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Im Interesse der Nation

Im Interesse der Nation

Titel: Im Interesse der Nation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Hubschrauber.
    Die an Carl gerichtete Frage lautete, ob er etwas gegen Reihenfolge und Transportmittel einzuwenden habe.
    Er faltete die Mitteilung zusammen und steckte sie in die Brusttasche. Dann ging er zu den anderen hinüber, die soeben die Checkliste für den nächsten Tag durchgegangen waren.
    »Die Antwort an den Marinechef ist nein«, sagte er ausdruckslos. »Nur das, und das genügt.«
    Lallerstedt nickte zum Zeichen, daß er verstanden hatte, sammelte seine Papiere zusammen und ging. Die drei anderen blieben eine Weile still sitzen, bis sie hörten, wie unten am Anleger der Motor gestartet wurde.
    »Worauf hast du mit nein geantwortet? Wird nichts draus?« fragte Åke Stålhandske schließlich. Sein Gesicht verriet zum erstenmal, soweit Carl sich zurückerinnern konnte, Anzeichen deutlicher Besorgnis.
    »Nein, das bedeutet meine Antwort nicht. Ich habe die Frage beantwortet, ob ich gegen bestimmte Vorschläge etwas einzuwenden hätte. Wir haben soeben die dritte Position erhalten«, erwiderte Carl, ohne die anderen anzusehen.
    »Es wird also langsam ernst«, stellte Joar Lundwall fest.
    »Ja, das wird es«, sagte Carl. Er stand auf und ging zu dem großen Tisch mit ihren Planungsunterlagen, dem Tisch, der bislang, wie er vermutete, überwiegend Klagen über zu hohe Steuern gehört hatte.
    Er breitete eine zivile Seekarte aus und legte eine militärische daneben. Dann zeigte er die Ziele.
    »Hier liegt Station Tschitschagow , dort bin ich heute auf Erkundungstour gewesen. Hier liegt das neue Ziel, Station Bodisko, also vor Saltsjöbaden. Und hier oben in der Nähe eurer alten Ausbildungsbasis liegt Station Apraksin. Ihr müßt in eurer Wehrdienstzeit etliche Male darüber hinweggefahren sein. Von einer Position aus, die wir selbst wählen, geht es südöstlich von Björkö in den Erstaviken hinauf, mit dem Lenkwaffenträger der Marine, der uns etwa hier mit dem Schlauchboot aussetzt… dann mit dem Hubschrauber zum Seeabschnitt Trälhavet, dann nach der Operation vom Trälhavet mit demselben Hubschrauber in Richtung Lidingö, und dann werden wir etwa hier abgesetzt. Das ist die Operation insgesamt. Berechnete Zeit soll unter zwei Stunden bleiben. Irgendwelche Fragen?«
    Sie beugten sich schweigend über die Seekarten.
    Alle fühlten sich motiviert und erleichtert, daß die Operation allmählich konkrete Züge annahm.
    Und jetzt kannten sie alle drei Ziele.
    Joar Lundwall rechnete mit Papier und Bleistift schnell eine Summe aus Schlafbedarf, Erkundung im bislang unbekannten Zielgebiet, Bauarbeit und Schlittentest unter Wasser, Anbringen der Sprengstoffe und weiteren Tauchübungen aus.
    »Ich kriege heraus, daß wir frühestens in vierundzwanzig und spätestens in sechsunddreißig Stunden kampfbereit sind«, stellte er schließlich fest.
    Die anderen nickten zustimmend. Die Berechnung kam ihnen angemessen vor. Sie fühlten sich ausgeruht, munter und aufgekratzt, als sie zum Bootshaus hinuntergingen und einige Ausrüstungsgegenstände ins Haus trugen. Sie wollten einen großen Teil der Nacht damit verbringen, zwei oder drei denkbare Methoden der Serien oder Parallelschaltung der Sprengsätze zu erproben. Da gab es einige Möglichkeiten, je nachdem, ob sie schwedisches Material oder die ihnen bekanntere amerikanische Ausrüstung verwenden würden, die fast gleichzeitig mit ihnen aus Kalifornien eingeflogen worden war.
    Leonard Söderberg hatte sich ins Turmzimmer zurückgezogen. Damit gab er dem Rest der Familie deutlich zu verstehen, daß er absolut ungestört bleiben wollte. Seine Frau und seine Tochter - das letzte der Mädchen, das noch zu Hause wohnte - hatten erneut einen Kicheranfall wegen etwas bekommen, was er scherzhaft Vaterlandsverrat zu nennen pflegte. Sie hatten die ironischen Kommentare der Nachrichtenmedien ernst genommen und über Seehunde, die von der Marine irrtümlich für Mini-U-Boote gehalten wurden, zu scherzen begonnen. Manchmal wurden auch Schwäne von Küstenjägern angeschossen, weil sie glaubten, es seien Russen.
    Irgendein Publizist hatte in der den Streitkräften feindlich gesinnten Morgenzeitung einen Diskussionsbeitrag geliefert und irgendwie bewiesen, daß aufgrund irgendwelcher Dinge eine sowjetische Unterwassertätigkeit in Schweden nicht denkbar sei. Je weiter man sich zeitlich von dem bislang einzigen real nachgewiesenen sowjetischen U-Boot entfernte, das in den Schären von Karlskrona auf Grund gelaufen war, ließ die Besorgnis darüber im Lande nach. Was allerdings auch

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