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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Kleid beaufsichtigte die Maler und schimpfte dabei wie
ein Rohrspatz.
    Â»Daphne!« Die Zwillinge zwitscherten gleichzeitig los
und wären beinahe vom Wagen gefallen. »Daphne, wir haben
Miss Helen mitgebracht!«
    Daphne O’Rourke wandte sich um. Helen blickte in das
bekannte Katzengesicht. Daphne sah älter aus, vielleicht ein
bisschen verlebt, und war stark geschminkt.Als sie Helen auf dem
Kutschbock sah, trafen sich ihre Blicke. Gerührt bemerkte Helen,
dass Daphne errötete.
    Â»Guten ... guten Tag, Miss Helen!«
    McDunn wollte es kaum glauben, aber die selbstbewusste Daphne
knickste vor ihrer Lehrerin wie ein kleines Mädchen.
    Â»Halten Sie an, Leonard!«, rief Helen. Sie wartete
kaum, bis McDunn die Pferde gezügelt hatte, als sie schon vom
Bock sprang und Daphne in die Arme schloss.
    Â»Nicht doch, Miss Helen, wenn das einer sieht ...«,
sagte Daphne. »Sie sind eine Lady. Sie sollten nicht mit einer
wie mir gesehen werden.« Sie senkte den Blick. »Tut mir
Leid, Miss Helen, was aus mir geworden ist.«
    Helen lachte und umarmte sie noch einmal. »Was ist denn
Schreckliches aus dir geworden, Daphne? Eine Geschäftsfrau! Eine
wunderbare Pflegemutter für die Zwillinge. Eine bessere
Schülerin kann sich wohl niemand wünschen.«
    Daphne errötete noch einmal. »Vielleicht hat Sie
einfach noch niemand über meine Art der ... der Geschäfte
aufgeklärt«, sagte sie leise.
    Helen drückte sie an sich. »Geschäfte richten sich
nach Angebot und Nachfrage. Das habe ich von einem anderen meiner
Kinder gelernt, von George Greenwood. Und was dich angeht... nun,
wenn Nachfrage nach Bibeln bestanden hätte, hättest du
sicher Bibeln verkauft.«
    Daphne kicherte. »Mit größtem Vergnügen,
Miss Helen.«
    Während sie die Zwillinge begrüßte, brachte McDunn
Helen zum O’Kay Warehouse. Sosehr Helen die Begegnung mit
Daphne und den Zwillingen genossen hatte – noch schöner
war es, ihren eigenen Sohn, Fleurette und ihre Enkel in die Arme zu
schließen.
    Der kleine Stephen hing gleich an ihren Rockschößen,
doch Elaine zeigte eindeutig mehr Begeisterung, als sie das Pony sah.
    Helen warf einen Blick auf ihren Rotschopf und die lebhaften
Augen, die schon jetzt ein tieferes Blau zeigten als bei den meisten
Babys.
    Â»Ganz klar Gwyns Enkelin«, sagte Helen. »Von mir
hat sie gar nichts. Passt auf, zum dritten Geburtstag wünscht
sie sich ein paar Schafe!«
    Leonard McDunn rechnete seine letzte Einkaufsfahrt gewissenhaft
mit Ruben O’Keefe ab, bevor er seine neue Aufgabe in Angriff
nahm. Das Police Office musste erst gestrichen, das Gefängnis
mit Stuart Peters
    Hilfe mit Gittern versehen werden. Helen und Fleur halfen mit
Matratzen und Laken aus dem Warenhaus aus, um die Zellen ordentlich
einzurichten.
    Â»Fehlt bloß noch, dass ihr Blumen reinstellt«,
brummte McDunn, und auch Stuart war beeindruckt.
    Â»Ich behalte einen Nachschlüssel!«, neckte der
Schmied. »Falls ich mal Gäste unterbringen muss.«
    Â»Du kannst gleich probesitzen«, drohte McDunn. »Aber
mal im Ernst – ich fürchte, wir werden heute schon voll.
Miss Daphne plant einen Irischen Abend. Wetten, dass sich am Ende die
halbe Kundschaft prügelt?«
    Helen runzelte die Stirn. »Das wird aber nicht gefährlich,
Leonard, oder? Passen Sie bloß auf sich auf! Ich ... wir ...
wir brauchen unseren Constabler in einem Stück!«
    McDunn strahlte. Es gefiel ihm außerordentlich, dass Helen
sich um ihn sorgte.
    Kaum drei Wochen später wurde er allerdings mit einem
ernsteren Problem konfrontiert als den üblichen Streitigkeiten
unter Goldsuchern.
    Hilfe suchend wartete er im O’Kay Warehouse, bis Ruben Zeit
für ihn hatte.Aus den hinteren Räumen des Schuppens klangen
Stimmen und Gelächter, doch Leonard wollte nicht aufdringlich
sein. Zumal er immerhin in offizieller Mission unterwegs war.
Schließlich wartete hier nicht Leonard auf seinen Freund,
sondern der Police Officer auf den Friedensrichter. Trotzdem atmete
er auf, als Ruben sich endlich losriss und zu ihm nach vorn kam.
    Â»Leonard! Entschuldige, dass ich dich warten ließ!«
O’Keefe wirkte beschwingt. »Aber wir haben was zu feiern.
Sieht aus, als ob ich zum dritten Mal Vater werde! Jetzt sag mir aber
erst einmal, was anliegt. Wie kann ich dir helfen?«
    Â»Ein dienstliches Problem. Und eine Art

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