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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Burkes Laufbahn einem einzigen schrecklichen Fehler zum Opfer fiel. Er hatte sich für ihn eingesetzt, als man nach dem Vorfall Burkes Ausgeglichenheit und Zuverlässigkeit in Frage stellte. In dieser kritischen Zeit hatte er öffentlich und privat hundertprozentig hinter seinem Freund gestanden. Trotz seiner momentanen Verärgerung begriff Burke, daß Doug ihn davon abhalten wollte, den Kopf zu verlieren. Unüberlegtes zu tun, was den nervösen Entscheidungsträgern einen plausiblen Grund lieferte, ihm seine Polizeiplakette abzunehmen.
    Seit dem Ausbruch hielten Doug und er Blickkontakt. Aber nun hatte Burke sich wieder unter Kontrolle und sagte: »Laß mich versuchen, Sachel umzudrehen.«
    Â»In deiner gegenwärtigen Gemütsverfassung lieber nicht«, antwortete Patout ruhig. »Vielleicht morgen.«
    Â»Bis morgen hat Duvall ihn hier rausgeholt.«
    Â»Mit der Kautionsentscheidung tun wir erst mal langsam.«
    Burke seufzte, rieb sich den Nacken und musterte die anderen Beamten mit säuerlicher Miene. »Dann fahre ich heim.«
    Â»Was ist mit mir?« fragte Hahn.
    Patout nickte Burke zu. »Das mußt du entscheiden. Dies ist deine Show.«

    Â»Davon merke ich verdammt wenig«, knurrte Burke. Dann erklärte er Hahn: »Wir sperren Sie für ein paar Stunden ein.«
    Â»Himmel! Ich hasse dieses stinkende Loch!«
    Â»Sorry, Ray, aber wir dürfen nicht zulassen, daß Sie enttarnt werden, sonst sind wir wirklich erledigt.«
    Â 
    Pinkie stand auf und ließ die Schlösser seines Aktenkoffers zuschnappen.
    Â»Sie gehen?« rief Sachel ungläubig aus. »Sie dürfen nicht gehen! Was soll ich denn jetzt tun?«
    Â»Sie sollen die Nacht im Gefängnis verbringen.«
    Â»Im Gefängnis? Gefängnis? Wann können Sie mich hier rausholen?«
    Â»Ich beantrage gleich morgen früh eine Entscheidung über eine Kaution. Aber diese Nacht bleiben Sie drin, fürchte ich.«
    Â»Das ist ja großartig! Verdammt großartig!«
    Â»Ein bißchen Zeit hinter Gittern tut Ihnen bestimmt gut, Sachel. Vielleicht nutzen Sie die Gelegenheit, um über Ihre Dummheit nachzudenken.«
    Sachel hörte zu meckern auf und starrte Pinkie forschend an. »Was soll das heißen?«
    Â»Das soll heißen, daß Sie ein Trottel sind, weil Sie sich beim Verkauf im Club haben schnappen lassen.«
    Pinkie hatte sich beherrscht, solange die Polizeibeamten anwesend waren, aber jetzt, wo er einen Augenblick ungestört mit seinem Mandanten reden durfte, ließ er seinem Zorn freien Lauf.
    Â»Dieser Kerl war kein Unbekannter«, sagte Sachel, um sich zu verteidigen. »Er ist ein Stammkunde. Ich verkaufe ihm ständig was. Ich fand nichts dabei …«
    Â»Maul halten!« knurrte Pinkie. »Seit wann koksen Sie selbst?«
    Â»Ich? Ich kokse doch nicht. Hab’ ich noch nie getan.«

    Â»Aber Ihre Freundin kokst.«
    Â»Freundin? Was zum Teufel soll das heißen, Pinkie? Ich habe eine Frau. Und einen Sohn. Aber keine Freundin.«
    Pinkie haßte es, belogen zu werden. Aber er haßte es noch mehr, wenn die Lüge offenkundig war, weil das den Schluß nahelegte, man hielte ihn für dumm. »Die akrobatische Tänzerin. Krauses rotes Haar. Magerer Hintern. Kleine Titten, riesige Brustwarzen. Kommen Sie, Sachel, Sie wissen, wen ich meine.«
    Sachel schluckte trocken. Auf seiner Stirn standen plötzlich Schweißperlen, und sein Teint nahm eine grünliche Färbung an, die überhaupt nicht zu seinem kanariengelben Sportsakko paßte.
    Â»Ihr treibt es seit einem Vierteljahr«, sagte Pinkie halblaut, beinahe verständnisvoll. »Sex gegen Stoff. Meinen Stoff. Sie beliefern sie umsonst. Und das ist Diebstahl, Sachel.
    Und weil der Stoff nichts kostet, nimmt sie so viel davon, daß sie fast jeden zweiten Abend zu zugeknallt ist, um aufzutreten. Wie Sie wissen, ist sie die beliebteste Tänzerin im Club. Die Männer trinken stundenlang, während sie auf ihren Auftritt warten. Sie geben viel aus, um dazubleiben und ihr berühmtes Finale zu sehen, aber wenn sie ihren Auftritt absagt, gehen sie vorzeitig.« Pinkie trat so dicht an Sachel heran, daß dieser sein Mundwasser mit Pfefferminzgeschmack riechen konnte. »Ihre Rumfickerei kostet mich Geld, Sachel.«
    Sachels Hemdkragen schien ihm zu eng zu werden. »Ich würde nie etwas tun, das Ihnen schaden könnte, Pinkie. Das wissen Sie

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