Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
am Arm, und sie wurden in den Untergrundpark versetzt. Adok blickte sich zögernd um, dann wandte er sich nach links und bog in eine Seitenstraße ein.
    »Ich glaube, hier kommen wir ins Studienzentrum«, sagte er. Jim folgte ihm, bis sie zu einer breiten Steintreppe kamen, die zu einem offenen Portal inmitten einer glatten braunen Steinwand führte.
    Ein paar Leute stiegen die Stufen hinauf oder herab. Sie alle waren Starkianer oder Diener niedrigerer Rasse. Jim beobachtete sie interessiert, und als er an Adoks Seite die Treppe emporstieg, wurde seine Aufmerksamkeit von einem olivhäutigen, schwarzäugigen Mann gefesselt, der soeben aus dem Portal trat. Als der Mann die Stufen herabstieg, blickte er einen kleinen braunen Diener mit langen, glatten Haaren an, der ihm entgegenkam. Der braune Mann strich sich in einer unabsichtlich scheinenden Geste über den Gürtel. Daraufhin legte der Mann mit der olivfarbenen Haut wie beiläufig zwei Finger seiner rechten Hand auf den linken Bizeps, ohne im Schritt innezuhalten. Dann gingen die beiden ihres Weges, jeder in eine andere Richtung, ohne sich anzusehen.
    »Haben Sie das gesehen?« flüsterte Jim, als er neben Adok durch das Portal trat. »Diese Gesten – was haben die bedeutet?«
    Adok ließ sich mit der Antwort ungewöhnlich lange Zeit, und Jim warf ihm einen prüfenden Seitenblick zu, während sie weitergingen. Adoks Gesicht war ernst, soweit Jim darin lesen konnte.
    »Es ist merkwürdig«, sagte der Starkianer mehr zu sich selbst. »In letzter Zeit kommt es immer häufiger vor.« Er blickte Jim an. »Das war die stumme Sprache der Diener.«
    »Was haben sie denn gesagt?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Adok. »Es ist eine sehr alte Sprache. Die Hochgeborenen erfuhren das erstemal bei der ersten Dienerrevolution vor tausend Jahren davon. Seither wird sie immer wieder von den Dienern benutzt. Aber wir Starkianer sind davon ausgeschlossen, weil wir uns dem Herrscher gegenüber immer loyal verhalten haben.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim nachdenklich.
    Sie passierten eine weite Halle mit glatten braunen Steinwänden und gelangten in einen Saal, der mit Reihen sich drehender, glühender Kugeln gefüllt schien. Sie sahen wie kleine Sonnen aus und drehten sich zu schnell, als daß man mit dem Auge der Bewegung folgen konnte. Aber sie schienen unaufhörlich um ihre eigene Achse zu kreisen.
    Adok blieb stehen und zeigte auf die Miniatursonnen.
    »Das ist eines der Archive. Welches, weiß ich nicht, denn die Archive wurden nicht für uns angelegt, sondern für die Studienzentren der jungen Hochgeborenen oben auf der Thronwelt. Aber hier rechts finden Sie Register, in denen das Material aller Archive der Thronwelt verzeichnet ist.«
    Er führte Jim aus dem Raum mit den Miniatursonnen in einen langen, schmalen Korridor, aus dem mehrere offene Türen nach rechts gingen. Jim folgte Adok durch eine der Türen am Ende des Korridors in einen kleinen Raum, der nicht wie die anderen besetzt war. Vor einem Schreibtisch mit leicht geneigter Platte stand ein Stuhl, auf dem Jim Platz nahm. Die geneigte Fläche war leer bis auf zwei schwarze Knöpfe am unteren Ende. Adok griff über Jims Schulter hinweg und drückte auf einen der Knöpfe. Sofort verwandelte sich die dunkle Oberfläche des Schreibtisches in einen hellen Bildschirm, auf dem in den Kurzschriftzeichen der Thronwelt das Wort Fertig erschien.
    »Sprechen Sie«, sagte Adok.
    »Ich möchte die Berichte über die Expeditionen des Reiches lesen, die über Alpha Centauri hinausgingen«, sagte Jim zu dem Bildschirm.
    Das Wort Fertig verschwand, und eine Schriftreihe erschien, die sich langsam von links nach rechts bewegte. Jim begann zu lesen. Das System des Archivs schien nicht darauf eingerichtet zu sein, seine Spezialfrage zu beantworten. Es konnte ihm nur mit einem umfangreichen Material über alle Expeditionen dienen, die in die allgemeine Richtung von Alpha Centauri unternommen worden waren. Offensichtlich würde Jim viele Berichte lesen müssen, bevor er zu der Schilderung der Expedition zur Erde gelangte – wenn sie überhaupt je stattgefunden hatte. Jim erkannte, daß es Tage oder Wochen dauern konnte, bis er am Ziel war.
    »Gibt es eine Möglichkeit, die Schriftreihe schneller laufen zu lassen?« fragte er Adok. Dieser drückte auf den zweiten schwarzen Knopf, und die Schriftzeichen begannen sich vor Jims Augen schneller zu bewegen. Adok ließ seine Hand sinken, und Jim drückte den Knopf noch tiefer herab, so tief es

Weitere Kostenlose Bücher