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Im Licht der Merkur-Sonne

Im Licht der Merkur-Sonne

Titel: Im Licht der Merkur-Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wurden von dem plötzlichen Schwerkraftwechsel überrascht. Wie ein Peitschenschlag zuckte plötzlich die volle Erdschwerkraft auf sie herab, und Bigman stürzte krachend zu Boden. Auch die Zuschauer konnten sich nicht auf den Beinen halten, so plötzlich war der Wechsel gekommen.
    Bigman sah nur aus dem Augenwinkel, was Erskine zustieß. Der Schwerkraftwechsel war beinahe genau auf dem höchsten Punkt der Flugbahn erfolgt und ließ ihn jetzt mit aller Wucht zu Boden krachen. Sein Kopf traf dabei einen Stahlträger.
    Bigman erhob sich mühsam auf die Beine und schüttelte ruckartig den Kopf, um sich wieder zu orientieren. Er taumelte und wurde sich Erskines bewußt, der schlaff am Boden lag. Cook beugte sich über ihn.
    »Was war das?« schrie Bigman. »Was war mit der Schwerkraft?«
    Auch die anderen wollten Antwort auf diese Frage. Anscheinend war Cook im Augenblick der einzige, der auf den Beinen stand und der zu denken imstande war.
    Cook sagte: »Die Schwerkraft ist jetzt egal. Seht euch Erskine an!«
    »Ist er verletzt?« schrie jemand.
    »Ich bin ziemlich sicher, daß er tot ist«, sagte Cook und richtete sich auf.
    Sie bildeten einen Kreis um ihn.
    »Am besten holt jemand Dr. Gardoma«, sagte Bigman. Er hörte seine eigene Stimme kaum. Plötzlich war ihm ein Gedanke gekommen.
    »Das wird Ärger geben«, sagte Cook. »Sie haben ihn getötet, Bigman.«
    »Das war der Schwerkraftwechsel«, sagte Bigman.
    »Der wird schwer zu erklären sein. Sie haben ihn hochgeworfen.«
    »Ich werde mich schon verantworten«, sagte Bigman.
     
    *
     
    Dr. Gardoma kam fünf Minuten später, und allein die Kürze seiner Untersuchung bewies schon, was Cook richtig vermutet hatte.
    Der Arzt erhob sich und wischte sich die Hände an einem Taschentuch. Dann sagte er ernst: »Tot. Schädelbruch. Wie ist das passiert?«
    Mehrere versuchten gleichzeitig zu reden, aber Cook brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ein Kampf zwischen Bigman und Erskine«, sagte er. »Sie ...«
    »Zwischen Bigman und Erskine!« fuhr Dr. Gardoma auf. »Wer hat das erlaubt? Seid ihr denn alle verrückt? Wie kann Bigman sich ...«
    »Nur ruhig!« sagte Bigman. » Ich bin ja noch ganz.«
    Cook meinte ärgerlich: »Ja, das stimmt, Gardoma. Erskine ist ja schließlich tot, und Bigman war es, der auf dem Kampf bestanden hat. Das geben Sie doch zu, nicht wahr?«
    »Ja, das gebe ich zu«, sagte Bigman. »Ich habe auch gesagt, daß wir unter Merkurschwerkraft kämpfen wollten.«
    Dr. Gardomas Augen weiteten sich. »Merkurschwerkraft? Hier?« Er blickte zu Boden, als fragte er sich, ob seine Sinne ihn täuschten und er in Wirklichkeit leichter war, als er sich fühlte.
    »Jetzt ist es nicht mehr Merkurschwerkraft«, sagte Bigman. »weil das künstliche Schwerefeld im entscheidenden Augenblick auf Erdschwerkraft wechselte. Einfach so! Das hat Erskine getötet!«
    »Und wie konnte das geschehen?« fragte Gardoma. Keiner gab Antwort.
    »Vielleicht ein Kurzschluß?«, meinte Cook unsicher.
    »Unsinn!« sagte Bigman. »Der Hebel ist oben, das kam nicht von selbst.«
    Einer der Techniker räusperte sich und sagte: »Vielleicht ist in der Aufregung des Kampfes jemand mit der Schulter darangestoßen, ohne es zu bemerken.«
    Die anderen schlossen sich sofort seiner Meinung an. Einer von ihnen sagte: »Ewige Galaxis! Es ist einfach passiert!«
    »Ich werde diesen Vorfall melden müssen«, erklärte Cook. »Bigman ...«
    »Nun«, fragte der kleine Marsianer ruhig, »bin ich wegen Totschlags verhaftet?«
    »Nein«, sagte Cook unsicher. »Ich werde Sie nicht verhaften, aber ich muß Meldung machen, und vielleicht werden Sie am Ende noch verhaftet.«
    »Hmhm. Nun, vielen Dank für die Warnung.« Zum erstenmal seit seiner Rückkehr aus den Bergwerken dachte Bigman wieder an Lucky. Da wird Lucky sich ja freuen, wenn er zurückkommt, dachte er.
    Eine neue Stimme mischte sich ein. »Bigman!«
    Jedermann blickte auf. Es war Peverale, der gerade die Rampe von den oberen Stockwerken herunterkam. »Ewige Galaxis, Bigman! Sind Sie dort unten und Cook?« Und dann: »Was ist denn hier los?«
    Niemand schien etwas herauszubringen. Dann fielen die Augen des alten Astronomen auf die Leiche Erskines. Er fragte:
    »Ist er tot?«
    Zu Bigmans Erstaunen schien Peverale sofort wieder jedes Interesse daran zu verlieren. Er wartete nicht einmal, bis man seine Frage beantwortete, sondern wandte sich erneut Bigman zu:
    »Wo ist Lucky Starr?« fragte er.
    Bigman brachte mühsam hervor: »Warum

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