Im Herzen der Feuersonne
groÃes Gebäude ⦠Und noch drei kleinere
sollen auch entstehen? Das ist zu viel, ich denke â¦Â«
»Es ist genau richtig so, Ben Ruhland. Ich habe
mich kundig gemacht. Und glaubt mir, ich weiÃ, was ich tue. Und wie ich mein
Geld einsetze.« Helene, wie immer in Grau, hatte ihm zugelächelt. »Ich bin
sicher, Ihr werdet ein hervorragendes Gut hier entstehen lassen. Ihr habt die
Kenntnisse, guten Wein zu machen, lasst mich dafür sorgen, dass es ohne
Schwierigkeiten gelingt!«
Ja, und nun kamen all die Dinge nach Hopeland , die er brauchen würde, um sein neues Haus zu
errichten! Neben allen Gerätschaften und Materialien, die zum Hausbau notwendig
waren, hatte er auch Handwerker angestellt. Sie würden in den nächsten Tagen
kommen und für einige Zeit hierbleiben. Er hatte zwar schon kurz mit Sina
darüber gesprochen, doch offensichtlich hatte sie nicht erwartet, dass das neue
Haus so eindrucksvoll werden würde.
Fassungslos und mit groÃen Augen sah sie zu, wie
die Männer jetzt alles abluden und seitlich von der alten Hütte abstellten. Eine
Stunde später kamen noch zwei Fuhrwerke, und zwei der Männer begannen, eine
vorübergehende Unterkunft für sich und für zwei andere Handwerker zu
errichten.
»Sina, richte ein Essen für alle«, befahl
Ben.
»Aber â so viel habe ich gar nicht vorbereitet«,
wandte Sina ein. »Nur Suppe und etwas kaltes Fleisch.«
»Das wird fürs Erste reichen. Schlachte morgen
ein paar Kaninchen und Hühner. Mais ist doch genug da, oder?«
Sie nickte nur.
»Na also, dann werden gewiss alle satt. Ich fahre
später in die Stadt und sorge für Nachschub.« Ben besah sich das Baumaterial,
die schweren Eichenbalken und die Steine, mit denen das Fundament, das
Erdgeschoss und das erste Stockwerk gemauert werden sollten.
»Habt keine Sorge, Mister Ruhland, das ist noch
nicht alles. Aber für die ersten Wochen werden wir mit diesem Baumaterial
auskommen, dann muss nachbestellt werden.« Einer der Männer, etwa vierzig Jahre
alt, muskulös und mit kahlem Schädel, grinste ihn an. Dabei zeigte er kräftige
Zähne.
»Es sieht so aus, als könntet Ihr damit drei
Häuser bauen«, meinte Ben.
Der Mann lachte. »Ich bin George Greenfield.
Glaubt mir, Mister, ich hab schon viele Häuser gebaut, ich weiÃ, was man alles
braucht. Verlasst Euch nur auf mich.«
In den nächsten Wochen lernte Ben Ruhland, wie
aufregend und anstrengend es war, ein Haus zu bauen. Wenn die Pläne auch
feststanden, es gab immer wieder Schwierigkeiten und Probleme, die er gemeinsam
mit George Greenfield und dessen Leuten lösen musste. Aber das Haus wuchs mit
jedem Tag, und schon bald war auch Sina, die den Veränderungen zunächst
misstrauisch gegenübergestanden hatte, begeistert.
»So ein schönes Haus! Und so hoch wird es, fast
wie die Häuser der vornehmen Herrschaften in der Stadt.« Sie biss sich auf die
Lippen, dann fragte sie zögernd: »Es ist für sie, nicht wahr?«
Ben nickte. »Ja. Ich ⦠ich möchte Charlotte
heiraten und hier mit ihr leben.« Er hielt den Blick zu Boden gesenkt, denn es
war ihm bewusst, dass er Sina verletzte.
Nein, sie sagte nichts. Sie machte ihm keine
Vorwürfe, weinte nicht, zeigte mit keiner Regung ihre Eifersucht. Und doch litt
sie, das ahnte Ben. So wie er seit langem ahnte, dass Sina ihm viel mehr zugetan
war als er ihr. Gewiss, sie hatten das Lager geteilt. Es war berauschend
gewesen, sie in den Armen zu halten, ihre zarte Haut zu streicheln und ihre Nähe
zu spüren. Und doch ⦠was es hieÃ, wirklich zu lieben, das wusste er erst, seit
er Charlotte kannte.
»Sina, du wirst hier immer ein Zuhause haben«,
versicherte er der jungen Schwarzen rasch. »Ich werde nie vergessen, was du
alles für mich getan hast.«
»Nein, Master Ben, ich ⦠ich muss Euch dankbar
sein.« Sina hob endlich den Blick und sah ihn aus ihren groÃen dunklen Augen an.
»Wenn Ihr mir und Will nicht beigestanden hättet ⦠wer weiÃ, was aus uns
geworden wäre.«
Schnell legte er ihr den Arm um die Schultern und
spürte, wie sie kurz zusammenzuckte. »Ich sehe schon lange mehr eine Vertraute
in dir als eine Arbeiterin«, sagte er leise. »Sina, nenn mich Ben. Wie einen
guten Freund.«
»Nein, das geht nicht.« Heftig schüttelte Sina
den Kopf.
»Und wenn ich es dir
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