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Im Land der Sehnsucht

Im Land der Sehnsucht

Titel: Im Land der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Riley.
    Holt richtete den Blick seiner dunklen Augen wieder auf Marissa. „Haben Sie das Spray gefunden?“
    „Hier ist es.“ Marissa drückte es Riley in die Hand und sah zu, wie er das Mittel anwandte.
    „Tapferer Junge“, lobte ihn Holt. „Gleich wird es dir besser gehen.“ Dann wandte er sich wieder an Marissa. „Was tun Sie in dieser gottverlassenen Gegend?“
    Marissa errötete, denn sein Blick irritierte sie. „Ich suche einen Job“, antwortete sie.
    „Was für einen?“ Es war Holt McMaster anzuhören, dass er Ransom für den falschen Ort hielt, um sich nach Arbeit umzusehen. Noch dazu mit einem asthmatischen Kind im Schlepptau.
    „Ich bin Lehrerin und habe die besten Empfehlungen“, erklärte Marissa selbstbewusst. „Ich hatte gehofft, auf einer der umliegenden Farmen eine Stelle zu finden. Als Erzieherin“, fügte sie korrekterweise hinzu.
    „Brauchen Sie vielleicht so jemanden, Mr. McMaster?“, fragte Riley unschuldig.
    Holt lächelte, und dadurch veränderte sich sein Gesicht völlig. Es wirkte plötzlich nicht mehr streng. „Ich hatte nicht vor, eine solche Kraft einzustellen, Riley“, antwortete er. „Wenigstens nicht zu diesem Zeitpunkt.“
    „Kennen Sie vielleicht jemanden, der eine sucht?“, fragte Marissa, die ihre Befangenheit vergeblich zu überspielen versuchte.
    Er dachte einen Moment nach und meinte dann: „Wollen wir uns nicht irgendwo hinsetzen und etwas trinken? Ich könnte einen Kaffee vertragen.“
    „Wie wäre es mit dem ‚River Café‘?“, schlug Riley vor. „Daisy macht sehr guten Kaffee und noch bessere Hamburger. Sie kann einfach alles.“
    „Das ist richtig“, stimmte Holt zu und zeigte über die Straße. „Also auf zu Daisy.“
    Marissa schöpfte neue Hoffnung. Sie spürte, dass dieser Mann zumindest bereit war, über ihre Situation nachzudenken. Vielleicht hatte das Schicksal ihn dazu auserwählt, ihr wieder einen Schritt weiterzuhelfen.

3. KAPITEL
    „Na, seht mal, wer da kommt!“, begrüßte Daisy ihren Gast humorvoll. „Guten Tag, Holt. Was für eine Freude, Sie zu sehen.“
    „Ich finde es auch schön, wieder bei Ihnen zu sein, Daisy.“ Holt schenkte ihr sein unwiderstehliches Lächeln. „Für mich einen starken Kaffee, bitte … schwarz wie immer.“ Dann wandte er sich an Marissa und Riley. „Und für Sie?“
    „Wir haben gerade ausgezeichnet gefrühstückt“, erklärte Marissa, „zu einem Cappuccino würde ich allerdings nicht Nein sagen. Wie steht’s mit dir, Riley? Es geht dir doch besser?“
    „Alles in Ordnung“, antwortete Holt. Es klang wie: Ma chen Sie bloß kein Theater mit ihm. „ Was möchtest du trinken, Riley?“
    „Ich bin zum Platzen voll und kann nichts mehr hinunterbekommen“, gab Riley ehrlich zu.
    „Du möchtest mir bestimmt in der Küche Gesellschaft leisten“, meinte Daisy. „Dann kann sich deine Ma in Ruhe mit Mr. McMaster unterhalten.“
    Da war es wieder, das unselige „Ma“, das Marissa überallhin verfolgte. Würde sie es niemals loswerden?
    Daisy nahm Riley an die Hand, und er folgte ihr ohne Widerspruch. „Was ist mit Dusty?“, fragte er nur. „Ich sollte nach ihm sehen. Er wird mich vermissen.“
    „Mach dir seinetwegen keine Sorgen“, beruhigte Daisy ihn. „Marjie kennt sich mit Hunden aus. Sie hat selbst welche gehabt, immer nur Hütehunde …“
    „Riley ist wirklich mein Bruder“, sagte Marissa, als sie sich mit Holt hingesetzt hatte und die Getränke vor ihnen standen. „Genauer gesagt, mein Halbbruder.“
    Holt trank einen Schluck Kaffee. „Und Ihre Eltern?“
    „Sie sind beide tot.“ Marissa spürte, dass Holt ihr nicht glaubte, und verzichtete auf weitere Erklärungen.
    Holt ließ sie nicht aus den Augen. „Dann müssen sie sehr jung gestorben sein.“
    „Allerdings.“ Mehr sagte Marissa nicht.
    „Nun, es geht mich ja auch nichts an.“ Holt hielt sie offensichtlich für eine Schwindlerin. „Woher kommen Sie? Sind Sie verheiratet, verlobt oder fest befreundet?“
    Marissa blickte durch das Fenster auf die blühenden Jacarandas. Die Situation war nicht ganz leicht für sie. „Ich wurde in Brisbane geboren und bin dort aufgewachsen“, antwortete sie.
    „Riley vermutlich auch?“
    Der spöttische Unterton entging Marissa nicht, doch seltsamerweise war sie nicht gekränkt. Sie hatte sich noch nie so lebendig gefühlt und ihre Umgebung noch nie so aufmerksam aufgenommen.
    „Riley auch“, bestätigte sie, denn sie wollte ihre unterschiedlichen Lebensläufe nicht

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