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Im Licht der Merkur-Sonne

Im Licht der Merkur-Sonne

Titel: Im Licht der Merkur-Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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müssen Lebensmittel- und Wasservorräte haben und auch eine Energiequelle. All das beansprucht Platz, und sie müssen ja im verborgenen bleiben. Bleibt also nur eine Stelle.«
    »Wo, Lucky?« fragte Bigman, dem man anmerkte, daß er am liebsten vor Erregung aufgesprungen wäre. »Wo?« wiederholte er.
    »Nun«, sagte Lucky, »als ich hier ankam, erwähnte Dr. Mindes die Bergwerke auf dem Merkur, die heute nicht mehr betrieben werden. Erst vor einigen Augenblicken sprach auch Dr. Peverale davon. Ich entnehme daraus, daß es leere Bergwerksschächte geben muß, und diese Schächte müssen sich entweder hier oder am Südpol befinden, da die Polargegenden die geringsten Temperaturunterschiede haben. Habe ich recht?«
    »Ja, hier gibt es Bergwerke«, nickte Cook. »Ehe das Observatorium eingerichtet wurde, war die Kuppel hier auch Teil eines Bergwerks.«
    »Dann sitzen wir also über einem Loch in dem Planeten. Dort liegt auch die Gefahr.«
    Ein erregtes Murmeln erhob sich, und dann war plötzlich wieder Erskines Stimme zu hören.
    »Alles sehr nett«, sagte er. »Aber worauf läuft das alles hinaus? Was wollen Sie dagegen unternehmen?«
    »Bigman und ich beabsichtigen, uns die Minen anzusehen, sobald wir dazu Gelegenheit haben«, sagte Lucky. »Wenn dort etwas ist, werden wir es finden.«

 
6.
     
    »Wollen Sie allein gehen?« fragte Dr. Gardoma scharf.
    »Weshalb nicht?« warf Erskine ein. »Das ist billiges Heldentum. Natürlich werden sie allein gehen. Da ist nichts, und das wissen die beiden auch ganz genau.«
    »Wollen Sie mitkommen?« fragte Bigman. »Wenn sie Ihr großes Maul zurücklassen, paßt Ihnen vielleicht sogar der Anzug.«
    »Bei Ihnen ist allerdings nicht zu befürchten, daß er Ihnen zu groß wird«, konterte Erskine.
    »Es hat keinen Sinn, allein zu gehen, wenn ...«, sagte Dr. Gardoma.
    »Eine vorläufige Untersuchung wird nichts schaden«, unterbrach ihn Lucky. »Vielleicht hat Erskine sogar recht. Vielleicht ist wirklich niemand dort. Wir bleiben jedenfalls mit Ihnen hier in Verbindung und hoffen, daß wir mit den Sirianern fertig werden, auf die wir vielleicht stoßen. Bigman und ich sind gewohnt, auf uns selbst aufzupassen. Wenn Sie uns jetzt entschuldigen würden ...«
    Erskine erhob sich sofort, drehte sich um und stampfte davon. Luckys Blick folgte ihm. Als Hanley Cook an Lucky vorbei wollte, hielt dieser ihn an.
    Cook blickte auf. »Ja? Was ist denn?«
    »Ich hätte Sie gern in unserem Zimmer gesprochen, wäre das möglich?«
    »Ich bin in fünfzehn Minuten dort.«
     
    *
     
    Cook ließ nicht lange auf sich warten. Er trat in ihr Zimmer. Seine besorgte Miene schien ein Teil seiner Persönlichkeit zu sein. Er war Ende der Vierzig, hatte ein eckiges Gesicht und hellbraunes Haar, in dem sich die ersten grauen Strähnen zeigten.
    »Tut mir leid, ich habe vergessen, Ihnen zu sagen, wo unser Zimmer ist«, sagte Lucky.
    Cook sah ihn überrascht an. »Ich wußte, was man Ihnen zugewiesen hatte«, erklärte er.
    »Oh, gut. Vielen Dank, daß sie gekommen sind.«
    »Oh«, machte Cook und setzte dann hastig hinzu: »Keine Ursache.«
    »Da wäre die Sache mit den Isolieranzügen in diesem Zimmer«, sagte Lucky. »Die Anzüge, die man auf der Sonnenseite trägt.«
    »Die Isolieranzüge? Wir haben die Gebrauchsanweisung doch nicht vergessen, oder?«
    »Nein, nein. Die habe ich mir schon angesehen. Es ist etwas anderes.«
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Cook.
    »Ob etwas nicht stimmt?« krähte Bigman. »Sehen Sie doch selbst.« Er hob den Ärmel, um die Schnitte zu zeigen.
    Cook musterte den Anzug fassungslos. »Aber ich verstehe nicht – das ist doch unmöglich – hier in der Kuppel!«
    »Die Hauptsache ist, daß wir schnell Ersatz bekommen«, sagte Lucky.
    »Aber wer sollte so etwas tun? Das müssen wir herausbekommen.«
    »Ja, aber das ist jetzt nicht so wichtig«, sagte Lucky. »Wir haben andere Dinge zu besprechen. Übrigens, ehe wir darauf kommen – Sie waren, was die Sirianer betrifft, sichtlich anderer Meinung als Dr. Peverale?«
    »Darüber möchte ich lieber nicht sprechen«, sagte Cook.
    »Ich habe Sie beobachtet, während er sprach. Ich glaube, Sie billigen das nicht.«
    Cook zupfte nervös an seinen Fingern. »Er ist ein alter Mann«, sagte er. »Er ist schon jahrelang wegen dieser Sirianer ganz aus dem Häuschen. Das ist fast zu einer Manie geworden. Für ihn tragen sie an allem die Schuld, was passiert. Seit er vom Sirius zurück ist, ist er schlimmer denn je, auf Grund dessen, was er

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