Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Kern der Galaxis

Im Kern der Galaxis

Titel: Im Kern der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund
Vom Netzwerk:
näher?«
    »Ja, und schneller.«
    Kirk streckte die Hände offen vor sich aus – die nahezu universelle Geste friedlicher Absicht. Den Blick richtete er auf den unteren Ast. Durch die Blätter schimmerte etwas weiß. Haut? Fell? Uhura hatte gesagt, sie seien nackt. Als er näherkam, hob er die Stimme. »Ich komme in Frieden und Freundschaft.« Die Chance war zwar eins zu einer Milliarde, daß sie ihn verstanden, aber Klang und Tonfall der Stimme konnten viel aussagen.
    Der Baum schüttelte sich. Etwas Schweres fiel auf den Boden. Wieder schüttelte er sich und wieder fiel etwas. Kirk blieb stehen, als etwas Drittes und Viertes fiel. Er studierte die Wesen unter dem Baum. Sie ähnelten ein wenig rundlichen Schimpansen mit weißem Fell, flacher Nase und glattem Gesicht. Drei waren Männchen, aber das vierte – mehrere Zentimeter kleiner als die anderen – war zweifellos ein Weibchen.
    »Bleibt, wo ihr seid«, rief Kirk seinen Leuten zu. »Ich glaube, sie sind harmlos. Aber behaltet sie im Auge.«
    Er machte einen weiteren Schritt vorwärts. Die Fremden beobachteten ihn angespannt, aber offenbar nicht furchtsam. Er konnte natürlich noch nicht sicher sein, daß sie mehr als Tiere waren, aber sein Instinkt verriet ihm, daß es sich um Wesen mit Verstand handelte.
    Er ging noch einen Schritt weiter.
    In diesem Augenblick war ein lautes Krachen rechts von ihm im Wald zu hören. Er drehte sich um und sah den großen Fleischfresser, vor dem Uhura ihn gewarnt hatte, auf die Lichtung rennen. Er sah wie ein Grislybär aus und lief auf allen vieren. Ohne auf Kirk zu achten, eilte er geradewegs auf die wie gelähmten Eingeborenen zu. Plötzlich hielt er an, richtete sich auf den Hinterbeinen auf und schaute sich prüfend wie ein Käufer um, der erst seine Wahl treffen will.
    Die Schimpansenwesen gaben keinen Laut von sich. Ihre Gesichter waren vor Furcht erstarrt.
    Kirk richtete den Phaser auf das Tier und drückte ab.
    Nichts tat sich.
    Noch einmal drückte er ab.
    Der Phaser funktionierte nicht.
    Verzweifelt drehte er sich um und sah, daß auch Uhura und Sulu vergebens auf das Raubtier schossen.
    In diesem Augenblick schien der Bär seine Wahl getroffen zu haben. Auf zwei Beinen stapfte er, mit den Vorderpfoten ausgestreckt, vorwärts. Das Weibchen wich zurück. Das Tier näherte sich ihm. Die drei Männchen ergriffen die Flucht. Der Bär interessierte sich überhaupt nicht für sie. Sie verschwanden im Wald.
    Die weißpelzige Frau brach den Bann und schrie. Ihre Stimme war schrill und hoch wie die eines menschlichen Kindes. Sie versuchte ebenfalls zu fliehen, doch der Baum war ihr im Weg. Sie drehte sich mit dem Rücken zum Stamm und schrillte erneut.
    Das Raubtier stapfte auf sie zu.
    Im gleichen Moment sprintete Kirk los. Seinen nutzlosen Phaser ließ er fallen und hob statt dessen einen abgebrochenen Ast auf. Er war ziemlich dick und als Waffe geeignet. Kirk brüllte das Tier an, doch das schien ihn nicht zu hören. Seine ganze Aufmerksamkeit galt offenbar seinem Opfer.
    Kirk erreichte ihn im letzten Augenblick. Der Bär hob gerade eine Pranke, um sie auf den Kopf der Eingeborenen zu schmettern. Kirk war schneller. Er grub die Fersen in den weichen Boden und schwang den Stock. Der Schlag traf das Tier auf den Hinterkopf. Nun ignorierte es Kirk nicht mehr. Brüllend wandte es sich von der Frau ab und dem Menschen zu.
    Trotz des Stockes kam Kirk sich ziemlich wehrlos vor. Immerhin war der Bär doppelt so groß wie er und gut viermal so schwer. »Verschwinde!« schrie er. »Marsch, weg da!«
    Wieder schwang er den Stock so fest er nur konnte, und traf die feuchte Schnauze des Tieres.
    Der Bär brüllte.
    Kirk wußte, daß er nun entweder wütend angreifen oder, an seine wehe Schnauze denkend, davonlaufen würde.
    Er blieb standhaft und hielt den Stock zu einem weiteren Hieb bereit.
    Glücklicherweise entschied der Bär sich für den Rückzug. Er ließ sich auf alle viere fallen, machte einen Bogen um Kirk und rannte in den Wald.
    Voller Stolz auf sich blickte Kirk auf den Stock, dann ließ er ihn lächelnd fallen. Er hörte Schritte hinter sich – seine Leute.
    Er streckte der weißbepelzten Frau die Hand entgegen. »Ich bin Jim Kirk von der Enterprise . Ein Freund – ein guter Freund.«
    Sie lächelte ihn an. »Ich bin Ola von der Welt Lyra. Ich freue mich sehr, die Bekanntschaft meines einzigen Gatten zu machen.« Sie kam näher, warf die langen Arme um seine Beine und schmiegte sich an sie.
    Kirk wußte nicht, was er

Weitere Kostenlose Bücher