Im Glanz Der Sonne Zaurak
es sich dabei, was für Informationsträger?“
„Das – ist – Astranda – nicht – bekannt. Die – Boten – sind – Informationsmedien – auf – organischer – Grundlage. Inform a tionsgehalt – ist – unbekannt.“
Dunkel steigt in Leander eine Ahnung auf. „Weißt du noch mehr über diese Boten?“
„Kompliziertes – Überlebensprogramm. Programmierung s fehler – führte – zu – Entartung. Die – Unbekannten – vers u chen – Boten – zu – vernichten – weil – fehlerhaftes -Programm – realisiert – wurde. Unvorhersehbare – Folgee r scheinungen. Eindringen – in – geschlossene – Lebenszyklen – war – nicht – geplant. Unkontrollierte – Informationsabgabe – muß – verhindert – werden.“
Auf einmal ist Leander alles klar. Fast alles. Gilbert und Viktor betrachteten den exotischen Einzeller zu Recht mit Mißtrauen. Sie waren der Lösung des Rätsels so dicht auf den Fersen! Mehr, als sie jemals geglaubt hätten.
Astrandas knappe Erläuterung ist unmißverständlich. Eine fremde Vernunft hat eine Botschaft ausgesandt. Statt sich auf die Schwingungen und Wellen der unbelebten Materie zu verlassen, die so leicht verfälscht, verschluckt und einfach übersehen werden können, haben sie einen genialen Einfall verwirklicht. Sie haben das sicherste, widerstandsfähigste Trägermedium für ihre Botschaft gefunden – das Leben. Es breitet sich nicht mit der Geschwindigkeit des Lichts aus. Aber darum geht es auch nicht. Direkte Kontakte zwischen galakt i schen Zivilisationen sind so unwahrscheinlich, daß es genügt, eine Nachricht zu hinterlassen. Eine Nachricht, die Jahrtause n de, Jahrmilliarden überdauert. Was ist ein Funkimpuls? Er wird ausgestrahlt, seine Intensität wird immer schwächer, die Wahrscheinlichkeit, daß er je empfangen wird, ist so gering.
Das gewagte und offensichtlich – vorläufig – gescheiterte Experiment der Schöpfer Astrandas hingegen bedient sich einer ganz anderen Dimension! Es stellt sich der Zeit, der Ewigkeit! Denn das ist sicher: So wie die Vernunft darangeht, die Struktur der unbelebten Materie zu ergründen, das Untei l bare noch zu teilen, so dringt sie auch in die Geheimnisse des Lebens ein. Diese Botschaft – verschlüsselt in der hypertr o phierten DNS von Lanzett X – wird eines Tages gefunden werden! Mit dieser Gewißheit haben sich die fernen Brüder an die Arbeit gemacht. Sie haben ein Wesen erschaffen, das unsterblich ist. Als Individuum wohl zerstörbar, aber als Art unauslöschbar! Sie haben es markiert, so deutlich, daß sogar ein frischgebackener, unerfahrener Biologe wie Gilbert Ekalla sofort erkannte, daß es sich um etwas Außergewöhnliches handelt! Ein gigantisches Experiment!
Welcher Art wird die Information sein? Leander glaubt es zu wissen. Er hat den Andromedanebel gesehen. Wohl kaum wird es eine Aufforderung sein, zu ihm zu fliegen. Diese Entfernung ist für Menschen unüberwindbar. Es sollte wohl nur heißen: Es gibt uns, Freunde. Ihr seid nicht allein…
Da stutzt Leander. Unüberwindbar? Aber Astranda hat es doch geschafft! Sofort bemerkt er seinen Trugschluß. Astranda ist ein Roboter! Er ist unsterblich. Wie viele Millionen Jahre wird er wohl unterwegs gewesen sein? Ist es die Zeit, die seinen künstlichen Verstand gestört hat? Wenn das wahr wäre, hätte er eine Distanz von fast zwei Millionen Lichtjahren zurücklegen müssen. Unvorstellbar. Und doch muß es so sein…
Aber wie konnten seine Herren über diese unermeßliche Entfernung hinweg feststellen, daß ihr Experiment in unko n trollierbare Bahnen geraten ist, daß sich die „Boten“ selbstä n dig gemacht haben? Wie haben diese Boten die unglaubliche Strecke zurückgelegt?
Wie hat Astranda seine Schöpfer genannt? Die „Unbekan n ten“. Rätselhaft. Nennen sie selbst sich so, wenn ja, warum? Wenn nicht, weshalb gibt der Roboter seinen Herren diesen Namen?
Vor allem aber: Wie konnten die Unbekannten bis in die Galaxis vordringen, in welcher sich Zaurak und die heimatl i che Sonne befinden? Er stellt dem Roboter die Frage, die er selbst nicht beantworten kann.
Astranda antwortet lakonisch: „Die – Unbekannten – benu t zen – den – Tunnel.“
Der Tunnel – ist das etwas Ähnliches wie der Schleudere f fekt in der Tempus -Region? denkt Leander.
„Der Tunnel – verbindet – die – Subräume – innerhalb – des – Metaraumes. Der – Tunneleffekt – ist – den – Unbekannten – offensichtlich – seit – Millionen
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