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Im Glanz Der Sonne Zaurak

Im Glanz Der Sonne Zaurak

Titel: Im Glanz Der Sonne Zaurak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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, GS , T 17: Es hat keinen Zweck mehr…, der Dunkelstern läßt uns nicht los…, wir werden sterben, und niemand wird je erfahren, was mit uns geschah…
    Gezeichnet: R. Alling, Kommandant. Omega
     
    Alpha, 3. Tag, Pantra , GS , T 17: Wir nähern uns einem System. Kaum möglich, die Geschwindigkeit zu drosseln. Wenn die Berechnungen keinen Fehler enthalten, befinden wir uns auf Kollisionskurs mit einem Planeten. Müssen versuchen, in Äquatornähe notzulanden, weil die Lineargeschwindigkeit der Planetenoberfläche dort am größten ist. Unsere einzige Chance!
    Gezeichnet: R. Alling, Kommandant. Omega.
     
    Alpha, 4. Tag, Pantra , GS , T 17: In 9 Minuten erreichen wir den Kollisionspunkt. Der Planet rotiert relativ schnell, aber unsere Geschwindigkeit wird dennoch zu hoch sein…
    Nora hat für Astranda einen der gepanzerten Sicherheitsco n tainer ausgepolstert und die Speichereinheiten, die er enthielt, abklemmen müssen. Das bedeutet, daß wir auf Handsteuerung angewiesen sind, dafür aber wird unserer kleinen Astranda nichts geschehen. Der Bremsweg der hydraulischen Aufhä n gung beträgt fast zwanzig Meter. Zusammen mit der Ko n turenpolsterung ein sicherer Schutz bei der zu erwartenden Bruchlandung.
    Soeben teilt mir Nora mit, daß wir genau im berechneten Kurs liegen. Vielleicht haben wir Glück im Unglück.
    Gezeichnet: R. Alling, Kommandant. Omega.
     
    Alpha, 4. Tag, 157 Minuten und 12 Sekunden nach der Kollision, Pantra , GS , T 17: Landung mißlungen. Pantra schwer beschädigt. Navigator und Pilot ohne Lebensfunkti o nen: Atmung 0, Herzschlag 0, Hirnstromaktivität 0. Leben s funkti o nen des dritten Besatzungsmitgliedes: Atmung 38, Herzschlag 52, Hirnstromaktivität parasympathische Phase.
    Havarieprogramm für aktuelle Situation bedeutungslos. Handle nach philanthropischem Basisbefehl ohne festes Programm.
    Gezeichnet: David, Serviceautomat der mobilen Klasse Sinus. Omega.
     
    Nur aus dem elektronischen Logbuch weiß Astranda, was damals geschah. Vieles ist ihr unverständlich, manches sogar furchteinflößend. Was bedeutet das Wort „Eltern“? Sind das solche Wesen wie sie selbst, gibt es wirklich viele, viele Milliarden von diesen Geschöpfen, die David Menschen nennt? Eine unheimliche Vorstellung! Die Aufzeichnungen in den Bordspeichern der gestrandeten Pantra sind knapp und spärlich, das Archiv wurde zerstört.
    An ihre Kindheit kann Astranda sich kaum erinnern. Und der Gedanke an dieses seltsame Wort läßt nur undeutliche Erinn e rungen aus ihrem Gedächtnis aufsteigen, sie hört dann ganz entfernt Krachen und Bersten von Rumpfspanten, das schrille Singen, mit dem die Außenhaut des Raumkreuzers platzt…
    Später, als sie das erstemal den Raumkreuzer verließ, fand sie ein Skelett, das über einem Geröllhaufen lag, unter dem David, der kleine Roboter, einen zweiten Leichnam entdeckte. Da war sie, nach der Bordzeit gemessen, fünf Jahre alt…
    Ihr Planet gehört zum System einer kleinen blauen Sonne. Schon vor vielen Jahren hat sie herausgefunden, daß er sich in der Galaxis befindet, die in den Sternkarten der Pantra M 31 genannt wird und im Sternbild der Andromeda liegt.
    Das war das erste, was sie von David lernte: rechnen, anal y sieren, navigieren. Bald merkte sie auch, daß sie Davids Leistungsfähigkeit nie erreichen würde. In allem ist sie ihm unterlegen. Ihre Signalgeschwindigkeit ist viel zu gering, oft tadelt sie der Roboter deswegen. Das Wahrnehmungsspektrum ihrer Sinne ist viel zu schmal, ihre logischen Einheiten werden durch extreme Signalintensität zu leicht übersteuert. Die Energiebilanz ist ungenügend, weil das Mißverhältnis zw i schen Aufwand zur Aufrechterhaltung der peripheren Funkti o nen und schöpferischer Aktivität so kraß ist, daß sie sechs bis acht Stunden täglich zur Regeneration benötigt.
    Die größten Schwierigkeiten bereiten ihr aber die durch bestimmte Informationen ausgelösten logischen Hemmungsr e aktionen. Sie stellte mehr als einmal mit heimlicher Scham fest, daß ihr Logikblock sehr anfällig gegen solche Störimpulse ist und völlig nutz-und sinnlose Kompensationsprogramme realisiert, wie zum Beispiel verstärkte Sekretion der Auge n winkeldrüsen, die zur Schmierung der optischen Sensoren dienen.
    Sie war sorgsam darauf bedacht, diese Programmdefekte vor dem strengen David zu verbergen. Nur in einer Hinsicht lobt David immer wieder ihre Konstruktion. Das ist ihre Fähigkeit zur freien, autonomen Programmkorrektur. Dafür seien ihre Speicher

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