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Im Licht der Merkur-Sonne

Im Licht der Merkur-Sonne

Titel: Im Licht der Merkur-Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Sie«, sagte Bigman und rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum, »wann bekomme ich Erskine denn zu sehen?«
    »Sobald Dr. Gardoma es erlaubt.«
    »Rufen Sie ihn an und sagen Sie ihm, daß ich darauf warte.«
    Cooks Augen ruhten nachdenklich auf dem kleinen Marsianer. »Was haben Sie vor?«
    Da Bigman gewisse Vorbereitungen hinsichtlich der Schwerkraft treffen mußte, weihte er Cook in einen Teil seines Planes ein.
     
    *
     
    Dr. Gardoma öffnete die Tür und nickte Bigman zu, einzutreten.
    »Sie können ihn sprechen, Bigman«, flüsterte er.
    Er ging hinaus, und Bigman und Erskine waren wieder allein.
    Jonathan Erskine war etwas blaß, aber das war auch das einzige Anzeichen dessen, was er durchgemacht hatte. Er verzog die Lippen zu einem grimassenartigen Grinsen. »Ich bin ganz, wenn Sie das wissen wollen.«
    »Ja, deshalb bin ich gekommen. Und ich möchte Sie etwas fragen. Glauben Sie immer noch an den Unsinn, daß Lucky Starr im Bergwerk einen falschen sirianischen Stützpunkt aufbauen wollte?«
    »Ich beabsichtige sogar, das zu beweisen.«
    »Hören Sie, Sie wissen genau, daß das eine Lüge ist, und Sie werden Ihre Beweise fälschen, wenn Sie das können. Ich erwarte nicht, daß Sie mir auf den Knien dafür danken, daß ich Ihr wertloses Leben gerettet habe ...«
    »Warten Sie!« Langsam rötete sich Erskines Gesicht. »Ich erinnere mich nur, daß dieses Ding mich zufällig zuerst überraschte. Was nachher geschah, weiß ich nicht. Was Sie sagen, bedeutet mir überhaupt nichts.«
    Bigman schrie wütend auf: »Sie dreckiger Raumtramp! Sie haben um Hilfe geschrien!«
    »Haben Sie dafür Zeugen? Ich kann mich an nichts erinnern.«
    »Wie glauben Sie wohl, daß Sie gerettet worden sind?«
    »Ich glaube überhaupt nichts. Vielleicht ist das Ding von selbst weggekrochen. Vielleicht war da überhaupt nichts. Vielleicht ist ein Felsbrocken auf mich gefallen und hat mich bewußtlos geschlagen. Wenn Sie erwarten, daß ich mir jetzt die Augen ausweine und Ihnen verspreche, Ihren Freund in Ruhe zu lassen, dann werden Sie sehr enttäuscht werden.«
    »Sie vergessen etwas«, sagte Bigman. »Sie haben versucht, mich zu ermorden.«
    »Haben Sie dafür Zeugen? Wenn Sie jetzt nicht verschwinden, dann blase ich Sie hinaus, Sie Zwerg!«
    Bigman wappnete sich mit heroischer Ruhe. »Ich will einen Handel mit Ihnen machen, Erskine. Sie stoßen eine Drohung nach der anderen aus, weil Sie einen halben Zoll größer und ein halbes Pfund schwerer als ich sind, aber das einzige Mal, da ich Sie schief angesehen habe, sind Sie mir davongekrochen.«
    »Ja, da hatten Sie ein Vibromesser, und ich war unbewaffnet, vergessen Sie das nicht.«
    »Und ich sage, daß Sie ein Feigling sind. Sie können mir ja das Gegenteil beweisen. Jetzt gleich. Ohne Waffen. Oder sind Sie zu schwach?«
    »Zu schwach – für Sie? Zwei Jahre im Krankenhaus, und dann wäre ich immer noch nicht zu schwach für Sie!«
    »Dann kämpfen Sie! Vor Zeugen! Wir können in den Generatorraum gehen. Ich habe schon mit Hanley Cook gesprochen.«
    »Cook muß Sie hassen. Er scheint jedenfalls nur darauf zu warten, daß Sie umkommen. Aber die Freude werde ich ihm nicht machen. Warum soll ich mich mit so einem Dreikäsehoch herumraufen?«
    »Feige?«
    »Ich habe gesagt, warum? Sie haben gesagt, Sie wollten einen Handel mit mir abschließen.«
    »Ja. Wenn Sie gewinnen, sage ich kein Wort von dem, was im Bergwerk wirklich passiert ist. Wenn ich gewinne, lassen Sie den Rat in Frieden.«
    »Ein eigenartiger Handel. Was macht mir aus, was Sie von mir sagen können?«
    »Sie haben doch nicht etwa Angst, daß Sie den kürzeren ziehen, oder?«
    »Ha!« Nur dieser Ausruf, sonst nichts.
    »Also, was ist?« fragte Bigman.
    »Sie halten mich wohl für verrückt? Wenn Sie schon Selbstmordgedanken hegen, dann erledigen Sie das gefälligst selbst.«
    »Also gut. Um wieviel sind Sie schwerer als ich?«
    »Hundert Pfund«, sagte Erskine verächtlich.
    »Hundert Pfund Fett!« rief Bigman und musterte den anderen ebenfalls verächtlich. »Ich will Ihnen etwas sagen – kämpfen wir doch bei Merkurschwerkraft, dann haben Sie mir nur mehr vierzig Pfund voraus. Einverstanden?«
    »Zum Teufel, einverstanden! Ich werde versuchen, Sie nicht umzubringen, aber auf mehr lasse ich mich nicht ein. Sie wollten es nicht anders haben. Sie haben mich darum gebettelt.«
    »Okay. Also gehen wir jetzt!« Bigman war so auf den Kampf versessen, daß er beim Reden herumhopste und dabei wie wild mit den Fäusten

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