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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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zweifellos bald durchgeführt wird, die Rechtmäßigkeit Eurer Eheschließung bezeugen kann. Wie ich Euch schon in der Priorei erzählt habe«, setzte er traurig hinzu, »war ich nur zu Besuch dort; der Prior und die anderen Mönche hielten sich in einem der Nachbardörfer auf, um den Armen im Geiste Beistand zu leisten. Wäre ich am Morgen aufgebrochen, wie ich es ursprünglich vorhatte, dann wäre niemand dagewesen, der hätte bezeugen können, daß Ihr die Ehegelübde ausgesprochen habt.«
    Ärger und Wut zuckte durch Jennys müden Verstand. »Wenn er« - sie funkelte ihren Mann, der noch vor dem Feuer kniete, zornig an -, »Zeugen für die Eheschließung wollte, hätte er mich in Frieden lassen und bis heute warten können, dann hätte uns Bruder Benedict im Beisein von Hunderten von Gästen getraut.«
    »Ja, ich weiß, und es erscheint mir eigenartig, daß er das nicht getan hat. In England und Schottland weiß jedes Kind, daß er zögerte - nein, sich heftig weigerte. Euch zur Frau zu nehmen.«
    Jenny wandte sich peinlich berührt ab, täuschte größtes Interesse für die Blätter auf dem Boden vor und strich mit den Händen darüber.
    Bruder Gregory sagte sanft: »Ich spreche so offen mit Euch, weil ich vom ersten Augenblick an in der Priorei spürte, daß Ihr kein furchtsamer Mensch seid und es vorzieht, die Wahrheit zu kennen.«
    Jenny schluckte den dicken Kloß hinunter und nickte, aber es machte ihr schwer zu schaffen, daß offenbar alle Bewohner zweier Länder wußten, daß sie eine unerwünschte und - was noch viel schlimmer war - keine jungfräuliche Braut war. Sie fühlte sich unsagbar beschmutzt und gedemütigt - erniedrigt und in die Knie gezwungen. Aufgebracht sagte sie: »Ich glaube kaum, daß die Untaten, die er in den letzten zwei Tagen begangen hat, ungesühnt bleiben. Er hat mich aus dem Bett gerissen und an einem Seil von einem Turmfenster auf ein Floß im Burggraben heruntergelassen. Und jetzt hat er auch noch Euch entführt! Ich denke, die MacPhersons und alle anderen Clans brechen das Waffenstillstandsabkommen und greifen ihn an«, erklärte sie zufrieden.
    »Oh, ich bezweifle, daß es zu offiziellen Vergeltungsmaßnahmen kommen wird. Man sagt, König Heinrich hat ihm befohlen, Euch schnellstens zu heiraten. Lord Westmoreland ... äh, ich meine, Seine Gnaden ist diesem Befehl nachgekommen, das kann man nicht leugnen. König Jakob wird sicherlich bei Heinrich Protest wegen der rüden Vorgehensweise einlegen, aber der Duke hat - wenigstens in der Theorie, den Befehl buchstabengetreu ausgeführt, und deshalb wird Heinrich über seine Missetaten mit einem amüsierten Augenzwinkern hinwegsehen.«
    Jenny war außer sich. »Mit einem amüsierten Augenzwinkern?«
    »Sehr wahrscheinlich«, bekräftigte Bruder Gregory. »Wie der Schwarze Wolf hat auch König Heinrich das Abkommen, das er mit Jakob abgeschlossen hat, bis aufs I-Tüpfelchen erfüllt. Sein Vasall, der Duke, hat Euch bei einer rechtmäßigen Trauung zur Frau genommen, und zwar laut Anweisung in aller Eile. Um das zu tun, hat er augenscheinlich die Festung von Merrick, die streng bewacht sein dürfte, unbemerkt betreten und Euch nachts aus dem Schoß Eurer Familie gerissen. Ja«, fuhr er mehr im Selbstgespräch fort, »ich kann mir gut vorstellen, daß die Engländer diese Ereignisse höchst unterhaltsam finden werden.«
    Bittere Galle stieg in Jennys Kehle auf und hätte sie beinahe erstickt, als sie sich ins Gedächtnis rief, was am vergangenen Abend vorgefallen war. Sie erkannte, daß der Mönch recht hatte. Die verhaßten Engländer hatten Wetten darauf abgeschlossen -vielleicht sogar beim Festessen in der Halle von Merrick -, daß ihr Mann sie bald in die Knie zwingen würde, und währenddessen konnten ihre Verwandten und getreuen Clansmänner sie nur ansehen - mit stolzen, gesetzten Mienen, die ihre Scham verbargen. Aber sie alle bauten fest auf sie und hofften, daß sie es den Feinden heimzahlte und niemals klein beigab.
    »Trotzdem«, sagte Bruder Gregory gedankenverloren, »begreife ich nicht, weshalb er ein solches Risiko und all diese Schwierigkeiten auf sich genommen hat.«
    »Er hat wirres Zeug von einem Komplott geredet«, flüsterte Jenny leise. »Wieso wißt Ihr so viel über uns - über all die Dinge, die geschehen sind?«
    »Neuigkeiten über bekannte Persönlichkeiten verbreiten sich schneller als ein Lauffeuer. Als Dominikanermönch gehört es zu meinen Pflichten und Privilegien, das Land zu Fuß zu durchstreifen. Die

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