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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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hinterherschicken, sobald er ihre
Abwesenheit bemerkte. Doch Ruben konnte in seinem augenblicklichen
Zustand auf keinen Fall schnell reiten ... und was redete er da
überhaupt von Otago?
    Â»Ich denke, du willst nach Dunedin?«, erkundigte sie
sich und küsste seine Stirn.
    Â»Ich hab’s mir anders überlegt«, erklärte
Ruben. »Wir haben immer gedacht, dein Großvater erlaubt
uns zu heiraten, wenn ich erst Anwalt bin.Aber er wird nie die
Erlaubnis geben, nach gestern Abend ist mir das endgültig klar.
Wenn es mit uns etwas werden soll, muss ich Geld verdienen. Nicht ein
bisschen, sondern ein Vermögen. Und in Otago wurde Gold gefunden
...«
    Â»Du willst es mit Goldschürfen versuchen?«,
fragte Fleur überrascht. »Aber ... wer sagt dir, dassdu
etwas findest?«
    Im Stillen empfand Ruben das als eine gute Frage, denn er hatte
nicht die geringste Ahnung, wie er die Goldsuche anfangen sollte.Aber
zum Teufel, das hatten andere doch auch geschafft!
    Â»In der Gegend um Queenstown findet jeder Gold«,
behauptete er. »Da gibt’s Nuggets, so groß wie
Fingernägel.«
    Â»Und die liegen einfach so in der Gegend herum?«,
meinte Fleurette misstrauisch. »Brauchst du nicht einen Claim?
Eine Ausrüstung? Hast du Geld, Ruben?«
    Ruben nickte. »Ein bisschen. Ein paar Ersparnisse. Onkel
George hat mich bezahlt, als ich letztes Jahr in seiner Firma
ausgeholfen habe, und auch fürs Dolmetschen bei den Maoris, wenn
Reti nicht zur Verfügung stand. Es ist natürlich nicht
viel.«
    Â»Ich hab gar nichts«, sagte Fleurette bekümmert.
»Sonst hätte ich’s dir gegeben.Aber was ist mit
einem Pferd? Wie willst du hinkommen, zum Lake Wakatipu?«
    Â»Ich hab das Maultier von meiner Mutter«, erklärte
Ruben.
    Fleurette schlug die Augen gen Himmel. »Nepumuk? Du willst
mit dem alten Nepumuk über die Berge? Wie alt ist der jetzt?
Fünfundzwanzig? Das ist völlig unmöglich, Ruben, nimm
eins von unseren Pferden!«
    Â»Damit der alte Warden mich als Pferdedieb jagen lässt?«,
fragte Ruben bitter.
    Fleurette schüttelte den Kopf. »Nimm Minette. Sie ist
klein, aber kräftig. Und sie gehört mir. Keiner kann mir
verbieten, sie dir zu leihen.Aber du musst gut auf sie aufpassen,
hörst du? Und du musst sie mir zurückbringen.«
    Â»Du weißt, dass ich wiederkomme, sobald ich nur eben
kann!« Ruben richtete sich mühsam auf und zog Fleurette in
seine Arme. Sie schmeckte sein Blut, als er sie küsste. »Ich
hole dich. Das ... das ist so sicher, wie morgen die Sonne aufgeht!
Ich finde Gold, und dann hole ich dich! Du vertraust mir doch,
Fleurette?«
    Fleurette nickte und erwiderte seine Umarmung so zärtlich und
vorsichtig wie sie nur konnte. Sie zweifelte nicht an seiner Liebe.
Wenn sie wenigstens sicher wäre, was seinen zukünftigen
Reichtum betraf ...
    Â»Ich liebe dich und ich warte auf dich!«, sagte sie
sanft.
    Ruben küsste sie noch einmal. »Ich mache schnell. Sooo
viele Goldsucher gibt’s noch nicht bei Queenstown. Noch ist es
so was wie ein Geheimtipp.Also wird es jede Menge gute Claims geben
und massenhaft Gold, und ...
    Â»Aber du wirst auch zurückkommen, falls du kein Gold
findest, ja?«, vergewisserte sich Fleurette. »Dann denken
wir uns etwas anderes aus!«
    Â»Ich finde Gold!«, behauptete Ruben. »Denn eine
andere Möglichkeit gibt es nicht.Aber jetzt muss ich gehen. Ich
bin schon viel zu lange hier. Wenn dein Großvater mich
sieht...«
    Â»Meine Mutter passt auf. Bleib noch hier, Ruben, ich sattele
dir Minette, du kannst ja kaum aufstehen. Am besten suchst du dir
erst einen Unterschlupf und kurierst dich aus. Wir könnten ...«
    Â»Nein, Fleurette. Keine weiteren Risiken, kein langer
Abschied. Ich komme zurecht, das ist alles halb so schlimm. Sieh du
nur zu, dass du Mutter irgendwie das Maultier zurückgibst.«
Ruben zog sich mühsam hoch und tat zumindest so, als ginge er
Fleurette beim Satteln zur Hand.Als sie das Pferd gerade aufzäumen
wollte, stand Kiri in der Tür, in der Hand zwei prall gefüllte
Satteltaschen. Sie lächelte Fleurette zu.
    Â»Hier, das schickt deine Mutter. Für den Jungen, der
nicht wirklich da ist.« Kiri schaute weisungsgemäß
durch Ruben hindurch. »Ein bisschen Wegzehrung für ein
paar Tage, und warme Sachen, noch von Mr. Lucas. Er wird das
brauchen, meint sie.«
    Ruben wollte erst

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