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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Und ich verspreche Ihnen, wenn Sie nach der Party nicht entweder vom Herrscher oder von Vhotan eine Versicherung erhalten haben, daß ich guten Grund habe zu schweigen, dann werde ich alle Ihre Fragen in dieser Angelegenheit beantworten. Einverstanden?«
    Für einen langen Augenblick starrte Slothiel aus brennenden Augen auf Jim herab. Doch dann entspannten sich seine Züge plötzlich, und das alte unbeteiligte Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    »Sie haben mich in die Enge getrieben, Jim. Sie wissen genau, daß ich kaum einen Menschen niedrigerer Rasse, für den ich sponsiere, zum Antworten zwingen kann. Besonders, weil es unmöglich ist, die Sache geheim zu halten. Sie werden ein gutes Wettobjekt abgeben Jim, sollte Ihre Adoption aus irgendwelchen merkwürdigen Gründen tatsächlich erfolgen. Nun gut – wahren Sie Ihr Geheimnis, vorläufig…« Er verschwand.
    »Ich mache mir Sorgen um Sie, Jim«, sagte Ro.
    Aus irgendeinem Grund klangen diese Worte sehr bedeutsam in seinen Ohren. Er betrachtete sie prüfend und sah, warum. Ihr sorgenvoller Blick, der beunruhigte Klang ihrer Stimme entsprachen einem ganz anderen Grad von Zuwendung, als sie sie für gewöhnlich ihren Haustieren und somit auch ihm schenkte.
    Plötzlich fühlte er sich auf unerwartet tiefe Art berührt. Niemand, weder Mann noch Frau, hatte sich seit langer Zeit um ihn Sorgen gemacht.
    »Können Sie nicht wenigstens mir sagen, aus welchem Grund Galyan die Party vorgeschlagen hat?« fragte Ro. »Weil Melness ein kluger Mann ist? Sie sagten das so, als würden Sie annehmen, daß irgendeine Verbindung zwischen Galyan und Melness besteht. Aber eine solche Verbindung zwischen einem Hochgeborenen und einem Mann niederer Rasse ist unmöglich.«
    »Und wie ist das zwischen Ihnen und mir?« fragte Jim und dachte an den neuen Klang in Ros Stimme.
    Sie errötete, aber Jim wußte inzwischen, daß das bei ihr nicht viel zu bedeuten hatte.
    »Bei mir ist das etwas anderes«, sagte sie. »Aber Galyan gehört zu den höchsten Hochgeborenen. Nicht nur durch seine Geburt, sondern auch durch seine Stellung.«
    »Aber er pflegt Männer niederer Rassen für seine Zwecke zu benutzen, vielleicht in höherem Maße als andere Hochgeborene.«
    »Das stimmt …« Ro blickte nachdenklich zu Boden. Dann hob sie wieder den Kopf. »Aber Sie haben mir noch immer nicht erklärt …«
    »Es gibt nichts zu erklären«, sagte Jim. »Außer meiner Behauptung, daß die Angelegenheit mehr den Herrscher als mich angeht. Ich sagte, daß Melness ein kluger Mann ist, weil Männer manchmal auch aus Klugheit Fehler machen können, nicht nur aus Dummheit. Sie könnten zu offensichtlich versuchen, etwas zu verschleiern. Als Adok mich zum erstenmal mit Melness zusammenbrachte, bemühte sich Melness sehr, den Eindruck zu erwecken, als sei es ihm unangenehm, mich unter seiner Befehlsgewalt zu haben.«
    »Aber warum sollte er …« Ro runzelte die Stirn.
    »Dafür kann es viele Gründe geben. Der einfachste ist der, daß ein Wolfling wie ich einen Sponsor gewonnen hat, während ein Mann wie er nicht den Schatten einer solchen Chance hat, nur weil er in seiner Eigenschaft als Diener so nützlich ist. Aber andererseits sollte Melness zu klug sein, mich seine ablehnende Haltung spüren zu lassen, besonders weil doch die Möglichkeit besteht, daß ich als Hochgeborener enden und mich an ihm rächen könnte.«
    »Warum hat er sich dann so benommen?«
    »Vielleicht, weil er glaubte, ich sei ein Spion der Hochgeborenen, der die Welt der Diener erforschen soll. Und vielleicht wollte er einen Grund haben, mich stets im Auge behalten zu können, während ich mich im Untergrund aufhalte, ohne daß ich sein Mißtrauen merke.«
    »Aber warum sollten Sie in der Dienerwelt spionieren?«
    »Das weiß ich jetzt noch nicht.«
    »Aber Sie glauben, daß es etwas mit dem Herrscher und mit Galyan zu tun hat. Warum?«
    Jim blickte sie lächelnd an.
    »Sie wollen zuviel wissen, und zu rasch. Sie wollen sogar mehr wissen, als ich vorläufig weiß. Verstehen Sie jetzt, warum ich Slothiel nicht antworten konnte?«
    Langsam nickte sie. Dann trat sie einen Schritt näher zu ihm.
    »Jim … Was haben Sie auf Ihrer Welt getan? Ich meine, außer Stierkämpfen?«
    »Ich war Anthropologe. Mit dem Stierkampf habe ich mich erst später – und nur nebenberuflich beschäftigt.«
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. Er wußte, daß das Wort Anthropologe in der Sprache des Reiches nicht existierte, und so erklärte er es ihr von seinem

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