Im Koenigreich der Traeume
dachte an den großen, dunkelhaarigen Mann, der hinter ihr stand. Er hatte schon in Hardin vorgehabt, sie zu heiraten, und dieses Wissen setzte so süße, beinahe schmerzhafte Empfindungen frei, daß sie sich kaum zügeln konnte. Neben diesen starken Gefühlen verblaßte alles andere wie Patriotismus und Rachegelüste zu einem Nichts.
Sie fuhr mit der Fingerspitze die Bleieinfassungen des kalten Glases nach und dachte an die vielen schlaflosen Nächte in Merrick, in denen sie die Gedanken und Erinnerungen an Royce verfolgt hatten. Ihr Körper hatte sich nach ihm verzehrt, und sie war oft in Tränen aufgelöst gewesen, weil sie sich so sehr nach ihm sehnte. Jetzt hörte sie, wie er langsam zu ihr kam, und sie wußte so sicher, was geschehen würde, wie sie wußte, daß sie ihn liebte. Gott mochte ihr vergeben - sie liebte den Feind ihrer Familie. Schon in Hardin war ihr das bewußt gewesen, aber damals hatte sie sich stärker gefühlt - und Angst gehabt. Angst vor dem, was passieren würde, wenn sie die Liebe zu einem Mann zuließ, der sie nur als vorübergehendes Amüsement zu betrachten schien. Aber jetzt wußte sie nicht nur mit Gewißheit, daß sie ihn liebte, sondern auch, daß ihre Liebe erwidert wurde. Das erklärte alles - seine Wut, sein Lachen, seine Geduld ... seine kleine Ansprache im Burghof.
Sie spürte seine Nähe, noch ehe er den Arm um sie schlang und ihren Rücken an sich preßte. Ihre Blicke trafen sich in der Fensterscheibe, und Jenny sah sein Spiegelbild unverwandt an, als sie ihn um das Versprechen bat, das sie von allen Schuldgefühlen befreien konnte und es ihr möglich machte, ihm ihre Liebe und ihr Leben anzuvertrauen. »Schwörst du mir, daß du niemals die Hand gegen meine Familie erheben wirst?«
»Ja«, flüsterte er mühsam.
Jenny schloß die Augen und lehnte sich voller Hingabe an ihn. Er beugte den Kopf, strich mit den Lippen über ihre Schläfe, und seine Hand wanderte langsam nach oben, um ihre vollen Brüste zu liebkosen. Sein Mund zog einen heißen Pfad über ihre Wange bis zum Ohr, und seine Zunge erforschte jeden Winkel und jede Kurve, während er mit dem Daumen über ihre steife Brustwarze rieb.
Jenny versank in einem Meer von überwältigendem Empfindungen und protestierte nicht, als er sie zu sich umdrehte und ihr den Mund mit seinen Lippen verschloß. Sie fühlte weder Scham noch Schuld, als das Kleid über ihre Hüften glitt oder als Royce nackt zu ihr ins Bett schlüpfte, und sich über sie beugte, um mit äußerstem Geschick seiner Zunge Zugang zu der süßen, feuchten Höhle zwischen ihren Lippen zu verschaffen. Mit einem leisen Stöhnen legte sie die Arme um seinen Hals und fuhr mit den Fingern durch das lockige Haar an seinem Nacken, während sein Mund mit ihrem verschmolz. Ihre unschuldige Inbrunst war beinahe mehr, als Royces aufgewühlter Körper ertragen konnte. Er legte die Hand unter ihr Hinterteil und zog sie fester an seine harten Lenden. Mit der anderen Hand umfaßte er ihren Hinterkopf, und seine Zunge tauchte wieder und wieder in ihren Mund ein, um in ihr dieselbe Sinnlichkeit zu wecken, die ihn beflügelte.
Als sie sich zurückzog, ächzte er leise vor Enttäuschung und fürchtete schon, sie mit seiner ungezügelten Leidenschaft erschreckt zu haben. Aber als er die Augen öffnete, sah er weder Angst noch Abscheu in ihrem Gesicht - es war wie ein Wunder. Ein zärtliches Gefühl ballte sich in seiner Brust zusammen, und er rührte keinen Muskel, während Jenny sein Gesicht zwischen ihre Hände nahm und mit zitternden Fingerspitzen seine Lider, die Wangen und den Kiefer liebkoste. Dann hob sie ihm den Kopf entgegen und küßte ihn mit einem Hunger, der seinem eigenen in nichts nachstand. Sie drehte sich in seinen Armen, drückte ihn in die Kissen zurück und küßte ihn noch inniger, während ihr langes Haar sie beide wie ein Satinschleier einhüllte. Zärtlich liebkoste sie seine Lider, seine Nase, und als sich ihre Lippen um seine Brustwarze schlossen, verlor Royce die Beherrschung. »Jenny«, stöhnte er und strich wie rasend über ihren Rücken, ihre Hüften und ihren Po. Dann vergrub er die Finger in ihrem Haar und zog ihre Lippen wieder an seinen fiebrigen Mund. »Jenny«, flüsterte er heiser, ehe seine Zunge das verführerische Spiel von neuem begann und er wieder ihren Körper mit dem seinen bedeckte. »Jenny«, murmelte er ein ums andere Mal, während er hungrig ihre Brüste, den Bauch und die Schenkel mit Küssen übersäte. Er konnte nicht
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