Im Land des Eukalyptusbaums Roman
Es sollte eine Überraschung für dich sein.«
»Ich glaube fast, du liebst sie so sehr wie ich selbst«, bemerkte er leise.
»Macht es dir etwas aus?« fragte sie und blickte ihm tief in die Augen, wo sie die Antwort fand.
Er schüttelte den Kopf. »Du ahnst ja nicht, wie gerührtich war, daß du meine Kinder genauso lieben kannst, wie ich es tue. Ein schöneres Geschenk hättest du mir nicht machen können. So viel hast du gegeben ...« Er wollte fortfahren, aber er merkte plötzlich, daß ihm die Worte fehlten, um seine tiefsten Gefühle zu schildern. »Shannon hatte ganz recht, was dich betrifft«, flüsterte er.
»Was meinst du damit?«
»Daß du wie eine echte Prinzessin aussiehst.« Seine Lippen strichen sanft über ihr Ohrläppchen, und ein wohliger Schauer durchrieselte ihr Rückgrat. »Und du bist eine!«
Nola schwebte im siebten Himmel. »Ein Kleid wie dieses habe ich nie zuvor besessen. Die Dame im Laden, in dem ich auch Shannons Kleid gekauft habe, hat mich dazu überredete, es zu kaufen!«
»Ich stehe tief in ihrer Schuld.«
Nola glaubte zu träumen. Nie hätte sie sich ausgemalt, daß Galen so zärtlich zu ihr sein würde. Sie senkte den Blick, und auf ihrer Stirn erschien eine kleine Falte.
Galen fragte sich, ob er sie versehentlich gekränkt hatte. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
»Ich mußte nur gerade an etwas denken, das die Dame in dem Bekleidungsgeschäft zu mir gesagt hat.«
Er musterte sie nachdenklich. Sie spürte sein Herz klopfen, als sein Körper sich näher an sie herandrängte. »Was war es?«
Nola holte tief Luft und nahm ihren Mut zusammen. »Sie hat gemeint, obwohl ich eine Lehrerin bin, sei ich in erster Linie Frau.« Sie wandte sich ab und kam sich auf einmal töricht vor.
Galens Augen glänzten, und seine Lippen wanderten höher. »Recht hatte sie. Du bist ein unglaubliche Frau.«Er drückte sie noch fester an sich, und Nola spürte, wie sie vor Freude errötete.
»Ich muß mich für mein abweisendes Benehmen letzte Woche entschuldigen. Man hatte mir erzählt, daß du Hank heiraten würdest.« Galen schämte sich plötzlich in Grund und Boden. »Langford meint aber, du hättest seinen Antrag noch nicht angenommen. Stimmt das?«
»Es stimmt. Aber warum hat dich die Aussicht, daß Hank mich heiratet, so gegen mich eingenommen?«
»Anfangs war ich mir nicht sicher. Um ehrlich zu sein, hat mich meine eigene Reaktion erschreckt. Auf der Fahrt nach Maryborough hatte ich Zeit, über alles nachzudenken. Ich kam zu dem Schluß, daß ich mir nie klar gemacht habe, wieviel du mir bedeutest, bis Hank mir von seinen Heiratsplänen erzählt hatte.«
»Hank hat dir das erzählt?« Nola war überrascht und ärgerlich. »Was hat er sonst noch gesagt?«
Die Musik hatte aufgehört, und die Tanzfläche ringsum leerte sich. »Möchtest du etwas zu trinken?« fragte er. »Vielleicht gehen wir ein bißchen spazieren und suchen uns eine Stelle, wo wir ungestört miteinander reden können.«
Bei dem Gedanke, mit Galen allein zu sein, durchlief sie ein Schauer. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als das intime Zwiegespräch anderswo fortzusetzen. »Das würde mich freuen!« erklärte sie.
»Da bist du ja, Nola!« Plötzlich erschien Hank an ihrer Seite. Nola bemerkte, wie Galens Gesichtsausdruck wachsam wurde.
»Ich hab’ dich schon überall gesucht!« polterte Hank.
Nola merkte, wie er Galen einen vernichtenden Blick zuwarf. »Ich war doch hier, in voller Größe«, gab siefrostig zurück. Sie konnte sehen, daß Hank schon ziemlich viel getrunken hatte.
»Ich habe uns für ein paar Runden im Tanzwettbewerb angemeldet, und danach sollten wir zusammen Abendessen, würde ich sagen.«
»Hättest du mich nicht lieber vorher fragen sollen, Hank, statt meine Zustimmung als selbstverständlich vorauszusetzen?« Sie hakte sich bei Galen ein. »Galen und ich gehen ein wenig spazieren. Wenn du uns entschuldigen würdest?«
Plötzlich verwandelte sich Hanks Lächeln in ein höhnisches Grinsen. »Meinst du nicht, du solltest dich besser nur an einen Mann halten, Nola? Die Leute reden doch wohl jetzt schon genug über dich!«
Nola stockte der Atem. Noch nie hatte sie jemand in aller Öffentlichkeit derart gedemütigt.
»Du Schwein!« murmelte Galen und packte Hank am Hemdkragen.
»Nicht, Galen!« fuhr Nola dazwischen, der plötzlich schwindlig wurde.
Galen ließ ihn los und legte einen Arm schützend um Nola, doch sie schüttelte ihn ab.
»Tut mir leid, Nola«, keuchte Hank. »Tut mir
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