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Im Herzen des Kometen

Im Herzen des Kometen

Titel: Im Herzen des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , David Brin
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1986er St. Emilion Margaux Malescot beigefügt.«
    »Sieh an! Ich kann es zwar nicht aussprechen, aber beim Austrinken werde ich gern helfen.«
    »Eine Flasche vom Besten und aus dem Jahr des letzten Erscheinens des Halleyschen Kometen«, sagte er.
    »Großartig. Origineller Gedanke.«
    Jeffers war höchst erfreut über diese Nachricht. Carl hatte Einzelheiten über die Sendung aufgespart und teilte sie zur Stärkung der Moral von Zeit zu Zeit aus. Sicherlich war es eine extravagante Geste, alten Wein durch das Sonnensystem zu befördern, aber die Leute zu Hause verstanden trotz mancher Modetorheiten noch immer etwas von der Psychologie isolierter Gruppen. Es war eine wirklich meisterhafte Note.
    Jedenfalls eine erhebliche Verbesserung gegenüber der Hysterie unter Ould-Harrad, dachte Carl. Einen Monat war man ein Held, im nächsten ein Percell-Monstrum. Und unter Criswell antworteten sie überhaupt nicht. Ohne die Relaisstation Phobos, die Nachrichtensendungen ausstrahlte, hätten sie nicht einmal gewußt, ob die Erde noch bewohnt war oder nicht. Inzwischen schienen sich die Dinge eingespielt zu haben.
    Er rieb sich das müde Gesicht, tastete Instruktionen in den Datenanschluß, und die Bildwand leuchtete auf. Er mochte hübsche, ruhige Ansichten, die Wärme ausstrahlten. So auch diesmal: ein sonniger Morgen über dem Hafen von Hongkong.
    Die noch immer zahlreichen Dschunken und Boote aller Art, der auf den Wellen blitzende Sonnenschein und die üppig grünen Kuppen der aufgeforsteten Hügel hinter der Stadtsilhouette verfehlten nie, ihn zu erfreuen. Die Morgensonne stand noch tief im Osthimmel, ein Regenbogen spannte sich über der Stadt, deren Türme vom Dunst abziehender Regenwolken geheimnisvoll verschleiert waren.
    Wieder knarrte die Stahltür, und Malcolm erschien. Seine schwarzen Augen blickten mißtrauisch aus dem hageren, immer verfinsterten Gesicht. Ohne ein Grußwort ließ er sich in einen Sessel nieder und nickte. »Wir brauchen mehr Grünzeug.«
    Carl seufzte. »Sie kennen die Bedingungen.«
    »Es reicht nicht. Wir verlieren alle an Gewicht.«
    Eine boshafte Regung drängte Carl zu sagen: Versucht ein paar von euren Kindern zu essen, auf die ›ein Recht‹ zu haben ihr immer wieder bestandet. Aber er ließ sich nichts anmerken und sagte: »Wir holen aus den Pflanzungen das Bestmögliche heraus, Sie wissen es. Sehen Sie sich die Zahlen an!«
    »Aber wir wachsen, und das ist in dem Abkommen nicht berücksichtigt.«
    »Die Kinder waren Ihre Entscheidung.«
    »Hören Sie! Wir haben das alles oft genug diskutiert«, erwiderte Malcolm. »Normale Leute werden leichter krank. Wir müssen für den Fall einer weiteren Seuche eine größere Bevölkerung erhalten.«
    Jeffers, der bis dahin auf seiner Unterlippe genagt hatte, platzte heraus: »Ihr wollt bloß die Macht übernehmen, das ist alles. Ein paar Jahrzehnte, und Ihr werdet dreimal so zahlreich sein wie wir.«
    »Wir normalen Menschen werden uns auf unsere Zone beschränken«, sagte Malcolm steif.
    »Wir haben welche von Euch in 3C gesehen – wollt Ihr dort einziehen?« fragte Jeffers.
    Malcolm rümpfte die Nase. »Nein. Wir halten den Gestank nicht aus.«
    »Verwöhnte kleine Bastarde seid ihr, muß ich sagen.«
    »Hören wir auf mit den Beleidigungen«, sagte Carl gelassen. »Wir müssen verhandeln.«
    »Diese Kinder sind Bastarde, weißt du – die haben eine Art Massenvermehrungsprogramm eingeführt, wußtest du das?« fragte Jeffers.
    Malcolm errötete. »Das geht keinen Percell was an.«
    »Ihr behandelt Frauen wie Zuchtvieh…«
    »Schluß jetzt!« sagte Carl fest. Malcolm war empfindlich, wenn man die Tatsache ansprach, daß ihre Kinder verkümmert waren, Opfer einheimischer Krankheitserreger, die in den Mutterleib eingedrungen waren, und der Entwicklungsprobleme, die unter Verhältnissen minimaler Schwerkraft auftraten. Ihre Lebensdauer war meist kurz. Die Fortpflanzung in einer so biologisch feindlichen Umgebung war ein ebenso riskantes wie unverantwortliches Glücksspiel, das die Orthos verloren hatten.
    Er wartete eine kleine Weile, die von den beiden dazu genutzt wurde, einander verdrießlich anzustarren, und sagte dann: »Wir müssen eine Lösung für das Problem der Kühlfächer finden. Die biologisch-medizinische Inventur ist noch schlimmer als ich gedacht hatte. Es gibt nicht mehr genug gesunde Mannschaften. Nicht annähernd genug, um die verbleibenden Arbeiten zur Aufstellung der Rückstoßgeräte auszuführen.«
    »Wie ist das

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