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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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doch.«
    Â»Wirklich?« Er schüttelte seinen silberweißen Kopf. »Ich habe Gerüchte gehört, Sachel. Beunruhigendes Gerede über Sie und Ihre Ambitionen.«
    Sachel versuchte zu lächeln, aber seine zitternden Lippen machten nicht recht mit. »Auf Gerüchte dürfen Sie nichts geben.«

    Â»Aber ich gebe viel darauf. Zumindest nach allem, was heute abend passiert ist!«
    Â»Was … wie meinen Sie das?«
    Â»Wozu sollte ein gerissener Drogenfahnder wie Burke Basile Sie wegen ein paar Unzen Stoff verhaften? Er hat einmal unbedacht gehandelt, aber er ist viel zu clever, um sich mit einem billigen, schmierigen Kleindealer wie Ihnen abzugeben, wenn er nicht etwas von Ihnen will.«
    Â»Zum Beispiel was?«
    Â»Informationen. Beweismaterial.«
    Â»Ich würde ihn zum Teufel schicken!«
    Pinkie ignorierte Sachels Empörung und fuhr fort: »Die Cops lassen Sie ein, zwei Nächte bei den allerschlimmsten Fällen im Gefängnis verbringen, damit Sie sehen, was Sie in der Haft zu erwarten hätten, und nützen Ihre Notlage dann aus, um Ihnen einen Deal anzubieten. Vermutlich würde es darauf hinauslaufen, daß die Ermittlungen gegen Sie eingestellt werden, wenn Sie Informationen über unsere Organisation liefern.«
    Â»Ich würde mich nie auf einen Deal einlassen.«
    Pinkie lächelte. »Nein, das glaube ich auch nicht.«
    Sachels Verkrampfung löste sich. »Teufel noch mal, nein. Ich würde nie einen Freund verraten.«
    Â»Davon bin ich überzeugt.« Pinkies Tonfall klang irreführend sanft. »Bestimmt sitzen Sie lieber eine Haftstrafe ab als zu riskieren, daß Ihrem Jungen etwas zustößt.«
    Mit Sachels gespielter Bravour war es schlagartig vorbei. »Meinem Jungen? O Gott, Pinkie, nein! Ich …«
    Pinkie legte Sachel eine Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen und das Gestottere zu beenden. »Ich freue mich schon darauf, Ihren Jungen bei den Tigers spielen zu sehen – wie viele andere Leute auch.« Sanft knetete er Sachels verkrampften Deltamuskel. »Wäre es nicht jammerschade, wenn er bei irgendeinem Unfall so schwer verletzt würde, daß seine
vielversprechende Karriere als Footballspieler zu Ende ist, bevor sie richtig begonnen hat?«
    Sachel begann zu weinen.
    Â»Wäre es nicht schlimm für Sie, Ihren Sohn durch einen tragischen Unfall zu verlieren, Sachel?«
    Sachel nickte, hemmungslos schluchzend.

6. Kapitel
    Â»Möchten Sie ein paar Eier?«
    Â»Nein, danke, Pinkie.« Bardo sah zu Roman hinüber. »Aber ich nehme eine Tasse Kaffee.«
    Nach seiner Rückkehr aus dem Polizeipräsidium hatte Pinkie gemerkt, daß er heißhungrig war. Er hatte den Butler geweckt und ihm aufgetragen, ein Frühstück zuzubereiten. Roman war keineswegs ungehalten gewesen, sondern hatte den Auftrag bereitwillig ausgeführt. Aus der Todeszelle gerettet zu werden erzeugt lebenslängliche Loyalität.
    Roman stellte die Kanne mit frischem Kaffee und eine weitere Tasse mit Untertasse auf den Küchentisch. »Brauchen Sie sonst noch etwas, Mr. Duvall?«
    Â»Nein, danke, Roman. Gute Nacht.«
    Ãœber den Rand seiner Kaffeetasse hinweg beobachtete Bardo, wie der alte Gentleman den Flur entlang in sein Zimmer ging. »Nigger wie den gibt’s nicht mehr viele auf der Welt.«
    Â»Das sollten Sie ihn lieber nicht hören lassen«, bemerkte Pinkie, während er den Dotter eines seiner Spiegeleier zerteilte. »Als Roman seine Frau mit einem anderen Mann im Bett erwischt hat, hat er beide mit einer Axt erschlagen.«
    Â»Echt wahr?« Bardo war sichtlich beeindruckt. »Hmmm.«
    Pinkie kam sofort zum Thema ihrer überraschend angesetzten Besprechung. »Ich rechne damit, daß Basile uns Schwierigkeiten machen wird.«
    Â»Ach, wirklich?«
    Pinkies Gabel machte auf halbem Weg zu seinem Mund halt. Er sah zu Bardo auf und stellte zufrieden fest, daß der andere seine drohende Miene richtig deutete.
    Â»Entschuldigung«, murmelte Bardo, »das sollte nicht klugscheißerisch
klingen. Aber ich hab’ mir schon gedacht, daß wir mit diesem Pfadfinder noch nicht fertig sind.«
    Â»Bisher war ich der Ansicht, wir könnten uns seiner irgendwann annehmen, aber jetzt habe ich meine Meinung geändert. Ich glaube, wir sollten nicht länger warten.«
    Â»Warum? Was ist passiert?«
    Pinkie berichtete von Sachels Verhaftung. »Ich

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