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Im Land Der Weissen Wolke

Im Land Der Weissen Wolke

Titel: Im Land Der Weissen Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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prüde Prinzessin? Weißt du nicht, wie man ihn anmacht? Dabei verstehst du dich doch drauf, Kerle heiß zu machen. Ich denke noch oft an Wales, wie du mich angeguckt hast ... ’n kleines Luder, hab ich gedacht, viel zu schade für ’n ollen Aristokraten in England ... Die braucht ’nen richtigen Mann. Und im Stall werfen sie dir Blicke zu, Prinzessin! Alle Kerle sind in dich verknallt, hast du das gewusst? Du ermunterst sie, was? Aber bei deinem vornehmen Gatten bist du kalt wie ein Fisch!«
    Gwyneira drückte sich tiefer in den Sessel. Die brennenden Blicke des alten Mannes beschämten sie. Sie wünschte sich, ein weniger tief ausgeschnittenes, weniger luftiges Kleid angezogen zu haben. Geralds Blick wanderte von ihrem blassen Gesicht zum Ausschnitt. Wenn er so genau hinsah, würde er merken ...
    »Und heute?«, erklang auch schon seine höhnische Stimme. »Trägst du kein Korsett, Prinzessin? Hoffst du, dass ’n richtiger Mann vorbeikommt, wenn dein Schlappschwanz in seinem Bettchen liegt?«
    Gwyneira sprang auf, als Gerald nach ihr griff. Instinktiv zog sie sich zurück. Gerald folgte ihr.
    »Aha, wenn du einen richtigen Mann siehst, gehst du flüchten. Dachte ich’s mir ... Miss Gwyn! Du lässt dich bitten! Aber ’n richtiger Mann gibt nich’ einfach auf ...«
    Gerald fasste nach ihrem Mieder. Gwyneira stolperte, als er sie bedrängte. Lucas warf sich zwischen die beiden.
    »Vater, du vergisst dich!«
    »So? Ich vergesse mich? Nein, mein geliebter Sohn!« Der Alte versetzte Lucas einen wuchtigen Stoß gegen die Brust. Lucas wagte nicht, zurückzuschlagen. »Ich war von allen guten Geistern verlassen, als ich dieses Vollblutpferdchen hier für dich gekauft hab. Viel zu schade für dich, viel zu schade ... Hätt sie gleich für mich nehmen sollen. Dann hätte ich jetzt ’nen Stall voller Erben.«
    Gerald beugte sich über Gwyneira, die zurück in ihren Sessel gefallen war. Sie versuchte aufzustehen und zu fliehen, aber er brachte sie mit einem Schlag zu Boden und war über ihr, bevor sie sich aufsetzen konnte.
    »Jetzt zeig ich’s euch mal ...«, keuchte Gerald. Er war volltrunken, und seine Stimme verließ ihn, nicht aber seine Kraft. Gwyneira sah nackte Begierde in seinen Augen.
    Voller Panik versuchte sie sich zu erinnern. Was war in Wales gewesen? Hatte sie ihn gereizt? Hatte er immer so für sie empfunden, und sie war nur zu blind gewesen, um es zu bemerken?
    »Vater ...« Lucas griff halbherzig von hinten an, doch Geralds Faust war schneller. Betrunken oder nicht, seine Schläge saßen. Lucas wurde zurückgeschleudert und verlor sekundenlang das Bewusstsein. Gerald riss seine Hose auf. Gwyneira hörte Cleo auf der Terrasse bellen. Die Hündin kratzte alarmiert an der Tür.
    »Jetzt bring ich’s dir bei, Prinzessin ... Jetzt zeig ich dir, wie’s geht ...«
    Gwyneira wimmerte auf, als er ihr Kleid kurzerhand zerriss, ihre seidene Unterwäsche zerfetzte und brutal in sie stieß. Sie roch Whiskey, Schweiß und die Bratensoße, die sich auf sein Hemd ergossen hatte, und wurde von Ekel überwältigt. Sie sah Hass und Triumph in Geralds glühenden bösen Augen. Er hielt sie mit einer Hand unten, knetete mit der anderen ihre Brüste und küsste gierig ihren Hals. Sie biss nach ihm, als er versuchte, seine Zunge in ihren Mund zu schieben. Nach dem ersten Schock begann sie zu kämpfen und wehrte sich bald so verzweifelt, dass er beide Hände von ihr nehmen musste, um sie festzuhalten. Aber immer noch stieß er in sie hinein, und die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Jetzt endlich wusste sie, was Helen gemeint hatte, und sie klammerte sich an die Worte ihrer Freundin: »Wenigstens ist es schnell vorbei ...«
    Gwyneira hielt verzweifelt still. Hörte auf das Trommeln von draußen, auf Cleos hysterisches Bellen. Hoffentlich versuchte sie nicht, durch die Halbtür zu springen. Gwyn zwang sich zur Ruhe. Irgendwann würde das hier vorbeigehen ...
    Gerald bemerkte ihre Resignation und deutete sie als Zustimmung. »Jetzt ... gefällt’s dir, ja, Prinzessin?«, keuchte er und stieß noch heftiger zu. »Jetzt gefällt’s dir! Kannst gar nicht ... genug kriegen, ja? Ist was anderes ... so ’n richtiger Mann, was?«
    Gwyneira hatte keine Kraft mehr, ihn zu verfluchen. Der Schmerz und die Demütigung schienen kein Ende zu nehmen. Sekunden dehnten sich zu Stunden. Gerald stöhnte, keuchte und stieß unverständliche Worte hervor, die sich mit den Trommeln und dem Bellen zu einer betäubenden Kakofonie vereinten.

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