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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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konnte, ohne die Wände an beiden Seiten zu berühren; im Labyrinth war das schon fast eine Straße. Hier war nur das Huschen und Rascheln hungriger Nager zu hören und aus den mit Läden verschlossenen Fenstern nicht minder animalische Geräusche. »Sie sind alle tot, die beiden, die davonrannten, genau wie der, der blieb. Biegt hier links ab.«
    »Setios’ Haus ist mehr.«
    »Verdammt, nach links!« zischte Samlor.
    »Stell dich nicht quer, wenn du nicht verflucht werden willst«, gab Tjainufi auf des Napataners Schulter zum besten. Das Männchen verbeugte sich vor Samlor, doch der Cirdonier war zu wütend, um sich über die Unterstützung zu freuen.
    Hauptsächlich war er wütend auf sich, denn er hatte zu oft in seinem Leben getötet, als daß er nicht gewußt hätte, daß ihm Töten widerstrebte. Vor allem das Töten von Kindern, auch wenn es kleine Meuchler waren, die ihm mit Bleikugel und Kette den Schädel eingeschlagen und dann Stern Gewalt angetan hätten, ehe sie sie für einen Beutel Wein an ein Freudenhaus verkauften.
    Freistatt mochte ohne dieses Trio besser dran sein, aber Samlor hil Samt war kein Richter und war seinem Gott nicht für die Säuberung dieses Höllenlochs verantwortlich.
    Sie hatten kein größeres Problem, aus dem Labyrinth zu kommen, als ein Halunkenpaar - das aber entsetzt floh, als Khamwas’ Stab ein Lichtphantom in Menschengestalt auf sie zustapfen ließ. Breitere Pflaster erleichterten das Gehen, und viele Häuserfassaden waren von Laternen in vergitterten Nischen beleuchtet.
    Die Laternen waren nicht dazu gedacht, Passanten den Weg zu leuchten, sondern sollten lauernde Diebe zu dunkleren Häusern treiben.
    Khamwas hielt kurz an, dann führte er sie über eine Kreuzung, vorbei an einer Wachstation. Das Tor zum Hof war von flackernden Fackeln beleuchtet, und ein Trupp Soldaten hielt davor Wache. Ein Offizier trat einen Schritt auf die Straße, als beabsichtige er das Trio aufzuhalten, überlegte es sich dann im letzten Moment anders.
    Sie befanden sich nun in der Nähe des Palasts, in einem besseren Viertel. Hier stahlen die Bürger große Geldbeträge mit Pergament und geflüsterten Worten, statt Passanten für ein paar Münzen die Kehle durchzuschneiden.
    Und diese Bürger erwarteten Schutz vor ihren armseligeren Verbrecherbrüdern. Die Streifen hier würden zwei männliche Passanten kontrollieren, sie festnehmen, wenn sie keine befriedigenden Antworten auf ihre Fragen erhielten, und sie töten, falls sie sich widersetzten.
    Aber zwei Männer, die ein kleines Mädchen trugen, waren wohl kaum Einbrecher. Samlor brauchte sich keiner Bestechung zu bedienen - und auch nicht des Dolches, den er griffbereit hielt.
    »Ich glaube, wir sind schon ganz nahe«, meinte Khamwas.
    Samlor verzog das Gesicht und schaute sich um. Er hätte gern gewußt, wie Khamwas die Richtung fand, aber er wollte nicht fragen, außerdem würde er es wahrscheinlich ohnehin nicht verstehen, auch wenn der Gelehrte/Magier sich die Zeit nähme, es ihm zu erklären.
    Schlimmer noch, Stern würde es verstehen!
    »Ich frage mich, was Setios für sie aufbewahrt«, wisperte der Karawanenmeister so leise, daß nicht einmal Stern es hören konnte, obwohl Samlors Atem dicht über ihr feines Haar strich.
    »Wird es regnen?« fragte sie schläfrig, in seinen Armen wie in einer Wiege geborgen.
    Der Cirdonier blickte zum Himmel. Es waren zwar Sterne zu sehen, aber hohe Wolken schoben sich immer wieder in raschem Wechsel an ihnen vorbei. Es hing etwas in der Luft, der Vorbote eines Gewitters vielleicht, das sich in den Bergen bereit machte, vom Westen her über die Stadt zu fegen. Das würde die Luft wenigstens für kurze Zeit reinigen.
    »Möglich, Liebes«, antwortete Samlor. »Aber das wird uns nicht stören.«
    Er hoffte, daß sie bis dahin unter einem Dach sein würden, am liebsten in einer verriegelten Kammer der Karawanserei am Schimmelfohlenfluß.
    Khamwas hatte die Finger ums obere Ende seines Stabes gefaltet und murmelte etwas. Stern schüttelte sich wach und ließ sich von den Armen ihres Oheims auf die Füße fallen. Sie berührte den Napataner nicht, aber sie beobachtete ihn aufmerksam, während er Worte in einer Sprache leierte, die der Karawanenmeister nicht kannte.
    Samlor vermied es, darüber nachzudenken, was seine Nichte nun wieder lernen mochte, und unterdrückte das Verlangen, ihre Aufmerksamkeit abzulenken. Statt dessen begann er, sich die umliegenden Häuser näher anzusehen.
    Sie befanden sich in einem

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