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Im Licht der Merkur-Sonne

Im Licht der Merkur-Sonne

Titel: Im Licht der Merkur-Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dort durchgemacht hat.«
    »Was hat er denn durchgemacht?«
    »Nichts besonders Schlimmes, glaube ich. Man hat ihn in Quarantäne gesteckt. Sie haben ihm ein eigenes Haus zugewiesen. Manchmal waren sie zu höflich und dann wieder zu unhöflich. Und dann drängten sie ihm einen positronischen Roboter als Diener auf.«
    »War er damit nicht einverstanden?«
    »Er behauptete, sie hätten das getan, weil sie selbst nicht in seinen Nähe kommen wollten. Er hat einfach alles als Beleidigung aufgefaßt.«
    »Waren Sie auch mit?«
    Cook schüttelte den Kopf. »Sirius wollte nur einen irdischen Besucher akzeptieren, und er ist mein Vorgesetzter. Es wäre besser gewesen, wenn ich hingegangen wäre, denn er ist wirklich zu alt.«
    Cook blickte plötzlich auf. »Ich sage Ihnen das alles natürlich streng vertraulich.«
    »Natürlich«, beruhigte ihn Lucky.
    »Und was ist mit Ihrem Freund?« fragte Cook etwas unsicher. »Ich meine, er ist ein ehrenwerter Mann, aber er ist etwas – äh – wie soll ich sagen? – hitzköpfig.«
    »He!« begann Bigman und richtete sich auf.
    Lucky legte dem Kleinen die Hand auf den Kopf und wischte ihm das Haar in die Stirn. »Ja, er ist hitzig«, sagte er, »das haben Sie ja bei dem Bankett gesehen. Ich kann ihn nicht immer rechtzeitig aufhalten, und manchmal, wenn man ihn reizt, dann benutzt er seine Zunge und manchmal seine Faust, anstatt den Kopf zu benutzen. Darauf habe ich immer zu achten. Trotzdem, wenn ich ihn ausdrücklich bitte, etwas für sich zu behalten, dann tut er das. Und das ist alles, worauf es hier ankommt.«
    »Danke!« sagte Cook.
    Lucky fuhr fort: »Aber, um auf meine eigentliche Frage zurückzukommen: Sie gehen also mit Dr. Peverale in diesem Punkt nicht einig?«
    »Nein. Woher sollten die Sirianer von Projekt Licht wissen und weshalb sollten sie sich dafür interessieren? Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ein Schiff und Leute zum Merkur schicken und diplomatische Verwicklungen mit dem Sonnensystem riskieren, nur um ein paar Kabel abzuschneiden. Natürlich muß ich Ihnen eines sagen: Dr. Peverale ist schon seit einer Weile irgendwie beleidigt ...«
    »In welcher Beziehung?«
    »Nun, Mindes und seine Leute sind hier angekommen, während er auf Sirius war. Er kam zurück und fand sie hier vor. Er wußte, daß sie eines Tages kommen würden, davon war schon seit Jahren die Rede. Trotzdem war es ein Schock für ihn, sie hier vorzufinden.«
    »Hat er versucht, Mindes loszuwerden?«
    »O nein, nichts dergleichen. Er war sogar sehr freundlich zu ihnen. Er hat nur das Gefühl, daß man ihn eines Tages ablösen wir, und ich denke, daß ihm der Gedanke weh tut. Es macht ihm also Spaß, hier ein großes Theater mit den Sirianern aufzuziehen. Wissen Sie, das ist dann seine Sache.«
    Lucky nickte und meinte dann: »Sagen Sie, waren Sie je auf Ceres?«
    Cook blickte überrascht auf, sagte dann aber: »Gelegentlich. Warum fragen Sie?«
    »Mit Dr. Peverale oder allein?«
    »Gewöhnlich mit ihm. Er fliegt öfter hin als ich.«
    Lucky lächelte. »Waren Sie dort, als die Piraten letztes Jahr Ceres angriffen?«
    Cook lächelte zurück. »Nein, aber der Chef war dort. Er war sehr aufgebracht darüber, daß er, der sonst praktisch nie krank ist, ausgerechnet zu dem Zeitpunkt im Hospital lag und die ganze Aufregung verpaßte.«
    »Nun, so geht es eben ... Aber jetzt kommen wir wohl am besten zu unserem eigentlichen Thema. Ich wollte Dr. Peverale damit nicht belästigen. Sie sagen ja selbst, er ist ein alter Mann. Sie sind sein Stellvertreter und viel jünger ...« Lucky lächelte noch immer.
    »Ja, natürlich. Was kann ich für Sie tun?«
    »Es ist wegen der Bergwerke. Ich nehme an, daß es irgendwo in der Kuppel Aufzeichnungen gibt, Karten, Pläne, irgend etwas, wonach wir uns in den Hauptschächten orientieren können. Wir können ja schließlich nicht auf gut Glück losmarschieren.«
    »Ja, so etwas gibt es bestimmt«, nickte Cook.
    »Und Sie könnten sie uns verschaffen und vielleicht mit uns durchsehen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Vielen Dank. Und die Schächte sind doch in gutem Zustand, nicht wahr? Ich meine, es besteht doch keine Gefahr, daß sie plötzlich einstürzen oder so etwas?«
    »O nein. Das glaube ich nicht. Wir haben unmittelbar über den Schächten gebaut und haben uns die Fundamente genau angesehen, als das Observatorium errichtet wurde. Nein, die Schächte sind fest, noch dazu in der geringen Schwerkraft, die wir hier haben.«
    »Wie kommt es eigentlich«, fragte Bigman,

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