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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Geschichte.«
    »Fangen wir mit dem Grund an«, begann sie nach kurzer Überlegung, »weshalb er eine Beleidigung in deinem Angebot sah, kostenlos in deinem Haus zu wohnen. Ich weiß, daß du es gemacht hast, weil du etwas von ihm erhoffst. Aber das tut hier nichts zur Sache, allerdings, was er dir von seiner Muttersprache erzählen könnte, wäre völlig nutzlos. Ich habe mich nicht erkundigt, ob er schreiben kann, doch selbst wenn, wäre auch das völlig nutzlos.«
    »Nun, Kenntnis jeglicher Sprachen ferner Länder, wäre.«
    »Selbst einer toten? Einer, die seit Jahrhunderten nicht mehr gesprochen wird?«
    »Was?« Melilot ruckte in seinem Sessel nach vorn und warf unachtsam mit einem Ellbogen seinen Becher um - er war jedoch leer, und Melilot mangelte es an Energie, sich zu erheben und selbst nachzuschenken.
    »Glaubst du vielleicht, es hätte in ferner Vergangenheit keine großen Magier gegeben?« fragte Jarveena herausfordernd.
    »Du meinst.« Melilot starrte ins Leere.
    »Heraus damit!«
    Melilot blinzelte und beendete seinen Satz: »Er steht unter einem Unsterblichkeitszauber?«
    »Das ist noch nicht alles. Und bilde dir nicht ein, daß du ihn beneiden müßtest!« Das klang scharf und warnend. »Im Gegenteil!
    Er ist das bedauernswerteste Geschöpf, dem ich je begegnet bin, und in deinem Auftrag bin ich in der ganzen bekannten Welt herumgekommen, wie du weißt.«
    Melilot nickte stumm.
    »Dann hör zu.« Das Kinn auf die Fäuste gestützt beugte sie sich zum Feuer vor. Die Flammen warfen Muster auf ihre bloße Haut. »Was ihm auferlegt wurde, ist kein gewöhnlicher Zauber, sondern ein ungeheurer Fluch. Darin liegt auch der Grund, weshalb ihn dein Angebot ergrimmte. Er kann es nicht annehmen. Ebensowenig wird er morgen noch einmal mit dir speisen, auch später nicht mehr. Weißt du.«
    Sie wählte ihre Worte mit Bedacht.
    »Der Fluch verhindert, daß er je zweimal im selben Bett schlafen oder ein zweites Mahl am gleichen Tisch Nahrung zu sich nehmen kann. Und dieser Fluch lastet bereits seit tausend Jahren auf ihm.«
    Nun saß Melilot eine Zeitlang völlig reglos, auch wenn das Zusammenspiel von Feuer- und Lampenschein den Eindruck stetiger Bewegung im ganzen Gemach erweckte. Schließlich mußte er ein Gähnen unterdrücken. Doch hinter seinem runden, undeutbaren Gesicht arbeitete sein Verstand offenbar angestrengt, wenngleich in Bahnen, wie sie in Freistatt üblicher waren als sonstwo.
    »Daraus läßt sich doch schließen, daß er in keinem Kerker festgehalten werden kann, nicht wahr?« sagte er.
    »Also wirklich!« Jarveena sprang auf und schwang ihren Becher, als wolle sie ihm damit den Schädel einschlagen. Nur ein warnendes Zischen des Gänserichs über der Zimmerdecke hielt sie davon zurück. Doch ihr Gesicht glühte vor Wut, als sie sich wieder setzte. »Ist das alles, woran du denken kannst? Wie würde es dir gefallen, in seinen Schuhen zu stecken?«
    »Gar nicht«, antwortete der Dicke ehrlich. »Es tut mir leid, ich hatte nicht weiter gedacht. Wie hat er sich diesen schrecklichen Fluch denn aufgeladen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Und er auch nicht.«
    »Aber das ist lächerlich!« Melilot starrte sie an. »Du meinst, er will nicht zugeben.«
    »Ich meine genau, was ich sagte! Denkst du etwa, ich bin ihm mit dieser Frage nicht oft genug auf die Nerven gefallen? Denkst du, ich habe ihn nicht Eide schwören lassen? Er hat bei allen Gottheiten, die ich zumindest beim Namen kenne und bei zweien oder dreien, von denen ich noch nie gehört hatte, geschworen, daß er den Fluch nicht verdient hat. Er sagt, und ich kann es zum Teil bestätigen, daß er jeden Zauberer konsultiert hat, den er bezahlen konnte, und keiner konnte ihn davon befreien. Außerdem gelang es keinem, sein Elend zumindest soweit zu lindern, daß er ihm erklärte, der Fluch sei gerechtfertigt. Denn wüßte er, weshalb er damit bedacht wurde, könnte er zumindest versuchen zu sühnen. Fällt dir ein grausameres Geschick ein als seines? Er wird für etwas bestraft, von dem er nichts weiß! Ist er nicht wahrlich bemitleidenswert?«
    Ein Schauder, gefolgt von einem heftigen Nicken, ließ Melilots fetten Leib unter dem vornehmen Gewand schwabbeln.
    »Aber was macht er dann auf einem Schiff?« fragte er schließlich. »Wenn er nicht zweimal im selben Bett schlafen kann.?«
    »Er hat eine Hängematte mitgenommen und sie jede Nacht an zwei anderen Pfosten oder Haken befestigt. Das läßt der Fluch zu.«
    »Und wie ist es mit dem Essen am selben

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