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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Plakat gearbeitet, das sie Esther versprochen hatte, konnte sich aber nicht recht darauf konzentrieren. Während sie sich im Klassenzimmer umsah, fiel ihr Blick unversehens auf die Bücherkisten. Welche rätselhaften Botschaften mochten die sorgfältig weggepackten Bände noch enthalten? Von unstillbarer Neugier getrieben, öffnete sie eine Kiste und begann, in den Büchern herumzublättern. Die halbe Kiste war bereits geleert, ohne daß sie etwas gefunden hatte. Enttäuscht wollte sie schon aufgeben, als eine weitere Notiz zum Vorschein kam. Sie lag in einem Roman namens Gebrochene Herzen, zerstörte Illusionen von einer gewissen Carolyn Whey. Sie war fast sicher, daß sie den ersten Zettel in einem Buch der gleichen Autorin gefunden hatte.
    Auf dem Zettel stand:
    »Meine Liebe, Worte allein können nicht fassen, wasmir die letzte Nacht bedeutete. Wenn wir nicht beisammen sind, kann ich nicht leben.«
    Die Mitteilung war unterzeichnet mit ›E‹.
    Nola zerbrach sich den Kopf. Warum hatte die Schreiberin dieser Zeilen, falls es Galens Ehefrau war, sie nicht an ihn weitergegeben? Nachdenklich begab sie sich zu Bett.
    Nach einer unruhigen Nacht, heimgesucht von wirren Träumen, wurde Nola früh wach. Als sie zur Hütte kam, wollten Galen und Hank gerade losreiten.
    »Wir werden mindestens zwei Tage wegbleiben, vielleicht auch drei«, erklärte Galen und stopfte Wäsche zum Wechseln in einen Leinenbeutel.
    »Keine Sorge, wir kommen zurecht«, versprach Nola. »Viel Glück mit den Wildpferden und beim Viehzählen!«
    »Das können wir brauchen. Wildpferde zähmen ist ein hartes Stück Arbeit, und dann müssen die Aborigines noch lernen, sie zu reiten. Das ist ihnen leider nicht angeboren. Seltsam, aber wenn sie es dann erst einmal gelernt haben, wie Jimmy und Jack, sind sie exzellente Reiter.«
    »Kommen Sie noch mal zurück, bevor Sie den ganzen Bestand nach Flinders Rivers treiben?«
    »Weiß ich nicht genau«, gab er zurück. »Es kommt drauf an, wie lange das Wasserloch bei unserem Camp noch vorhält.«
    Nola spürte, daß Hank ihr noch etwas sagen wollte, aber ihm schienen die Worte zu fehlen. Sie grinste verschwörerisch zu ihm hinüber, und er verdrehte die Augen. Dann machte er sich mit Galen auf den Weg.
    Beim Frühstück erfuhren Keegan und Shannon von Nola, was sie vorhatte. »Heute muß ich nach JuliaCreek«, verkündete sie unbekümmert. »Ich kann euch leider nicht mitnehmen, weil es schnell gehen muß.«
    Keegan war verwirrt. »Wo müssen Sie denn hin?« fragte er.
    Nola setzte sich und drückte die Kinder fest an sich. »Ihr wißt ja, daß wir ganz dringend Wasser brauchen«, erklärte sie. Beide nickten.
    »Man hat mir von einem Mann erzählt, der welches für uns findet. Ich will ihn aufsuchen und ihn nach Möglichkeit hierherbringen.«
    »Wie kann er Wasser finden, wenn Papa keins findet?« wollte Keegan wissen.
    »Man braucht eine bestimmte Gabe, unterirdische Wasseradern zu finden.«
    »Und wie macht er das?« fragte Shannon.
    »Soviel ich weiß, benutzt er Weidenruten, oder Ochsendraht. Jemanden, der auf diese Weise Wasser finden kann, nennt man einen Rutengänger.«
    »Und warum fragt Papa den Mann nicht, für uns zu suchen?«
    »Nicht jeder glaubt, daß es Menschen gibt, die mit ihrer besonderen Gabe Wasser entdecken.«
    »Glaubt Papa an diese Leute?«
    »Das weiß ich nicht genau. Während dein Papa unterwegs ist, will ich es mit dem Mann versuchen. Sollte er Wasser finden, wär es doch eine schöne Überraschung für deinen Papa, wenn er heimkommt, oder?«
    »Papa wird sich freuen!« strahlte Shannon.
    »Wenn es klappt, ja.« Inwendig betete Nola, daß sie Erfolg haben möge.
    Keegan runzelte die Stirn. »Wie lange werden Sie denn wegbleiben?«
    »Ich komme so schnell wie möglich wieder. Nur ein paar Stunden, hoffentlich. So lange lasse ich euch zwei bei Mr. Reinhart.«
    Keegan und Shannon machten große Augen.
    »Papa meint, Mr. Reinhart mag keine Kinder!« sagte Shannon verdrießlich.
    »Natürlich mag er euch«, beteuerte Nola so überzeugend wie möglich. »Jeder Mensch mag Kinder. Mr. Reinhart hatte bloß noch nicht das Glück, viel Zeit mit Kindern zu verbringen. Schließlich hat er keine eigenen. Stellt euch das mal vor, ganz allein zu wohnen, und nie kommt jemand zu Besuch! Ist das nicht schrecklich?«
    »Besuchen würden wir ihn schon, wenn er wollte«, versetzte Keegan lustlos. »Aber er hat uns nie zu sich ins Haus eingeladen.« Die Idee, bei Langford Reinhart zu bleiben, gefiel ihm

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