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Im Glanz Der Sonne Zaurak

Im Glanz Der Sonne Zaurak

Titel: Im Glanz Der Sonne Zaurak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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– von – Jahren – bekannt.“
    In seiner Begeisterung überhört Leander, daß Astranda schludert. Erst später fällt ihm auf, daß der Roboter entgegen der Eigenart seiner Bestimmung keine exakten Angaben machte, sondern nur eine ungenaue Größenordnung angab. Das ist für irdische Automaten untypisch. Für irdische.
    „Wer sind die Unbekannten, wo leben sie?“ fragt er ungedu l dig. „Keine – Information.“
    Die Antwort muß falsch sein! So weit kann Astrandas G e dächtnis unmöglich geschädigt worden sein, daß die Prägung auf seine Schöpfer verlorengehen konnte. Und doch – schon vor einigen Stunden hat der Roboter mit Nachdruck behauptet, er habe keine Herren.
    Leander bemerkt, daß die Sterne in dem Gebiet, das sie anfliegen, merkwürdig verschoben zueinander stehen. Die Sternbilder wirken stark verzerrt, und im Zentrum des Zielg e bietes sind überhaupt keine Himmelskörper zu sehen. Es ist, als gähne dort dunkel und gefährlich ein riesiger Rachen, ein alles verschlingender Schlund… Der Schlund! Das ist es! Astranda fliegt genau in das schwarze Loch hinein! Sieht er denn nicht, daß er mitten ins Verderben hineinsteuert?
    „Astranda! Genau vor uns befindet sich ein Schlund, ein schwarzes Loch!“ ruft Leander beunruhigt aus. Kann er sich denn wirklich auf die geistigen Fähigkeiten des anscheinend ramponierten Robotergehirns verlassen? Als er Astranda die Waffe abnehmen wollte, reagierte der programmierte Selbs t schutzbefehl auf stark übertriebene Weise. Eigentlich hätte die Herausgabe des Handwerfers nicht verweigert werden dürfen. Aber schließlich ist Astranda kein irdischer Automat! Sollte sein Selbstschutzprogramm die Gefahr, in die er blindlings hinei n jagt, nicht erkennen?
    „Was – ist – ein – schwarzes – Loch?“ Astrandas Frage bestärkt Leander in seinen Befürchtungen. Der Roboter weiß es nicht! durchzuckt es ihn. Er weiß nicht, was ein Schlund ist! Das gibt eine Katastrophe! „Dreh sofort um, Astranda! Noch haben wir Zeit! Ein schwarzes Loch nennt man Sterne, deren Masse sich durch einen Gravitationskollaps so extrem verdic h tet hat, daß elektromagnetische Wellen die Oberfläche aufgrund der hohen Anziehungskraft nicht verlassen können. Diese Sterne sind unsichtbare Fallen im All! Wir müssen ihm ausweichen!“
    „Du – sprichst – von – einem – Raumknoten. Hier – ist – kein – Raumknoten.“ Abgehackt und leidenschaftslos kommen die Worte aus Astrandas Mund.
    „Aber du mußt ihn doch sehen, den Raumknoten, wie du es nennst! Genau vor unserer Nase!“ brüllt Leander. Kaltes Entsetzen packt ihn. Der Roboter ist nicht normal. Der Defekt ist noch gefährlicher, als Leander geglaubt hat. Man darf eben nicht immerzu irdische Maßstäbe anlegen!
    Mein Gott! Was soll ich nur machen? fragt sich Leander verzweifelt. Hilflos muß er zusehen, wie Astranda sie ins Verderben stürzt. Ihn überwältigen? Gut – und dann? Ihn mit Gewalt zwingen, den Kurs zu ändern? Wie wird ein Autom a tenhirn auf diese Situation reagieren?
    Da antwortet Astranda, und Leander starrt verdattert in den dunklen matten Fleck vor den beiden Bügen des Katamarans. „Das – ist – kein – Raumknoten – das – ist – der – Tunnel – der – Unbekannten.“
    Die Gravitation beschleunigt den Doppelrumpfgleiter immer mehr. Leanders Herz schlägt wie rasend. Seine Nerven sind zum Zerreißen gespannt. In irrsinnigem Tempo stürzen sie auf das schwarze Loch zu, das kein schwarzes Loch ist. Die Sternbilder weichen auseinander, platzen förmlich wie Seifenblasen und hinterlassen leuchtende Spuren.
    Plötzlich umwirbeln grünblaue Wogen den Gleiter. Der Eingang des Tunnels ist erreicht! Mitten hinein in die gespen s tisch fluoreszierenden Schwaden stößt der Katamaran.
    Leander preßt sich unwillkürlich gegen die Polster der Kabinenwand. Langsam kommt System in das Chaos der durcheinanderwirbelnden Nebel, sie lösen sich in breite Streifen auf und beginnen träge zu rotieren. Sie müssen gigantische Ausmaße besitzen. Leander hat das Gefühl, als fiele er durch eine vibrierende riesige Spirale hindurch, eine zur Helix gewundene Röhre, in der smaragdfarbene Wolken leuchtend pulsieren, sich verdichten, auseinanderstieben. Ab und zu funkeln kleine karminrote Pünktchen im wallenden und wogenden Grün.
    „Das – sind – Zeitknoten“, erklärt Astranda wie ein autom a tischer Museumsführer. „Sie – verwandeln – die – Energien – ganzer – Sonnen – in – ein –

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