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Im Herzen der Feuersonne

Im Herzen der Feuersonne

Titel: Im Herzen der Feuersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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stoßen!
    Sina brachte ihm eine Tasse Tee, wie
unabsichtlich streifte sie seine Hand. Ben sah gar nicht auf, sein Blick war in
die Flammen gerichtet, die hoch aufzüngelten und es doch nicht vermochten, die
Kälte in seinem Innern zu vertreiben. Wo war das Glück geblieben, das dieses
Haus noch vor anderthalb Jahren erfüllt hatte? Wo war seine Charlotte, die ihn
zärtlich liebte, die ihm eine Gefährtin war, um die alle, die sie kannten, ihn
beneideten?
    Wehmütig schaute er zu Charlotte hinüber. Sie
hielt ihre Tasse mit beiden Händen umklammert. Ihr Blick ging hinaus zu den
Weinbergen, die im Sonnenlicht rotgolden glühten – und er ahnte, woran sie
wieder dachte.
    Ein tiefer Seufzer entwich seinen Lippen. Doch
auch darauf reagierte Charlotte nicht. Sie war meilenweit von ihm entfernt.
    ***

 
    Madeleine richtete sich auf und warf das lange
Haar mit einer für sie typischen Geste in den Nacken. »Sag es«, forderte sie
Johannes auf, der mit nacktem Oberkörper im Heu lag und jetzt die Hände hob, um
ihre Brüste zu liebkosen.
    Â»Was?«, murmelte er träge.
    Â»Dass du mich liebst.« Sie beugte sich über ihn,
er hielt ihre Brüste immer noch umfasst, und küsste jeden Zoll seines
Oberkörpers.
    Â»Du bist eine Hexe«, keuchte Johannes. »Du wirkst
so jung und unschuldig …«
    Ein leises, kehliges Lachen war die einzige
Antwort.
    Â»Hör auf!« Er drehte sich ein wenig zur Seite,
fluchte aber im nächsten Moment unterdrückt auf. »Verdammt, jetzt hab ich die
Schafscheiße am Bein.«
    Madeleine kicherte. »Tja, ein besonders
luxuriöses Liebesnest hast du uns nicht ausgesucht.«
    Â»Dann sag mir, wo wir uns sonst treffen könnten«,
knirschte Johannes. »Du kannst nicht weit von eurem Gut weg, und ich will mich
in der Nähe von Hopeland nicht sehen lassen …«
    Â»Also bleibt vorerst nur der Stall.« Madeleine
stand auf und zog sich ein paar Strohfäden aus dem langen Haar. »Wann gedenkst
du eigentlich, um meine Hand anzuhalten?« Aufreizend langsam zog sie sich wieder
an.
    Johannes atmete schwer. Dieses kleine Luder
machte ihn verrückt! Sie war das leidenschaftlichste weibliche Wesen, mit dem er
je zusammen gewesen war. Die jungen schwarzen Dinger, die er sich daheim ins
Bett holte, benahmen sich oft verstört und steif vor Angst. Und die weißen
Huren, mit denen er und Sebastian sich so oft vergnügt hatten – nein, die wollte
er nicht wiedersehen! Sie waren verbunden mit Erinnerungen an Sebastian. Und er
tat seit Monaten alles, um die dunkelsten Stunden seines Lebens zu vergessen.
Nein, er war nicht schuld an Sebastians Tod, das hatten die polizeilichen
Untersuchungen ergeben. Doch sein Gewissen quälte ihn.
    Immer wieder träumte er von dem Jagdunfall, bei
dem sein Freund Sebastian ums Leben gekommen war. Und jetzt schlief er mit
Madeleine, diesem jungen, durchtriebenen und liebeshungrigen Ding. Wenn das ihre
Eltern erfuhren – nicht auszudenken, was für einen Skandal sie auslösen würden!
Auch an die Reaktion seines Vaters wollte er lieber nicht denken. Das wütende
Gebrüll, das der Alte ausgestoßen hatte, als er ihm damals Sebastians Tod
eingestehen musste, würde er nie vergessen. Ein Wunder, dass er ihm nicht die
Reitpeitsche über den Rücken gezogen hatte, so wie manch faulem Sklaven. Aber
nachdem er sich einmal aufgelehnt und dem Alten gedroht hatte, gab Albert Ruhe.
Er wurde eben altersschwach, er konnte auch die Geschäfte nicht mehr richtig
führen – ein Glück für ihn, Johannes!
    Er richtete sich auf, küsste sie noch einmal
voller Verlangen, presste das Gesicht zwischen ihre zart knospenden Brüste, die
so klein waren wie junge Äpfel.
    Als er sie allerdings noch einmal lieben wollte,
entzog sie sich ihm und griff nach ihren Kleidern. »Nein, für heute ist’s
genug«, lachte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Lüg nicht. Davon kannst
du nie genug bekommen. Du bist wie ich!«
    Sie lachte. »Nur zwanzig Jahre jünger!«
    Â»Das ist nur von Vorteil.« Er stand auf, trat
hinter sie und nahm sie von hinten, ehe sie etwas dagegen tun konnte. »Hexlein,
ich weiß viel mehr vom Leben und von der Liebe als du, glaub mir. Und ich zeige
dir noch viel, viel mehr …«
    Madeleine schrie unterdrückt auf, als er in sie
eindrang, doch dann gab sie sich dem neuen, unbekannten Liebesspiel hin. Sie
schien

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