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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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erniedrigen, indem du ihnen bewiesen hast, daß du Merricks Befestigungsanlagen durchbrechen und mich aus meinem Schlafzimmer entführen kannst.« Ohne auf seine zornblitzenden Augen zu achten, fuhr sie unbeirrt fort: »Du hast dein Geschick und deinen Mut schon oft unter Beweis gestellt. Wenn du dir wirklich wünschst, daß wir in Frieden und Harmonie miteinander leben - wieso hattest du es dann nötig, so kleinlich und ...«
    »Jennifer«, unterbrach er sie schneidend, »du hast mich zweimal hinters Licht geführt - und beinahe wäre dir und deinem Vater ein gemeines Komplott gegen mich gelungen. Du hast mich außerdem dazu gebracht, einen Narren aus mir zu machen. Ein beachtlicher Rekord -« er applaudierte ihr spöttisch. »Jetzt bedanke dich für den Beifall und laß dieses Thema fallen.«
    Ermutigt durch die beträchtliche Menge Wein und ihre angeborene Hartnäckigkeit studierte Jenny eingehend seine Gesichtszüge. Der scharfe Ausdruck in seinen grauen Augen strafte den spöttischen Ton Lügen und verriet ihr, daß dieses »Komplott«, von dem er sprach, mehr als nur Wut heraufbeschworen hatte -es hatte ihn so sehr getroffen, daß er bitter und enttäuscht war. Sie ignorierte die gefährliche, magnetische Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, seit er sich bereit erklärt hatte, ihre Fragen zu beantworten, und sagte leichthin: »Ich wäre glücklich, wenn ich mich für den Beifall bedanken könnte, aber zuerst müßte ich absolut sichergehen, ob das, was ich angeblich getan haben soll, auch wirklich eine solche Anerkennung verdient.«
    »Du weißt verdammt gut, wovon ich rede.«
    »Ich bin nicht sicher. Ich hasse es, gelobt zu werden, wenn mir das Lob nicht zusteht«, erklärte sie und hob ihren Kelch.
    »Du bist bewundernswert. Du kannst lügen und mir dabei direkt in die Augen sehen. Also gut«, gab er höhnisch nach, »spielen wir dein abscheuliches Spiel zu Ende. Da war zunächst die kleine List mit deiner Schwester. Ich hätte geschworen, daß sie nicht genügend Verstand hat, um sich allein anzuziehen, aber mit deiner Hilfe und der Hilfe eines Daunenkissens ...«
    »Du weißt davon?« fragte sie und verschluckte sich fast an dem Wein, als sie ein Lachen unterdrückte.
    »Ich rate dir gut, nicht zu lachen«, warnte er sie.
    »Warum sollte ich nicht lachen? Es war ein >Scherz<, der eher auf meine Kosten ging als auf deine.«
    »Ich vermute, du wußtest von vornherein Bescheid, nicht wahr?« knurrte er unfreundlich, es entging ihm jedoch nicht, daß ihre Wangen heftig erröteten. Ob das am Wein lag oder daran, daß sie doch keine so gute Schwindlerin war, vermochte er nicht zu sagen.
    »Wenn ich alles schon damals gewußt hätte«, erwiderte sie ernst, »glaubst du, dann hätte ich wegen Federn meine Ehre verschenkt?«
    »Ich weiß es nicht. Hättest du es getan?«
    Sie ließ den Kelch sinken und sagte trübsinnig: »Ich bin mir nicht ganz im klaren darüber. Um Brenna zur Flucht zu verhelfen, hätte ich es vielleicht getan - aber erst, nachdem ich alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hätte. In diesem Fall habe ich leider die Anerkennung nicht verdient. Und welches sind die anderen beiden Listen?«
    Royce knallte seinen Becher auf den Tisch und steuerte auf Jenny zu.
    »Ich denke, du spielst auf meine Flucht mit William an, habe ich recht?« warf sie unbehaglich ein, und trat vorsichtshalber einen Schritt zurück, als sie seinen unheimlichen Blick sah. »Auch dafür gebührt mir keinerlei Lob. William stand im Wald, und ich habe ihn erst entdeckt, kurz bevor du mit Arik weggegangen bist.«
    »Richtig«, gab er eisig zurück, »und obwohl du Kenntnis hast von meiner Bemerkung über die Königin von Schottland, weißt du nicht, daß ich Graverley wie ein törichter Narr erklärte, ich hätte vor, dich zu heiraten, während du zusammen mit deinem Bruder das Weite gesucht hast. Und du hattest natürlich auch keine Ahnung, daß du sofort nach unserer Trauung in Merrick zu einem Kloster aufbrechen würdest? Ich hätte mich für ein ganzes Leben an dich gebunden, aber da du dich hinter Klostermauern versteckt hättest, wäre es mir verwehrt geblieben, je einen legitimen Erben zu haben. Davon willst du nichts gewußt haben? Und wenn du mich auch nur noch einmal anlügst...« Er nahm ihr den Weinkelch aus der Hand und riß sie in seine Arme.
    »Was tust du dann?« flüsterte sie.
    »Schluß mit diesem Unsinn«, brummte er, neigte den Kopf und nahm ihre Lippen in einem harten Kuß in Besitz. Zu seiner

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