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Im finsteren Wald

Im finsteren Wald

Titel: Im finsteren Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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Wegen würden die Beamten mit dem Streifenwagen zurücklegen können, dann mussten sie laufen. Selber mitzukommen, weigerten sich allerdings Ernst und Günther, sie lehnten es energisch ab den Wald zu betreten.
    Die Beamten wunderten sich, denn sonst konnten sich die Leute kaum davon abbringen lassen, ihnen zu helfen und sie zu vermeintlichen Unglücks- oder Tatorten zu begleiten.

 
     
    31
    Thomas konnte nicht mehr, der verdammte Wald war riesig und der unebene Boden mit Wurzeln, Steinen und Gestrüpp brachte ihn ständig zum Stolpern. Er keuchte und bekam nicht genug Luft, in seiner Seite stach es. Tina, die längst nicht mehr an seiner Hand lief, ging es ähnlich, auch die Rothaarige atmete nun heftiger. Sie hetzten durch den Wald, als wären wilde Furien hinter ihnen her und so war es ja tatsächlich. Thomas versuchte, die Richtung nach Osten zu halten, aber langsam wurde es ihm egal, wohin sie liefen, wenn nur die Rennerei bald ein Ende fand. Er hatte überall Schmerzen, besonders in den Fußsohlen und eine der Messerwunden blutete ziemlich schlimm. Seine Kondition, die er für gut eingeschätzt hätte, ließ sehr zu wünschen übrig, im Gegensatz zur Ausdauer der verfolgenden Frauen. Auch die Rothaarige hielt sich viel besser als er, sie hielt mühelos Schritt, hätte sicherlich noch schneller laufen können, aber er musste auch Tina ständig antreiben und schob sie ab und an vorwärts. Die Verfolger klebten an ihnen wie Bluthunde.
    Schafften sie es, zu entkommen? Das fragte sich Thomas und Zweifel untergruben seine Überzeugung, frei zu kommen. Aber was wurde, wenn sie es nicht schafften? Würde man sie gleich hier niedermetzeln und zerstückeln oder sie zur Höhle zurückschleppen und langsam zu Tode foltern? Die Gedanken gaukelten ihm grausige Bilder vor und lenkten ihn ab. Er stolperte, versuchte sich zu fangen und taumelte voll durch ein Gebüsch und gegen einen Baum. Benommen sank er seitlich zu Boden und strich sich keuchend den Schweiß von der Stirn, als es ‚Tock‘ machte. Zitternd blieb ein Speer im Baumstamm stecken, nur ein Dutzend Zentimeter von seinem Kopf entfernt.
    „Ach du verdammte Scheiße“, entfuhr es Thomas automatisch. Tina, die hinter ihm gelaufen war und ihm aufhelfen wollte, heulte auf. Sie warf hektisch die Arme in die Luft und rannte panisch weiter. Sie sah nicht mehr nach rechts oder links und rief nach Luft hechelnd immer wieder: „Mama! Mama!“
    Ihre Begleiterin, die Frau mit den roten Haaren, kam zu Thomas, schaute sich hektisch um, versuchte, den Speer aus dem Baumstamm zu ziehen, als die wilde Horde sich näherte. Sie bestand allerdings nur aus drei Frauen, der Rest war weit abgefallen. Sie kamen schnell näher, mit zu Fratzen verzerrten Gesichtern und hassglühenden Augen. Was sie schrien, konnten weder Thomas noch Tina verstehen.
    „Hier!“, rief Thomas und warf vorsichtig der Rothaarigen das Messer zu, er erkannte, dass sie den Speer nicht aus dem Holz bekommen würde, bevor die Verfolger sie erreichten. Seine Begleiterin konnte das Messer besser gebrauchen als er. Er selbst konnte seine Fäuste einsetzen, die er nun ballte. Schnell richtete er sich auf und schaute den Verfolgerinnen entgegen. Er war entschlossen, alles zu tun, um ihnen nicht noch einmal in die Hände zu fallen.

 
     
    32
    Ernst und Günther schauten dem davon fahrenden Polizeiwagen hinterher und gingen dann zum Haus.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte Elfriede, die in der Tür stand.
    „Wir warten, was sonst?“, entgegnete Ernst und Günther zuckte die Schultern. „Die Polizei hat übernommen, hast du doch gehört, alles Weitere liegt nun in ihren Händen.“
    „Und wenn sie auch verschwinden?“, fragte Elfriede und machte eine vage Geste in Richtung de Straße.
    Ernst sah sie erschrocken an. „Nun mal den Teufel nicht an die Wand, Elfi! Es sind Polizisten, die werden sich schon zu wehren wissen.“
    Günther sagte nichts und ging wortlos zu seinem Haus zurück.
    Die Beamten fanden den Waldweg nach der Beschreibung leicht. Er wurde schon jahrelang nicht mehr benutzt und war teilweise zugewachsen. Das verrostete Schild mit der Aufschrift Forstfahrzeuge frei lag am Boden. Langsam fuhren sie ins Dämmerlicht unter das Blätterdach.
    „Na hoffentlich geht das gut“, sagte der Beifahrer mit skeptischen Blick auf den Waldboden, durch den unter Blättern und Kiefernnadeln der Sand hindurchleuchtete. „Wenn wir uns hier festfahren, sehen wir alt aus.“
    „Keine Sorge, ich passe schon

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