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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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anderen Gründen wichtig für mich ist.«
    Das Glühen in Sterns Hand wurde stärker und warf die Schatten der beiden Männer an die Hauswand. Khamwas’ Gesicht wirkte auf dämonische Weise nichtmenschlich, weil es von unten beleuchtet wurde.
    Samlor legte flüchtig die Hand auf den Kopf seiner Nichte. »Nicht so hell, Liebes«, murmelte er. »Wir möchten nicht, daß uns irgend jemand hier bemerkt.«
    »Aber.«, begann Stern schrill. Sie blickte hoch und in die Augen ihres Oheims. Das Licht schrumpfte zur Größe einer Perle und wurde zu schwach, irgend etwas zu beleuchten.
    »Das ist etwas Neues für sie«, sagte Samlor, sowohl als Erklärung für sich wie für den anderen. »Sie lernt schnell, wenn sie dergleichen sieht.«
    »Ich verstehe«, murmelte Khamwas, und vielleicht verstand er es wirklich. Er schüttelte sein Cape zurecht. »Nun, Meister Samlor, ich muß jetzt weiter.« Er deutete zum Ende der Gasse.
    »Nicht diesen Weg«, warnte der Karawanenmeister, tat jedoch nichts, ihn zu versperren.
    »Doch!« entgegnete Khamwas und richtete sich steif zur vollen Größe auf. Das Männchen auf seiner Schulter ahmte diese Haltung nach, vielleicht aus Ironie. »Setios Haus liegt genau in dieser Richtung.« Er streckte den Arm in einem bestimmten Winkel zu Samlor aus, dann zögerte er nachdenklich und korrigierte den Winkel etwas nach rechts. »Und dieser Durchgang ist der kürzeste Weg.«
    »Tu nichts, was du nicht zuvor gründlich überlegt hast«, warnte Tjainufi plötzlich.
    Unwillkürlich grinste der Karawanenmeister. »Der kürzeste Weg, einen Kopf kürzer zu werden, fürchte ich.« Er klopfte Khamwas freundlich auf die linke Schulter.
    »Wollt Ihr damit sagen«, fuhr Samlor fort, »daß Ihr gar nicht wißt, wo Setios in der Stadt wohnt, sondern nur der geradesten Linie folgt, die Euch Eure - Freunde, nehme ich an, zu Setios gewiesen haben? Sind das dieselben Freunde, die Euch Weisheit gaben?« Der Karawanenmeister deutete mit einem Kopfnicken zu Tjainufi.
    »Ich glaube, das ist meine Sache, Meister Samlor«, entgegnete Khamwas. Er schritt vorwärts und hielt seinen Stab vor sich.
    Das Männchen sagte: »>Was er tut, beleidigt mich<, sagt der Narr, wenn ein Weiser ihn belehrt.«
    Khamwas blieb stehen. Samlor blickte das winzige Geschöpf stirnrunzelnd mit neuen Augen an. Es gab keinen schlechten Rat -nur Rat, der unter bestimmten Umständen verkehrt war. Und möglicherweise war Tjainufis Rat passender, als er gedacht hatte.
    »Ich meinte nur, Freund«, sagte Samlor und berührte noch einmal flüchtig die Schulter des anderen, »daß es wahrscheinlich gar keine guten Bezirke in Freistatt gibt - aber Eure gerade Linie wird Euch todsicher mitten durch den schlimmsten Bezirk führen.«
    Stern war aufgestanden, als Khamwas losstapfte. Das Licht, das nun an ihrem linken Handteller haftete, hatte Zungen ausgestreckt und wechselte laufend die Farbe in einer Reihe von Pastelltönen, blasser als die Farben eines Regenbogens am Mittag. Impulsiv schlang sie die Arme um die Beine des Napataners und rief begeistert: »Ist es nicht hübsch? Vielen, vielen Dank!«
    »Es ist - nichts Besonderes«, sagte Khamwas verlegen zum Onkel des Kindes. »Es - ich weiß nicht, wie sie es gelernt hat, nur indem sie mir zusah.«
    Samlor fiel auf, daß der Stab nur glühte, wenn Khamwas sich darauf konzentrieren konnte, während das Leuchten in Sterns Hand seine komplexe Entwicklung von Form und Farbe sogar jetzt fortsetzte, da seine Nichte den Mann umarmte und ihn anstrahlte.
    Das Licht schimmerte auf der blanken Klinge seines neuen Dolches. Der Karawanenmeister blinzelte und berührte rasch seinen Kittel über dem silbernen Medaillon der Göttin Heqt auf seiner Brust, erst dann schob er die Waffe von ihrem vorläufigen Platz in seinem Gürtel zurück. Das flackernde Leuchten verlieh der Damaszierung den Anschein, daß sie sich bewegte, aber jetzt waren es nur Metallkräusel, nicht die Schrift, die er vermeinte, aufs neue gesehen zu haben.
    Khamwas beobachtete ihn mit unterdrückter Angst. Er kam zu dem Schluß, daß es besser war, mit seinem Vorschlag herauszurücken, als sich weiter zu wundern, weshalb Samlor auf den Dolch starrte, dessen Parierstange immer noch dunkle Flecken aufwies. »Meister Samlor«, sagte er, »Ihr kennt diese Stadt. Und Ihr seid ganz offensichtlich imstande, mit... Gewalttätigkeiten fertigzuwerden, sollte es wieder zu welchen kommen. Dürfte ich Euch vielleicht ersuchen, mich zu Setios’ Haus zu begleiten? Ich

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