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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Begabungen beschränkt. Wir hoffen, damit
auch und besonders im Sinne von Mrs. Gwyneira Warden zu handeln, die
wir in einem anderen, uns zur Entscheidung vorgelegten Fall leider
soeben enttäuschen mussten. Bitte bewahren Sie über
letztgenannten Vorfall noch Stillschweigen, das Urteil wurde den
Beteiligten bislang noch nicht zugestellt ...
    Â»Verdammt, das ist die Maori-Sache!«, seufzte James.
»Arme Gwyn ... und wie es aussieht, steht sie damit auch noch
völlig allein. Ich sollte sofort nach Canterbury aufbrechen.«
    McDunn nickte. »Von mir aus steht der Sache nichts im Wege«,
sagte er grinsend. »Im Gegenteil, dann wird in meinem Grand
Hotel endlich wieder ein Zimmer frei!«
    Â»Ich sollte mich Ihnen eigentlich gleich anschließen,
James«, sagte Helen mit leichtem Bedauern. Die eifrigen
Zwillinge hatten eben den letzten Gang eines großen
Abschiedsessens serviert – Fleurette hatte darauf bestanden,
ihren Vater wenigstens noch einmal bei sich zu bewirten, bevor er
womöglich für Jahre in Canterbury verschwand. Natürlich
hatte er geschworen, sie gemeinsam mit Gwyneira möglichst bald
zu besuchen, aber Fleur wusste, wie es auf großen Schaffarmen
zuging: Irgendetwas machte die Betreiber immer unabkömmlich.
    Â»Es war wunderschön hier, aber so langsam muss ich mich
wieder um die Farm kümmern. Und ich will euch auch nicht ewig
zur Last fallen.« Helen faltete ihre Serviette zusammen.
    Â»Du fällst uns doch nicht zur Last!«, sagte
Fleurette. »Im Gegenteil! Ich wüsste gar nicht, was wir
ohne dich machen sollten, Helen!«
    Helen lachte. »Lüg nicht, Fleur, das konntest du noch
nie. Im Ernst, Kind, so gut es mir hier gefällt – ich muss
mal wieder etwas zu tun haben! Ich habe mein Leben lang unterrichtet.
Jetzt nur herumzusitzen und ein bisschen mit den Kindern zu spielen,
scheint mir vergeudete Zeit.«
    Ruben und Fleurette blickten sich an. Sie schienen sich nicht
sicher zu sein, wie sie die Sache anfangen sollten. Schließlich
ergriff Ruben das Wort.
    Â»Also schön, wir wollten dich eigentlich erst später
fragen, wenn alles unter Dach und Fach ist«, sagte er mit Blick
auf seine Mutter. »Aber bevor du jetzt überstürzt
wegläufst, kommen wir besser gleich damit heraus. Fleurette und
ich – und Leonard McDunn, nicht zu vergessen – haben
schon darüber nachgedacht, was du hier anfangen könntest.«
    Helen schüttelte den Kopf. »Ich habe mir die Schule
bereits angesehen, Ruben, das...«
    Â»Vergiss doch die Schule, Helen!«, meinte Fleur. »Das
hast du nun lange genug gemacht. Wir dachten ... also, zunächst
mal planen wir, eine Farm vor der Stadt zu kaufen. Oder eher ein
Haus, an Farmbetrieb dachten wir weniger. Aber hierauf der Main
Street wird es uns etwas zu betriebsam. Zu laut, zu viel Verkehr ...
ich wünsche mir mehr Freiheit fürdie Kinder. Kannst du dir
vorstellen, Helen, dass Stephen noch nie eine Weta gesehen hat?«
    Helen fand, ihr Enkel könnte auch ohne diese Erfahrung
unbeschadet groß werden.
    Â»Jedenfalls werden wir aus diesem Haus ausziehen«,
erklärte Ruben und umfasste das hübsche, zweistöckige
Stadthaus mit einer weit ausholenden Bewegung. Der Bau war erst im
letzten Jahr fertig gestellt worden, und man hatte bei der
Ausstattung an nichts gespart. »Wir könnten es natürlich
verkaufen.Aber dann meinte Fleurette, es wäre der ideale Platz
für ein Hotel.«
    Â»Ein Hotel?«, fragte Helen verwirrt.
    Â»Ja!«, rief Fleurette. »Schau mal, es hat so
viele Zimmer, wir hatten ja gleich mit einer großen Familie
gerechnet. Wenn du im Erdgeschoss wohnst und die Zimmer oben
vermietest...«
    Â»Ich soll ein Hotel führen?«, fragte Helen. »Bist
du noch bei Trost?«
    Â»Vielleicht eher eine Pension«, half McDunn aus und
blickte Helen ermutigend an.
    Fleurette nickte. »Das Wort Hotel darfst du nicht
missverstehen«, sagte sie eifrig. »Es soll ein
ehrenwertes Haus werden. Nicht wie Daphnes Spelunke, in der sich
Banditen und leichte Mädchen einnisten. Nein, ich dachte ...
wenn ordentliche neue Leute zuziehen, ein Arzt oder Bankangestellter,
die müssen doch irgendwo wohnen. Und auch ... na ja, junge
Frauen ...« Fleurette spielte mit einer Zeitung, die wie
zufällig auf dem Tisch gelegen hatte – das
Mitteilungsblatt der anglikanischen Kirchengemeinde von Christchurch.
    Â»Das ist

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