Im Informationszeitalter
wodurch jedoch der Inhalt dieser Briefe von den Briefen, die auf schlechtem Papier krakelig gekritzelt werden, nicht um ein Haar vernünftiger wird.
Das Fehlen des Verstandes bei Computern und umso mehr bei den Netzen wird durch gespeicherte Daten kompensiert, die die Bewegung in der gewählten Richtung innerhalb der Labyrinthe der Netze ermöglichen: für einen “Digitalmenschen” stehen ungefähr 1017 Bits zur Verfügung, die von der Menschheit angesammelt wurden. Nach amerikanischen fragmentarischen Angaben verdient eine Dame, der die Mittel für die Finanzierung des Studiums ihrer Kinder fehlten, achtzigtausend Dollar monatlich. Dieser goldene Regen, den ihr das Internet gebracht hatte, verdankt sich einfach dem Sex. Ihre Datenbank, die sich um das genannte Thema dreht, umfasst mehr als fünfzehnhundert Pornoangebote. Zeitungen behaupten, dass Benutzer sowohl dieses Kontaktangebots als auch des Angebots an Bildern ihr jährlich eine Million Dollar bringen.
Es geht jedoch weniger um Sex. Die großen Verleger wie z.B. Bertelsmann bemühen sich eifrig, ihre Urheberrechte in den digitalen Raum zu übertragen. Dieser Raum hat bereits ca. dreißig neue
Berufe erschaffen und es wird unterstrichen, dass sich als die besten Benutzer oder Bediener Minderjährige, also Kinder, erweisen. Wenn diese Kinder wenigstens miteinander korrespondieren würden, wäre das nicht das Schlechteste, weil amerikanische Untersuchungen gezeigt haben, dass die Kleinen, die seit ihren jüngsten Jahren vor dem Fernseher viel Zeit verbringen, in einem hohen Maß Mängel in der Beherrschung der Muttersprache aufweisen. Das sind die passiven Opfer der ihre Gehirne ständig bombardierenden
Bildinformationen, die vom Fernseher geliefert werden. Also ist das Verknüpfen der Netze mit den Bildungsmaßnahmen, vor allem denen, die das Denken aktivieren, wünschenswert.
Es kamen auch verschiedene virtuelle Geschöpfe (Phantome) zum Vorschein, wie zum Beispiel die ausschließlich im Computer existierenden virtuellen Tierchen. Ich erwähne hingegen nicht die Befürchtungen, die durch die Versuchung
hervorgerufen werden, die durch unzählige Einzel- und
Mehrpersonen-Spiele geboten wird, weil dieser Gefahr der neuen Manie bereits zahlreiche Bücher gewidmet wurden.
Vom Netz kann der Benutzer heutzutage ähnlich wie vom Computer große Vorteile ziehen. Ich denke an raffinierte Programme, die so gut die Intelligenz und gleichzeitig das Verstehen dessen, was man diesen Programmen sagt oder schreibt, nachahmen können, dass möglicherweise sogar eines von diesen
Programmen einen Erfolg im Turing-Test erzielen könnte. Wenn von solchen Leistungen die Rede ist, geht es vor allem um die sogenannte gute Rahmenkontingenz, innerhalb derer man sich scheinbar frei bewegen kann. Ich erlaube mir, die Sache an einem vereinfachten Beispiel zu erläutern.
Jeder, der eine Reise von einem großen Bahnhof aus beginnt, hat vor sich ein riesiges Wirrwarr von zusammenkommenden und auseinandergehenden Gleisen, von Weichen und Drehscheiben. Normalerweise sind das so viele, dass es jemandem, der naiv ist, z.B. einem Kind, scheint, er könne in Anbetracht der Varianten, die durch die Anzahl der in alle Richtungen gehenden Gleise gebildet wird, in eine völlig beliebige Richtung aufbrechen. Selbstverständlich ist es nicht so, egal wie viele Wege von der Menge der Gleise eröffnet werden. Wenn jemand jedoch - hier verlasse ich das Beispiel -erfahren möchte, wie und wann er von Bonston nach Paris zum niedrigstem Preis reisen kann, so wurde es durch den Computer, auch mit einer synthetischen menschlichen Stimme und gleichzeitig mit Bildern auf dem Monitor oder als Ausdruck, möglich, alle optimalen Varianten der Reiseverbindungen darzustellen.
Der um Rat Fragende ist sich nicht immer darüber im klaren, dass ihm genau genommen ein Niemand geantwortet hatte, er ist oft geneigt zu antworten: Ich danke Ihnen für die ausführliche Auskunft. Darin ist so viel Sinn wie wenn man sich bei einem Stuhl dafür bedankt, dass er nicht unter dem Gewicht unseres Körpers zusammenbricht. Programme, die die Stimme und die Sprache erkennen und die sich an individuelle Eigenschaften der Aussprache adaptieren, gibt es bereits. Die Fehlerquote wird immer geringer. Es gibt immer noch viele potentielle Möglichkeiten und vielleicht werden die Verbindungen von Verbindungen, also große Konstellationen von Modulen, die lexikalische Daten und deren syntaktische
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