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Im Land des Falkengottes. Echnaton

Im Land des Falkengottes. Echnaton

Titel: Im Land des Falkengottes. Echnaton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schramek
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Eine Division in den Steinbrüchenund eine hier. Soldaten sind von dieser Art von Arbeit wenig begeistert, Waen-Re», stellte ich ihn vor allen anderen zur Rede, denn ich wusste, dass er mir deswegen nicht böse sein würde.
    «Ich werde dir das Geheimnis verraten, Eje. Es ist ganz einfach und trägt den Namen Talatat.»
    Dreier. Was aber meinte er mit Dreier? Amenophis lächelte in die Runde und ließ uns alle erst eine Weile überlegen, ehe er weitersprach, um sein Geheimnis zu lüften.
    «Ihr habt ja alle Recht. Es sind ‹Dreier›. Ich lasse hier überwiegend Sandsteinblöcke verarbeiten, die drei Handspannen lang sind, sodass ein einzelner Mann ohne weiteres einen dieser Steinblöcke tragen kann. Vom Steinbruch zum Schiff und von der Anlegestelle dort unten bis hierher an die Baustelle. Den Kern der Mauern bilden freilich große Quader oder Lehmziegel. Mit den Talatat lasse ich sämtliche Mauern verkleiden, und erst dann werden in die fertigen Mauern die Reliefs gemeißelt und geschnitten und schließlich bemalt.»
    Es war ein großartiger, ein einmaliger Plan. Er war so unerhört, dass wir alle kein Wort herausbrachten. Wahrscheinlich versuchte jeder von uns, mit den Rechenregeln, die wir einst in der Schule angewendet hatten, die voraussichtliche Bauzeit des Tempels neu zu berechnen.
    «Ihr müsst nicht glauben, dass ich allein der geistige Vater der Talatatblöcke bin. Der weiseste aller Weisen, Imhotep, war es, der mich darauf brachte. In den Schriften des Sonnenheiligtums von On las ich, dass er, der als der Vater des Pyramidenbaues gilt, bei der Stufenpyramide von Pharao Djoser ebenfalls Blöcke dieser Größe verwendete. Nur so war es ihm überhaupt möglich, zu Lebzeiten seines Herrschers an die Fertigstellung dieses Bauwerks zu denken. In einem Monat werden wir mit dem Bau beginnen!»
     
    Ein großer Teil des Gebietes, in welchem Amenophis Waen-Re den Atontempel zu errichten beabsichtigte, gehörte zur Domäne des Amun, der weit geringere Teil zum Besitz der Prinzessin Sitamun. Seit vielen Jahren verwaltete der greise Amenophis, Sohn des Hapu, die Ländereien der Prinzessin. Sitamun legte ihrem Bruder keine Steine in den Weg, und auch der weise Amenophis befürwortete ausdrücklich die Pläne des jungen Herrschers. Bei den Priestern des Amun riefen die Baupläne freilich keineswegs Begeisterung hervor. Sie wandten sich jedoch nicht an Waen-Re, sondern trugen Nimuria ihre Bedenken und Einwände vor.
    Ich bat Ameni, bei dem Treffen anwesend sein zu dürfen, was er mir nicht abschlug. Ramose, der Erste Sehende des Amun, und die übrigen Oberpriester, die erschienen waren, wunderten sich weiter nicht über meine Anwesenheit, wussten sie doch um die enge Freundschaft zwischen Nimuria und mir. Bevor die Priester eintreten durften, besprach ich den geplanten Tempelbau eingehend mit Amenophis. Nun waren auch die letzten Vorbehalte, die er noch gehabt hatte, ausgeräumt.
    «Euer Sohn, er lebe, sei heil und gesund, hat bei uns um ein größeres Gebiet östlich unseres Heiligtums nachgefragt», begann Ramose seine Rede, nachdem er und die anderen Priester vor Pharaos Thron im Palast der leuchtenden Sonne getreten waren und die Erlaubnis erhalten hatten, ihr Anliegen vorzutragen.
    «Wir beobachten allerdings die Pläne des jungen Horus nicht ohne Sorge. Es besteht nach unserer Meinung die Gefahr, dass dies nur der Anfang einer Entwicklung ist, die wir aus wohl verständlichen Gründen nicht gutheißen können.»
    «Welche Entwicklung befürchtet Ihr denn, Ramose?», fragte Ameni in freundlichem Ton und beugte sich dabei ein wenig nach vorn, als fiele dem Priester dadurch die Antwort etwas leichter.
    «Die Domänen des Amun sind nach den Ländereien EurerMajestät, sie lebe, sei heil und gesund, die größten der Beiden Länder. Unsere Besitzungen geben in Waset und andernorts fünfundsiebzigtausend Menschen Arbeit und Brot. Unter unserer Obhut stehen mehr als vierhunderttausend Tiere. Um unserer Verantwortung für alle nachkommen zu können, fällt es uns schwer, auf wesentliche Teile unseres Grundbesitzes zu verzichten. Es geht schließlich nicht nur um die Fläche für den Tempelbau selbst, sondern auch um das Land für eine angemessene Domäne, die für die Priester angemessene Erträge abwirft.»
    «Glaubst Du wirklich, Ramose, dass das Gempa-Aton mit oder ohne nennenswerter Domäne Euch und Eurem Reichtum auch nur im Ansatz gefährlich werden könnte? Ptah in Men-nefer und Re in On sind sicher keine

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