Im Haus meines Feindes
denke, es wird Zeit, Mr. Basile eine Botschaft zu übermitteln.«
»Okay.«
»Eine deutliche Botschaft, daà ihn Unannehmlichkeiten erwarten, wenn er sich mit uns anlegt. GroÃe Unannehmlichkeiten.«
»Was soll ich tun?«
»Pinkie?« Als sie Remys Stimme hörten, sahen die beiden Männer zur offenen Küchentür hinüber. Dort stand sie im Morgenrock, mit zersaustem Haar und Schlaf in den Augen. »Ich habâ dich nicht reinkommen hören.«
»Ich bin schon lange wieder da.« Pinkie fiel auf, daà sie es bewuÃt vermieden hatte, Bardo anzusehen, und fragte sich natürlich, woran das liegen mochte. »Mr. Bardo und ich haben etwas Geschäftliches zu besprechen.«
»Um diese Zeit?«
»Dringende Geschäfte.«
»Ach so.«
»Geh wieder ins Bett. Ich komme bald nach.«
Ihr Blick streifte Bardo, bevor sie wieder zu Pinkie hinübersah. »Bitte nicht so spät.«
Pinkie setzte das unterbrochene Gespräch mit Bardo halblaut fort. Für seine Anweisungen brauchte er nicht länger als für die Spiegeleier. AbschlieÃend sagte er: »Ich möchte, daà Sie sich sofort darum kümmern.«
»Klar.«
»Sofort«, wiederholte Pinkie nachdrücklich. »Die Wirkung muà schnell und kräftig eintreten â wie bei einem Schlag auf
den Kopf. Ich möchte, daà Basile und das gesamte Drogendezernat gründlich wachgerüttelt werden.«
»Verstanden.«
»Was Ihr Honorar betrifft â¦Â«
»Die übliche Summe?«
Pinkie nickte. »Sie können die Hintertür benützen, durch die Sie reingekommen sind.«
Nachdem Bardo gegangen war, schaltete Pinkie die Alarmanlage wieder ein und ging dann ins Schlafzimmer hinauf. Remy lag im Bett, war aber noch wach. »Was hattet ihr so spät denn noch zu besprechen?«
»Ich habâs dir schon gesagt. Geschäftliches.« Auch als er sich auszuziehen begann, blieb sein Blick auf sie gerichtet. »Fühlst du dich wohl, Remy?«
Er merkte, daà seine Frage ihr Unbehagen bereitete. »Natürlich. Ja. Warum sollte ich mich nicht wohl fühlen?«
»Du bist in letzter Zeit anders als sonst.«
Remy bedachte ihn mit einem wenig überzeugenden Lächeln. »Du weiÃt, daà mich der Winter immer ein biÃchen melancholisch macht. Ich sehne mich nach dem Frühling. Aber der will einfach nicht kommen.«
»Du lügst.« Ein anderer Mann hätte sich nackt vielleicht verwundbar und weniger imposant gefühlt. Nicht jedoch Pinkie. Nacktheit hemmte ihn keineswegs. Er stemmte die Arme in die Hüften und musterte seine Frau streng. »Du kriegst schon wochenlang den Arsch nicht mehr richtig hoch.«
»Ich habâ dir doch gesagt, das liegt â¦Â«
»An der Jahreszeit? Bockmist. Wo hast du überhaupt diese neumodischen Ideen her?«
»Welche neumodischen Ideen ?«
»Die du unseren Gästen gestern abend so freimütig mitgeteilt hast.« Seine Stimme sank beinahe zu einem Flüstern herab, als er hinzufügte: »Du warst verdammt nahe dran, dich auf die Seite meiner Gegner zu schlagen, Remy.«
»Unsinn! Du weiÃt, auf welcher Seite ich stehe.«
»Weià ich das?«
»Du solltest es wissen.«
Sie sah ihm direkt in die Augen. Obwohl er keine Unaufrichtigkeit in ihrem Blick sah, war er noch nicht bereit, dieses Thema fallenzulassen. Die Rolle, die er ihr zugedacht hatte, sah nicht vor, daà sie über wichtige Dinge eine eigene Meinung äuÃerte. »MiÃfallen hat mir auch, daà du während meiner Party verschwunden bist.«
»Ich bin nicht verschwunden. Ich hatte Kopfschmerzen und muÃte raufgehen und mich ein biÃchen hinlegen.«
»Kopfschmerzen?« wiederholte er skeptisch. »Du hast sonst nie Kopfschmerzen. Und du warst auch nie so lethargisch. Bist du krank? Soll ich einen Arzttermin für dich vereinbaren?«
»Nein!«
Der Nachdruck, mit dem ihre Antwort kam, überraschte sie selbst. Sie milderte ihn mit einem kurzen Auflachen ab. »Mir fehlt wirklich nichts, Pinkie. Ich fühle mich ganz wohl. Ich bin nur ein biÃchen schlecht gelaunt, das ist alles.«
Er setzte sich dicht neben sie aufs Bett und streichelte ihren Nacken. »Wenn ich eins nicht vertrage, Remy, dann ist es, belogen zu werden.« Er hörte auf, sie zu streicheln. »Los, erzähl mir, was zum Teufel du hast!«
»Also gut!« rief
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