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Im Kern der Galaxis

Im Kern der Galaxis

Titel: Im Kern der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund
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schätzen«, versicherte ihm Kirk, obgleich er keine Ahnung hatte, wovon Domo sprach. »Aber um ehrlich zu sein, wir sind nicht freiwillig hier. Unser Schiff wurde durch eine fremde Kraft übernommen und …«
    Domo kicherte. Das kam so unerwartet, daß Kirk sich unterbrach und ihn anstarrte. »Ist es nicht so, James Kirk, daß kein einfacher Sterblicher es mit etwas aufnehmen kann, das größer ist?«
    »Größer? Größer als wer? Wovon sprechen Sie?«
    Domo hob einen dicken Finger und deutete zum Himmel. Kirk schaute hoch, doch außer der Sonne war nichts zu sehen. »Hören Sie«, sagte er. »Sind Sie der Führer dieses Dorfes – der Häuptling oder so was?«
    Domo grinste zahnlos. »Ich bin nur ein Kind unter vielen.«
    »Dann sind Sie vielleicht Priester?« Kirk fand, das würde eine Menge erklären.
    Domo wandte sich sichtlich erschöpft von Kirk ab und flüsterte Ola etwas ins Ohr.
    Mit ihm dürften wir es nicht leicht haben, dachte Kirk. Er wollte Domo gerade unterbrechen, als Uhura ihn am Ärmel zupfte. Er drehte sich um. »Captain, ich glaube, wir bekommen Gesellschaft.« Sie deutete die Straße entlang.
    Kirks Blick folgte ihrem Finger. Ein Trupp Klingonen marschierte auf sie zu. Der vorderste, ein Mann mit schmalen Augen und dunklem Bart, richtete plötzlich eine pistolenähnliche Waffe auf Kirk und drückte auf den Abzug.
    Kirk griff nach seinem Phaser, genau wie Uhura, Sulu und die Sicherheitsleute.
    Aber sie waren alle nicht schnell genug. Der Klingone lockerte seinen Griff und grinste breit.
    Kirk wußte, daß er jetzt eigentlich tot sein müßte – oder gelähmt.
    Der Klingone kam näher, den ausgestreckten Arm mit der offenen Handfläche Kirk zugewandt. »Mein Freund, mein Freund«, sagte er. »Was haben Sie denn? Habe ich Sie vielleicht ein bißchen erschreckt?«
    Kirk kämpfte um seine Beherrschung. Er erinnerte sich nun, daß sein Phaser im Wald gestreikt hatte. War es möglich, daß auf Lyra überhaupt keine Waffen funktionierten?
    Er ignorierte die ausgestreckte Hand des Klingonen und sagte: »Ich fand das gar nicht komisch.«
    Der Klingone zuckte die Schulter. »Ich wollte nur etwas klarstellen. Auf dieser Welt, wo Waffen höchstens Dekoration sind, sind wir alle gleich. Es gibt keinen Grund, weshalb wir etwas anderes als Freunde sein sollten.«
    »Wer sind Sie?« fragte Kirk kühl.
    »Kapitän Kree von der klingonischen Reichsflotte. Das sind Angehörige meiner Besatzung. Und Sie sind Kirk, nicht wahr? Der berühmte James T. Kirk?«
    »Ja, ich bin Kirk.«
    In Krees Begleitung befanden sich vier weitere Klingonen. Drei waren große, breitschultrige Männer, die vierte war eine aufregend schöne junge Frau. Sie trug die übliche Klingonenuniform: eine kurze, wamsähnliche Jacke, Shorts und schenkelhohe Stiefel; doch nichts deutete auf ihren Rang hin. Sie beantwortete Kirks neugierigen Blick fest und mit ausdrucksloser Miene. »Sie wissen nicht zufällig, weshalb unsere Waffen nicht funktionieren?« fragte Kirk Kree.
    »Hat der alte Domo es Ihnen denn nicht gesagt?«
    »Er hat mir überhaupt nichts gesagt.«
    »Dann tu ich es – als Zeichen unseres guten Willens. Es ist Ay-nab. Ay-nab, der Allmächtige. Ihm ist der Frieden zu verdanken.«
    »Wem?« fragte Kirk. Natürlich erkannte er den Namen. Es war der des Gottes, von dem Clayton faselte. »Wann werde ich dieses wundersame Wesen kennenlernen?«
    Kree grinste noch breiter als zuvor und genoß die Situation sichtlich. »Aber Captain Kirk, Sie haben ihn doch bereits kennengelernt, genau wie wir alle. Schauen Sie doch zum Himmel. Da können Sie ihn sehen.«
    Kirk blickte hoch, aber er brauchte mehrere Sekunden, bis ihm klar wurde, was Kree meinte. Ay-nab war nicht irgendein spirituelles Wesen in einem vorgestellten Himmel.
    Ay-nab war die Sonne!
    Hier auf Lyra war der hiesige Gott immer am Himmel.
    Kirk drehte sich zu Domo um, um sich seine Annahme bestätigen zu lassen, doch das war nicht möglich. Während Kirk sich mit Kree unterhalten hatte, war Domo verschwunden. Ola stand allein vor seinem Haus.
     

 
12.
     
    Der Mond wanderte schnell über den Himmel, und unwillkürlich beschleunigte Kirk das Tempo, als wolle er mit ihm Schritt halten. Der Zeitpunkt der Eklipse war zwar erst in etwa zwei Stunden, aber Kirk wollte sichergehen, daß er früh genug vor Einbruch der Nacht wieder zurück war.
    Die Dorfstraßen, auf denen bisher Dutzende von Lyranern herumgestanden hatten, waren nun merkwürdig verlassen. Kirk fragte sich, ob auch das

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