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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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ist alles
ehrlich verdient! Ich schwöre, ich hab da drüben nicht ein
Schaf gestohlen!Aber es wäre ein erneuter Zeitverlust. Natürlich
würde ich gleich zurückkommen, diesmal aber mit anderen
Papieren. So etwas wie mit diesem Sideblossom passiert mir nicht
wieder. Aber so lange müsste Gwyn weiter warten. Und ich bin
sicher, sie ist das Warten leid – genau wie ich!«
    Â»Falsche Papiere sind auch keine Lösung«, meinte
Ruben. »Das ginge, wenn Sie in Queenstown leben möchten,
an der Westcoast oder irgendwo auf der Nordinsel.Aber wenn ich Sie
richtig verstehe, möchten Sie zurück in die Canterbury
Plains reiten und Gwyneira Warden heiraten. Nur – da unten
kennt Sie jedes Kind!«
    McKenzie zuckte die Schultern. »Auch wieder wahr. Ich würde
Gwyn entführen müssen. Aber diesmal kenne ich da keine
Skrupel!«
    Â»Es wäre besser, sich zu legalisieren«, meinte
Ruben streng. »Ich werde dem Gouverneur schreiben.«
    Â»Aber das macht doch Sideblossom schon!« Fleurette
schien wieder kurz davor zu stehen, in Tränen auszubrechen. »Hat
Mr. McDunn doch erzählt, dass er gewütet hat wie ein Irrer,
weil mein Vater hier behandelt wird wie ein Fürst ...«
    Sideblossom war mittags im Police Office vorbeigekommen, als die
Zwillinge sowohl dem Wärter als auch dem Gefangenen ein
Schlemmermahl servierten. Er hatte nicht gerade begeistert darauf
reagiert.
    Â»Sideblossom ist Rancher und ein alter Gauner. Wenn sein
Wort gegen meins steht, wird der Gouverneur wissen, was zu tun ist«,
begütigte Ruben. »Und ich werde ihm die Situation in allen
Einzelheiten schildern – einschließlich McKenzies
gefestigter finanzieller Situation, seiner Familieneinbindung und den
Heiratsplänen. Dazu werde ich seine Qualifikationen und
Verdienste herausstreichen. Gut, er hat ein paar Schafe
gestohlen.Aber er hat auch das McKenzie-Hochland entdeckt, auf dem
Sideblossom jetzt weiden lässt. Der sollte Ihnen dankbar sein,
James, statt Mordpläne zu hegen! Und Sie sind ein erfahrener
Viehhüter und Züchter, ein ausgesprochener Gewinn für
Kiward Station, gerade jetzt nach dem Tod von Gerald Warden.«
    Â»Wir könnten ihm auch eine Anstellung geben!«,
mischte Helen sich ein. »Hätten Sie Lust, Verwalter auf
O’Keefe Station zu werden, James? Das wäre eine
Alternative, falls der liebe Paul Gwyneira in absehbarer Zeit auf die
Straße setzt.«
    Â»Oder Tonga«, bemerkte Ruben. Er hatte Gwyneiras
rechtliche Situation im Streit mit den Maoris in der letzten Zeit
studiert und war wenig optimistisch. Faktisch gesehen waren Tongas
Ansprüche berechtigt.
    James McKenzie zuckte die Achseln. »O’Keefe Station
ist mir so recht wie Kiward Station. Ich will nur mit Gwyneira
zusammen sein.Allerdings schätze ich, Friday braucht ein paar
Schafe.«
    Rubens Schreiben an den Gouverneur ging gleich am nächsten
Tag ab, aber natürlich rechnete niemand mit einer raschen
Antwort. So langweilte James McKenzie sich erst mal im Gefängnis,
während Helen eine wunderschöne Zeit in Queenstown
verbrachte. Sie spielte mit ihren Enkeln, sah mit Herzklopfen zu, wie
Fleurette den kleinen Stephen zum ersten Mal aufs Pony setzte, und
versuchte Elaine zu trösten, die dabei protestierend weinte.
Voller banger Erwartung inspizierte sie die kleine Schule, die gerade
eröffnet hatte. Vielleicht bestand hier ja die Möglichkeit,
sich nützlich zu machen und für immer in Queenstown zu
bleiben. Bislang gab es allerdings nur zehn Schüler, und mit
denen kam die junge Lehrerin, ein sympathisches Mädchen aus
Dunedin, ganz gut allein zurecht.Auch in Rubens und Fleurettes Laden
gab es nicht viel für Helen zu tun; hier standen sich schon die
Zwillinge gegenseitig im Weg und überschlugen sich in dem
Wunsch, ihrer angebeteten Miss Helen jeden Handschlag abzunehmen.
Helen erfuhr nun auch endlich Daphnes ganze Geschichte. Sie lud die
junge Frau zum Tee ein, auch wenn die ehrbaren Damen von Queenstown
sich darüber vielleicht die Mäuler zerrissen.
    Â»Als ich den Kerl erledigt hatte, ging ich erst mal nach
Lyttelton«,erzählte Daphne von ihrer Flucht vor dem
lüsternen Morrison. »Am liebsten wäre ich aufs
nächste Schiff zurück nach London, aber das ging natürlich
nicht.Niemand hätte ein Mädchen wie mich mitgenommen. Ich
dachte auch an Australien.Aber die haben da ja weiß

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