sagte Ferrington zu Jack. »Stellt keine unnötigen Fragen.« »Was haben Sie vor? Was hat es für einen Sinn, hier aufzusitzen?« »Ich gehe auf Nummer sicher«, sagte der Major und wendete sein Pferd. Dann rief er Rapper zu: »Beim Pfiff hintereinander aufreihen!«
    Jack starrte ihn an. »Was? Sie wollen im Busch exerzieren?« »Nein, ich möchte nur die Chancen ein wenig ausgleichen. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, die Belagerer sind abgelenkt.« Er stieß einen schrillen Pfiff aus und galoppierte los, zurück ins offene Gelände, worauf ihm Rappers Reiter in einer langen Reihe durch eine schmale Stelle zwischen zwei Bäumen folgten. Vermutlich hatte Rapper einen Draht durchtrennt. Die Reiter donnerten an Jack vorbei und bildeten eine Reihe hinter Ferrington, bevor sie in Trab fielen.
    Moorabi war entsetzt, Jack hatte ein flaues Gefühl im
    Magen.
    »Jetzt sind wir dran. Der Idiot hat alles versaut.«
    Er hörte, dass Ferrington etwas rief, und Rapper wiederholte den Befehl. Hoffentlich war das nicht das Signal zum Angriff, doch nichts geschah. Die Aborigines tauchten auf, die Waffen bereit, und vor ihren Augen begannen zwanzig Reiter zu exerzieren. Zuerst trabten sie in zwei Reihen vorwärts, bildeten verschiedene Formationen, ritten eine saubere Acht, wechselten im Zickzack die Position, bewegten sich paarweise auf den Major zu, der Befehle brüllte und mit den Armen wedelte wie ein Dirigent, und bogen kurz vor ihm auseinander.
    Jack schaute verblüfft zu, bis er merkte, dass ihm das
    Schauspiel gefiel. Die Soldaten waren gut, verdammt gut… vermutlich hatten sie außer Exerzieren nicht viel zu tun, wenn sie in ihrer Kaserne in Sydney hockten.
    Er sah sich um und stellte fest, dass auch die Schwarzen, die ein gutes Korrobori über alles liebten, die Vorstellung genossen. Er schlenderte mit Moorabi um den improvisierten Paradeplatz herum, bis sie plötzlich vor Bussamarai standen. Doch das war nicht der erzürnte Häuptling, mit dem sie gerechnet hatten, sondern ein faszinierter Zuschauer, der das Spektakel mit breitem Grinsen betrachtete.
    Er nahm Jack kaum zur Kenntnis, schlug ihm nur beiläufig auf den Rücken und wandte sich wieder den Reitern zu. Als sie fertig waren, kehrte Bussamarais Argwohn zurück, Hunderte von Speeren richteten sich auf, aber der Major hatte seine Männer in zwei Reihen antreten lassen, vor ihnen der Sergeant, er selbst an der Spitze. Zu Jacks Erleichterung steckten ihre Gewehre noch im Halfter. Ferrington stieg steif vom Pferd, ergriff seinen Säbel und legte ihn auf den Boden.
    Dann stimmte Rapper ein »Hipp, hipp, hurra!« an, und
    Jack begriff, was sie vorhatten.
    »Sie ehren dich«, sagte Jack nachdrücklich zu Bussamarai. »Sie haben die Pferde dir zu Ehren tanzen lassen und bringen drei Hurrarufe auf dich aus. Das ist ihr Geschenk.«
    Als das letzte Hurra verklungen war, nickte Bussamarai erfreut.
    Er ging

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