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Im Himmel ist die Hölle los

Im Himmel ist die Hölle los

Titel: Im Himmel ist die Hölle los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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Cheftechniker schien ihn nicht zu bemerken.
    »Was ist los mit dir, Opa?« wollte der junge Spund wissen.
    »Ihr bearbeitet ihn doch nicht etwa mit Sandpapier, oder?« erkundigte sich der technische Leiter entsetzt.
    »Warum denn nicht?«
    Kein Wunder, dachte der alte Mann. Kein Wunder, daß die arme alte Kiste überall riesengroße Löcher und Krater auf der einstmals glatten Oberfläche bekommen hat. Er seufzte; zwar wußte er, daß es keinen Zweck hatte, die Worte vorzubringen, die sich einen Weg durch die Lücke zwischen seinen Zähnen zu bahnen versuchten, aber er sprach sie trotzdem aus.
    »Mit dem Mistzeug solltet ihr die Außenhaut lieber nicht bearbeiten«, riet er dem Wartungsingenieur. »Bevor ihr euch verseht, kommt es zu Lochfraß.«
    »Na und?«
    Stimmt, was soll’s? Offenbar kümmerte das keinen; und als er mit dem Fahrrad davonfuhr, sah er nicht einmal einen Grund, jemandem deswegen einen Vorwurf zu machen. Welchen Sinn hatte der Versuch, den Mond instand zu halten, da er ganz offenkundig klapprig war? Wie es hieß, sollte er sowieso bald verschrottet und durch einen nagelneuen Mond ersetzt werden; allerdings war schon seit langem davon die Rede.
    Bevor er endgültig nach Hause fuhr, schaute er wie gewöhnlich im Gesellschaftsklub vorbei, um sich einen Tee und ein Schinkensandwich zu gönnen. Er stellte sein Fahrrad ab, kettete es an einen Lampenmast und betrat den Gastraum, der den Charme eines baufälligen ostdeutschen Bahnhofs ausstrahlte. Noch so ein Beispiel, wie es mit dem ganzen Laden hier bergab geht, fiel ihm automatisch dazu ein.
    »Was ist denn mit dem Billardtisch passiert, Nev?« fragte er.
    »Kaputt«, antwortete der Barkeeper, der gerade Gläser abwusch. »Angeblich schicken die demnächst jemanden vorbei.«
    »Ach so.«
    »Wenigstens hat man mir das so gesagt«, fügte der Barkeeper mißmutig hinzu.
    »Soso …«
    Der Barkeeper gab einen unbestimmten Laut von sich und legte das Schinkensandwich in die Mikrowelle. Noch so eine verdammte Neuerung.
    »Freust du dich schon auf das Dartturnier morgen, Nev?«
    Der Barkeeper seufzte. »Abgesagt, George«, antwortete er. »Wegen mangelnden Interesses, alter Junge. Hast du das denn noch gar nicht gewußt?«
     
    Jane unterbrach ihre momentane Tätigkeit und warf einen Blick aus dem Fenster auf die Sonne.
    So etwas bezeichnet man als zuviel des Guten, seufzte sie im stillen. Einen liebevollen Blick zurück auf die langen heißen Sommer der eigenen Kindheit zu werfen, ist ja gut und schön, wenn man aber in ein Büro mit Glasdach eingesperrt ist, dessen Fenster sich nicht öffnen lassen und in dem zu allem Überfluß die Zentralheizung rätselhafterweise selbst im Sommer voll aufgedreht ist, dann sehnt man sich allmählich nach einem kräftigen Regenguß.
    »Ich kann mich noch an Regen erinnern«, sagte sie laut. »Menschenskinder, daran merkt man, wie alt ich schon bin.«
    Seit etwa drei Wochen schien jetzt die Sonne, und schon verlasen die Nachrichtensprecher mit süffisanter Stimme düstere Meldungen, nach denen es ab sofort verboten sei, Trinkwasser zum Rasensprengen oder für die Autowäsche zu benutzen. Was ist nur mit einem Land los, in dem drei Wochen Sonne die Wasserreservoirs in Trockengebiete verwandeln?
    Sie wandte sich wieder vom Fenster ab und versuchte, sich auf den Monitor zu konzentrieren, der vor ihr stand. Er glotzte sie mit ausdruckslosem Blick an, als hätte er Klebstoff geschnüffelt.
    Jane nahm den Telefonhörer ab. »Trish, was ist mit den Bildschirmen los?« erkundigte sie sich.
    »Das System wird gerade mit neuen Daten gefüttert«, antwortete Trish. »Nach dem Mittagessen ist es wieder bereit.«
    »Na prima!« entgegnete Jane. »Sag denen, mit einem Karteikasten und einem Kerbholz wären wir besser dran.«
    Was soll’s? Schließlich gibt es eine Menge, womit ich mich bis dahin beschäftigen kann, sagte sich Jane. Zum Beispiel aus dem Fenster stieren.
    Schließlich besann sie sich eines Besseren, durchsuchte ihre Handtasche, fand das Adreßbuch und wählte eine Nummer.
    »Apollo Personalbüro«, meldete sich am anderen Ende eine Stimme, die wie ein weiblicher Computer klang. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ja, ich suche einen neuen Job«, antwortete Jane.
     
    »Wir könnten die Stelle öffentlich ausschreiben«, schlug der Personalchef vor.
    Die übrigen Ausschußmitglieder blickten ihn überrascht an.
    »Mhm, das ist sicherlich eine Möglichkeit«, ergriff schließlich der Mitarbeitervertreter das Wort. »Und wo,

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