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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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nun mit dem Arm auf Khamwas und sagte: »Sag nicht, >ich bin gelehrt<. Gib dir Mühe, weise zu werden!«
    Khamwas wäre an Samlor vorbei die Gasse hinaufgegangen, doch der Cirdonier hielt ihn auf mit einer Gebärde, die zur Berührung geworden wäre, hätte der Gelehrte nicht angehalten. »Ihr habt Stern vor Schlimmem bewahrt, ehe ich hierherkam«, sagte er. »Und wahrscheinlich habt Ihr auch mich gerettet, abgesehen davon, daß ihr die kleinen Bastarde abgelenkt habt. Ich bin Samlor hil Samt.« Er steckte das Klappmesser in die kleine Scheide unter seinem Kragen zurück. »Wir müssen uns unterhalten.«
    »Gut, Meister Samlor«, erklärte sich der andere einverstanden, obwohl der Zug seiner Lippen verriet, daß von ihm kein ähnlicher Vorschlag ausgegangen wäre. Er deutete zu dem Durchgang, durch den der Cirdonier gekommen war, und fügte hinzu: »Es gibt gewiß geeignetere Orte als hier, sich zu unterhalten.«
    »Nein«, entgegnete Samlor entschieden. »Nicht momentan.«
    Er beabsichtigte nicht, Zeit damit zu vergeuden, ihm zu erklären, daß die Richtung, die Khamwas nehmen wollte, zumindest während der nächsten Stunde unpassierbar sein würde. Der Durchgang war schmal genug, daß er von einem einzelnen verteidigt werden konnte, und beide Flanken waren von Mauerwerk geschützt, dem nur mit Belagerungsmaschinen beizukommen war. Wenn sie wirklich vom Pech verfolgt waren, könnte es natürlich geschehen, daß sie von beiden Seiten gleichzeitig angegriffen wurden, doch dieses Risiko war besser, als in einer Sackgasse ohne jegliches Schlupfloch gestellt zu werden.
    Für Freistatt war dies wahrscheinlich der sicherste Ort in einem Umkreis von Meilen.
    »Was wißt Ihr über Setios?« fragte der Karawanenmeister ruhig.
    Stern kauerte sich auf die Fersen und wickelte ihre Röcke um die Oberschenkel, damit der Saum nicht in den Gassenschmutz hing. Ein winziges Glühen drehte sich in der Schale ihrer an den Fingerspitzen und den kleinen Fingern zusammengelegten Hände, während sie sanfte Worte flüsterte. Die Farbe des Glühens war nun mehr ein Gelb denn das Blau, das Khamwas’ Stab umgeben hatte.
    Es spiegelte sich schwach in den Augen des toten Jungen.
    Khamwas’ Gesicht bewegte sich verlegen, während er das Kind beobachtete. »Ah«, wandte er sich an Samlor, »das heißt, ah -seid Ihr.?«
    Der Karwanenmeister schüttelte den Kopf. Er war froh, als er feststellte, daß die Frage ihn amüsierte und nicht irgendwelche anderen möglichen Gefühle weckte. »An einem guten Tag«, sagte er, »wäre ich vielleicht imstande, einen Zauberspruch aufzusagen, ohne über die Silben zu stolpern - falls jemand mir die Worte deutlich aufschrieb.« Das war allerdings eine Übertreibung.
    »Aber meine Schwester«, fügte er hinzu, »beschäftigte sich damit.« Soweit Samlane sich überhaupt mit irgend etwas anderem als Sex beschäftigt hatte.
    »Ich verstehe«, sagte Khamwas und blickte wieder das Kind an. »Ich kenne Setios nicht persönlich«, erklärte er, »doch ich weiß -jemand hat mir gesagt, nun.« Er zuckte mit den Schultern.
    Samlor nickte grimmig. Aber wenn dieser Kerl sich Gelehrter statt Zauberer nannte, war ihm jedenfalls bewußt, daß ein anständiger, normaler Sterblicher nichts von Hexern wissen wollte.
    »Diene deinem Gott, auf daß er dich beschütze!« gab Tjainufi nun zum besten und streichelte dabei das rechte Ohr seines Meisters. Aber war Khamwas das?
    »Er hat«, fuhr Khamwas nach einer Verlegenheitspause fort, »eine Stele aus meiner Heimat, aus Napata...«
    »Natürlich!« unterbrach ihn Samlor, der den Fremden nun endlich unterbringen konnte. »Das Land des Flusses!«
    »Des Flusses«, bestätigte Khamwas mit einem lobenden Nicken, »und der Wüste. Und in dieser Wüste gibt es viele Monumente aus früherer Zeit.« Wieder hielt er inne und lächelte sanft. »Einer größeren Zeit in der Geschichte meines Volkes, wie andere es sehen, ich jedoch bin durchaus zufrieden.«
    »Ihr wollt ein Monument, das dieser Setios hat - wieder zurückholen?« Damit vermied er die Frage nach der Art und Weise. »Ist er ein Magier?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Khamwas mit einem Schulterzucken. »Ich will die Stele auch nicht für mich haben, ich möchte nur eine Gelegenheit, sie zu studieren. Und, Samlor.?«
    Der Karawanenmeister nickte auffordernd.
    »Ich werde ihn dafür gut bezahlen«, fuhr der Napataner fort. »Sie ist von keinem Wert für ihn. Sie wird mir den Ort eines bestimmten Grabmals verraten, das aus

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