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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Welten ist, wenn ein unter seiner Oberhoheit stehender Mann zumindest ein Hochgeborener auf Probe wird. Kurz gesagt, er kann Ihnen nicht viel anhaben. Aber Sie können natürlich aus Gründen der Höflichkeit nicht ablehnen, mit ihm zusammenzutreffen.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim grimmig. »Und Sie sollen mich zu ihm bringen?«
    Ro nickte. Sie ergriff seine ausgestreckte Hand. Auf diese Weise beförderte man auf der Thronwelt jeden Menschen ohne Schwierigkeiten an einem ihm unbekannten Ort. Es bedeutete, wie Jim inzwischen wußte, eine gewaltige geistige Anstrengung, jemanden ohne physischen Kontakt in einen anderen Raum zu versetzen. Adok tat dies natürlich auf die höflichere Art, wie sie auch Ro früher bevorzugt hatte. Aber inzwischen hatten sich Jim und sie daran gewöhnt, sich einfach die Hände zu reichen, wenn sie ihn an einen ihm neuen Ort führen wollte.
    Sie gelangten in einen relativ kleinen Raum, der Jim mit seinen schwebenden Schreibtischen und spärlich verteilten Sitzkissen an Galyans Arbeitszimmer an Bord des Schiffes erinnerte. Auch hier saßen die kleinen braunen Männer an den Tischen, und ein Starkianer stand neben ihnen, der offensichtlich als Leibwächter fungierte.
    Galyan saß auf einem der Kissen, und neben ihm saß ein Mann, dessen Haut die Indianerfarbe der Alpha-Centaurianer hatte. Er schien drei oder vier Zoll größer zu sein als die Menschen, denen Jim auf Alpha Centauri III begegnet war.
    »Da seid Ihr ja!« sagte Galyan und wandte sich Ro und Jim zu, als sie inmitten des Raumes auftauchten. »Ich möchte, daß Sie Ihren regionalen Oberherrn kennenlernen, Jim – Wyk Ben von Alpha Centauri III. Wyk Ben, das ist Jim Keil, für den ein Hochgeborener bereits die Sponsorschaft übernommen hat.«
    »Ja«, sagte Wyk Ben und blickte Jim an. »Ich wollte Sie nur kurz sehen, um Ihnen Glück zu wünschen, Jim. Es macht mich sehr stolz, daß Sie auf der Thronwelt Eingang gefunden haben und daß Ihre Welt jetzt unter unserer Oberherrschaft steht.« Im Gegensatz zu dem zischenden Akzent der Hochgeborenen, an den Jim sich mittlerweile gewöhnt hatte, lispelte der Alpha-Centaurianer leicht.
    Wyk Ben strahlte Jim glücklich an und schien gar nicht zu merken, daß auch noch zwei andere Personen am Gespräch zu beteiligen waren. Ein Stirnrunzeln erschien auf Ros Stirn, als ob sie Böses ahne, und in Galyans zitronengelben Augen leuchtete ein Funken sardonischen Humors auf. Jim übte kühle Zurückhaltung.
    »Nun … Das wollte ich Ihnen nur sagen«, meinte Wyk Ben eifrig. »Ich will Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen.«
    Jim starrte ihn an. Der Mann spielte sich auf wie ein junger Hund, der stolz mit dem Schwanz wedelt. Von der Thronwelt schien er keine Ahnung zu haben. Jim fragte sich, warum Galyan ihn unbedingt mit Wyk Ben hatte zusammenbringen wollen. Aber er notierte auch diese ihm jetzt noch unverständliche Tatsache in seinem Gehirn.
    »Vielen Dank«, sagte er. »Ja, ich muß tatsächlich jetzt meine täglichen Übungen mit meinem Ersatzstarkianer absolvieren.« Er blickte Ro an. »Gehen wir?«
    »Es hat mich gefreut, Sie wiederzusehen«, sagte Galyan in einem gedehnten Tonfall, der Jim an Slothiels Sprechweise erinnerte. Offenbar hatte er mit der Gegenüberstellung von Jim und Wyk Ben genau das erreicht, was er wollte. Jim reichte Ro die Hand, und sofort waren sie beide wieder in seinem Zimmer.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Jim.
    Ro schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Ich weiß es nicht. Und wenn irgend etwas auf der Thron weit passiert, das man nicht versteht, dann ist das ein Zeichen, daß Gefahr droht. Ich muß herausfinden, was dahintersteckt. Bis später, Jim.« Hastig verschwand sie.
    Jim ließ noch einmal die Begegnung mit Wyk Ben vor seinem geistigen Auge ablaufen. Es beunruhigte ihn, wie rasch die Dinge passierten, so rasch, daß sie ihm beinahe davonliefen.
    »Adok!« rief er in den leeren Raum hinein.
    Nach drei Sekunden tauchte die kräftige Gestalt des Starkianers vor ihm auf.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Adok. »Brauchen Sie …«
    »Ich brauche nichts«, sagte Jim brüsk. »Adok, gibt es in den unterirdischen Räumen der Dienerschaft eine Bibliothek?«
    »Eine Bibliothek …?« In Adoks Gesicht zuckte es leicht, was, wie Jim inzwischen wußte, der Ausdruck äußerster Verblüffung sein sollte. »Oh, Sie meinen sicher das Studienzentrum. Ich werde Sie hinführen, Jim. Ich selbst war zwar noch nie dort, aber ich weiß, wo es ist.«
    Er berührte Jim nur leicht

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