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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sie Augen und Ohren offen halten.“ Dabei zwinkerte er dem Wachtmeister zu.
    Der begriff: Unsere lieben Kinder stecken wieder einmal mittendrin! Aber er wollte weder ihnen noch seiner Erna Kummer bereiten, also zwinkerte er zurück und lud den Gast in sein Wohnzimmer ein. „Bring uns eine Flasche Wein“, bat er seine Frau.
    „Also“, fing der Australier an, als alle um den runden Tisch saßen, „ich erfuhr zufällig, dass hier in der Gegend wiederholt Falschgeld aufgetaucht ist. Das Versteck in dem verlassenen Schloss zu suchen lag nahe. Wer aber versteckte es dort? Und wo? Ich ging zu dem alten Mann, der im Park in einer halben Ruine haust. Sein Hund führte sich auf wie verrückt, sodass ich nicht wagte, näher zu kommen. Da rief ich dem alten Mann zu, dass ich wahrscheinlich das Schloss geerbt habe – warum soll ich‘s nicht sagen? –, und da holte er den Hund zurück und ließ mich in sein Zimmer. Eine sonderbare Bude übrigens, vollgestopft mit Erinnerungen an die Harringers: Fotos, Tabakspfeifen, Geweihe – ich muss mir das später alles genau anschauen. Der Alte war wohl so etwas Ähnliches wie ein Parkaufseher und er hat sich von seinen Bäumen nicht trennen wollen. ‚Wohnen Sie hier?’, fragte ich. ‚Und wovon leben Sie?’ Er bekommt eine kleine Rente. ‚Zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel’, meinte er. Er verdient sich ein bisschen Geld durch einen alten Kohlenmeiler, den er betreibt. ‚Bringt das denn etwas ein?’, fragte ich. Da erzählte er von einem jungen Mann, der manchmal zu ihm kommt. ‚Er erschien eines Tages’, sagte er, ‚und fragte nach einem Raum zum Schlafen. Ein Feldbett hatte er dabei. Er reist nämlich im ganzen Kreis herum, ist Vertreter. Er bot mir an, meine Holzkohle zu verkaufen. Für den Schlafraum bezahlt er auch. So habe ich immer ein paar Mark extra. Mich stört er nicht und mein Hund lässt ihn durch. Dem hat er ein paarmal ein großes Stück Wurst mitgebracht.’“
    „Das könnte unser Mann sein“, meinte der Wachtmeister. „Bei der nächsten Gelegenheit will ich ihn einmal unter die Lupe nehmen.“
    „Wir haben ihn erst vor Kurzem gesehen“, rief Hanni.
    „So – woher kennt ihr ihn denn?“, fragte Erna misstrauisch.
    „Aber Erna! Ihr selber habt doch von einem Vertreter mit einem Kombiwagen erzählt, der Tüten und Einwickelpapier verkauft. Der war letzte Woche im Nachbardorf.“
    „Ach so!“ Dagegen ließ sich nun wirklich nichts sagen. Der Wachtmeister bat: „Gebt mir Bescheid, sobald ihr ihn seht!“

    Doch am gleichen Abend fand Herr Lohse, als er noch einmal durchs Schloss wanderte, den Wandschrank weit offen ... leer. Der alte Kunze wusste nicht, ob der junge Mann da gewesen oder fortgefahren war. Hatte er das Gespräch mittags belauscht? Bei einem Kaufmann im Ort war er – nach dessen Ankunft – vier Tage vorher gewesen, seitdem nicht mehr. Sein Name? Auf Quittungen stand „Rose“, kein Vorname, keine Anschrift. „Er kam immer unangemeldet und wir bestellten jeweils bei seinen Besuchen direkt bei ihm“, sagte der Kaufmann. „Bezahlt haben wir immer bar.“
    Da war nichts zu erfahren.
    Doch dann kam Hilfe von einer ganz anderen Seite: von einer Katze!
    Frau Wagner erschien gerade an diesem Abend noch spät bei Hubers und wickelte ein Päckchen aus. „Das schleppte eine von Mutters Katzen an!“
    Es war ein winziges Bündel, in Papier eingeschlagen und mit einem langen losen Faden umwickelt. „Die Katze hat den Faden wohl irgendwo aufgestöbert, damit gespielt und ihn weitergezerrt. Das Bündel auch. Packen Sie es mal aus! Ich habe es getan, aber alles schnell wieder verschnürt, wie es vorher war.“
    Ein paar Zwanzigmarkscheine lagen darin: Falschgeld! Vermutlich war das schmale Päckchen beim eiligen Aufbruch irgendwo heruntergefallen und von der kleinen Katze fortgeschleppt worden.
    „Jetzt haben wir ihn!“, rief Wachtmeister Huber. Er ging ans Telefon und gab eine Meldung durch. Der Polizeiapparat wurde sofort in Bewegung gesetzt.
    Am nächsten Abend schon saß der Gauner hinter Schloss und Riegel. Man hatte ihn in einem Dorf geschnappt, als er den Kaufladen besuchte. In seinem Auto lagen Pakete mit falschen Geldscheinen.
    „Haben Sie noch mehr darüber erfahren?“, fragten die Zwillinge, als der Wachtmeister diese Nachricht brachte.
    Er nickte. „Soviel ich hörte, hatte der Gauner in einem Lager eine Druckerei eingerichtet. Die steht im Nachbarkreis, aber er fühlte sich dort nicht mehr sicher. Da tarnte er sich

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