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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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trotzige Unterton in ihrer Stimme.
    Tilden Shelby seufzte unüberhörbar. Diese Situation war ihm nur allzu bekannt. Er versuchte, das Bild von Austin Gareths Miene aus seinem Kopf zu verbannen. Obwohl er es für seine Unterlagen wissen mußte, verspürte er nicht die geringste Lust, nachzuforschen, was diesmal hinter der Kündigung steckte.
    Gerade sammelte er all seinen Mut, um Nola auszufragen, als das Telefon klingelte und ihn vorübergehend erlöste. »Sie erlauben, Miss Grayson«, unterbrach er sich.
    Sie nickte kurz, während er sich räusperte und den Hörer abnahm.
    »Guten Morgen ...«
    Seine Stimme wirkte höflich und einladend, ganz anders als der Ton, mit dem er Nola wegen ihres Verhaltens zu tadeln pflegte.
    »... Arbeitsvermittlung Shelby hier, Tilden Shelby am Apparat.«
    Fast unmittelbar darauf erstarrten seine Gesichtszüge und er wurde kreidebleich. Nola, die ihn beobachtete, fühlte mit ihm. Sicher waren es schlechte Nachrichten! Möglicherweise ein Todesfall in der Familie?
    »Guten Morgen, Mr. Gareth«, stammelte Tilden mit schreckgeweiteten Augen.
    Nola seufzte. Austin Gareth! Sie lehnte sich im Stuhl zurück und blickte konzentriert auf ihre Handschuhe, während sie sich innerlich auf die bevorstehende Auseinandersetzung mit Tilden vorbereitete.
    »Verstehe«, nickte Tilden. »Durchaus. Es tut mirfurchtbar leid, Mr. Gareth. Ich konnte ja nicht ahnen ... Aber nein. Das ist wirklich nicht zumutbar.« Er riß die Augen noch weiter auf und blickte Nola entgeistert an. »Sehr begreiflich, Mr. Gareth. Sie hat ... o nein! Ist Mrs. Gareth wohlauf, Sir? Natürlich. Selbstverständlich erstatte ich Ihnen die Vermittlungsgebühr, wenn ich keinen passenderen Ersatz finde. Ich schicke Ihnen gleich jemanden vorbei, Sir ...«
    Ein lautes Klicken am anderen Ende der Leitung signalisierte das abrupte Ende der Unterhaltung. Tilden Shelby legte vorsichtig den Hörer auf die Gabel. Als er aufblickte, um Nola vorwurfsvoll anzusehen, war er nicht mehr blaß, sondern dunkelrot im Gesicht aus Scham über die Demütigung. Nola verzog keine Miene.
    »Sie haben ...« Tilden blinzelte und stockte, als könne er es kaum aussprechen. »... Georgina und Magdalene Gareth als Jungen verkleidet und in einer Cricket-Mannschaft angemeldet, in einem der vornehmsten Vereine Londons? Ich glaube das nicht ... selbst von Ihnen hätte ich so etwas nicht erwartet!«
    »Warum nicht? Frauen sollten lernen, sich zu behaupten. Ich glaubte, dem alten Gareth einen Gefallen zu tun. Er hätte eindeutig lieber Söhne gehabt, und die Kinder mögen Cricket. Zu Hause dürfen sie spielen, warum also nicht in einem Verein?«
    »Ich brauche Ihnen wohl nicht auseinanderzusetzen, daß es nicht nur gegen die Vorschriften verstößt, sondern gegen alle gesellschaftlichen Gepflogenheiten! Was die Kinder daheim machen, ist etwas ganz anderes.« Obwohl es ihm schwerfiel, die Fassung zu wahren, wirkte Tilden noch fast geduldig – obwohl er das, wenn es um Nola Grayson ging, ganz und gar nicht war.
    »Deswegen kleidete ich sie doch als Jungs! Ein kleiner harmloser Spaß, mehr nicht. Übrigens hat ihre Mannschaft mit deutlichem Vorsprung gewonnen, was ihrem Selbstbewußtsein nur guttun wird. Wie leicht sich die Vereinsvorsitzenden auch hinters Licht führen ließen!«
    Nolas Mangel an Verantwortungsgefühl und Takt überraschte Tilden Shelby immer wieder. Er hatte sogar den Eindruck, die Angelegenheit hätte ihr Vergnügen bereitet! »Glaubten Sie, Mrs. Gareth einen Gefallen damit zu tun? Wie beschämend das alles für die arme Frau gewesen sein muß!« Er wußte genau, daß es keinen Zweck hatte, an ihr Gewissen zu appellieren, aber was sollte er tun?
    »Georgina, das Dummerchen, fiel aus der Rolle und winkte ihrer Mutter zu. Die saß neben dieser Lady Hartley, deren Sohn Napoleon heißt und auf der gegnerischen Seite spielte. Er ist ein so eingebildetes, verzärteltes ... ach, lassen wir das. Jedenfalls konnte ich nicht wissen, daß Mrs. Gareth sich derart vergessen und auf das Spielfeld laufen würde. Ich predige seit jeher, wie unpraktisch Damenkleidung ist. Man stolpert so leicht über all die Petticoats ... Der Ball hat sie übrigens nur knapp verfehlt. Sie kann von Glück sagen, daß sie keinen Kieferbruch erlitten hat!«
    »In der Tat! Aber ein verstauchter Fußknöchel ist auch schon schlimm genug. Mr. Gareth sieht sich gezwungen, eine Pflegekraft für seine Frau einzustellen. Natürlich eine, die nicht durch diese Agentur vermittelt wird. Mein guter

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