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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ging, bis die Schriftreihe ihre höchste Laufgeschwindigkeit erreicht hatte. Adok stieß einen überraschten Laut aus.
    »Was ist denn?« fragte Jim, ohne den Blick von den dahinrasenden Zeilen zu heben.
    »Sie lesen beinahe so schnell wie ein Hochgeborener.«
    Jim machte sich nicht die Mühe zu antworten. Er starrte wie gebannt auf den Bildschirm und merkte nicht, wie die Zeit verflog. Erst als zu Beginn eines neuen Berichts eine Unterbrechung eintrat, spürte er, daß er vom langen Stillsitzen steif geworden war.
    Er richtete sich auf, schaltete den Bildschirm ab und drehte sich um. Adok stand noch immer hinter ihm. Anscheinend hatte er sich die ganze Zeit über nicht von der Stelle gerührt.
    »Haben Sie hier gewartet?« fragte Jim. »Wie lange habe ich denn gelesen?«
    »Eine Zeitlang«, erwiderte Adok ohne sichtbare Emotion und nannte im Maßstab der Thronwelt eine Zeitspanne, die etwa vier Stunden entsprach.
    Jim schüttelte den Kopf und erhob sich. Er streckte sich, nahm dann erneut vor dem Bildschirm Platz und schaltete ihn wieder ein. Diesmal bat er um Informationen über die stumme Sprache.
    Der Bildschirm antwortete und belehrte Jim, daß nicht nur eine, sondern zweiundfünfzig stumme Sprachen existierten. Offenbar hatte es zweiundfünfzig Dienerrevolutionen auf der Thronwelt gegeben. Jim notierte in seinem Gehirn, daß er sich das nächstemal genauer über diese Revolutionen informieren wollte. Anscheinend hatten die Hochgeborenen nach jeder Revolution die jeweilige stumme Sprache entschlüsselt. Aber als ein paar hundert oder tausend Jahre später die nächste Revolution entstand, hatten die Diener inzwischen eine neue stumme Sprache entwickelt.
    Es gab weniger Sprachen als Zeichen, und die Schwierigkeit lag nicht darin, diese Zeichen zu bemerken, sondern sie zu interpretieren. Es war nicht leicht, festzustellen, was es bedeutete, wenn eine Person zu einer bestimmten Zeit den Zeigefinger gegen den Daumen rieb und zu einer anderen Zeit sich am Kinn kratzte.
    Jim stellte die Maschine wieder ab und stand auf. An Adoks Seite verließ er das Studienzentrum, und dann schlenderten sie etwa eine Stunde lang durch die Straßen, Plätze und Geschäftszentren des Vergnügungsparks. Jim hielt die Augen offen, um Zeichen der gerade aktuellen stummen Sprache aufzuschnappen.
    Er sah viele Zeichen, aber keines konnte er mit Hilfe irgendeines der entschlüsselten Zeichen der zweiundfünfzig früheren Sprachversionen, die er sich teilweise eingeprägt hatte, interpretieren. Trotzdem merkte er sich alle Zeichen, die er sah, und auch, unter welchen Bedingungen sie gemacht wurden. Danach verließ er Adok und kehrte in seine Suite zurück.
    Fünf Minuten später erschienen Ro und Slothiel. Jim notierte in seinem Gehirn, daß er Ro fragen wollte, durch welche Art von Warnsystem sie erfuhr, daß er in seinen Räumen war, und wie man dieses System an- und abstellen konnte.
    Als er den beiden entgegenging, sah er die leichten Sorgenfalten auf Ros Stirn und den Ausdruck beinahe grimmiger Heiterkeit auf Slothiels Zügen.
    »Ich nehme an, es ist irgend etwas passiert«, sagte Jim.
    »Sie haben es erfaßt«, antwortete Slothiel. »Ihre Adoption wurde soeben gebilligt, und Galyan machte mir den Vorschlag, eine große Party zu veranstalten, auf der Sie gefeiert werden. Ich wußte gar nicht, daß er Ihnen so freundschaftlich gesinnt ist. Warum soll ich wohl Ihrer Meinung nach diese Party geben?«
    »Wird der Herrscher die Party besuchen?«
    »Der Herrscher und Vhotan. Ja, sie werden beide ziemlich sicher kommen. Warum fragen Sie?«
    »Weil Galyan Sie aus diesem Grund gebeten hat, die Party zu geben.«
    Slothiel runzelte die Stirn.
    »Warum sagen Sie das?« fragte er.
    »Weil Melness ein sehr kluger Mann ist.«

 
7.
     
    Slothiel hochgewachsene Gestalt schien zu erstarren.
    »Hören Sie, Wolfling!« schnarrte er. »Jetzt habe ich genug von diesem Frage- und Antwortspiel!«
    »Jim …«, begann Ro warnend.
    »Es tut mir leid«, sagte Jim und blickte dem großen Mann fest in die Augen. »Die Erklärung für meine Worte betrifft nicht mich, sondern den Herrscher. Also kann ich sie Ihnen nicht sagen. Und Sie können mich auch nicht dazu zwingen. Außerdem wäre das unhöflich von Ihnen, da Sie doch die Sponsorschaft für meine Adoption übernommen haben.«
    Slothiel preßte die Lippen zusammen.
    »Glauben Sie mir«, fuhr Jim mit eindringlicher Stimme fort, »wenn ich frei genug wäre, um Ihnen antworten zu können, so würde ich es tun.

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