Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Traum gewesen sein konnte.
    Licht, das aus Sternen fiel wie flüssiges Silber. Wind, der sich erhob und voller Stimmen war. Eine Frau, die wie eine Fackel loderte.
    Derartige Dinge sollten reine Fantasie sein. Aber wenn sie es nicht waren … wenn sie real waren und sie ein Teil von ihnen war, dann musste sie wissen, was das bedeutete.
    Zum ersten Mal seit beinahe vier Jahren fühlte sie sich absolut sicher, absolut ruhig. Das musste für den Moment genügen.
     
    Bis mittags war sie viel zu beschäftigt, um an etwas anderes als ihren Job zu denken. In ihrer Tasche war ihr Lohnscheck, und ein freier Tag lag vor ihr.
    »Eine große Eisschokolade mit Haselnusseis.« Der Mann, der das bestellte, lehnte sich über die Theke, während Nell ihn bediente. Sie schätzte ihn auf Mitte dreißig, ein Fitnessclub-gestählter Festländer.
    Es freute sie, dass sie inzwischen – mit einigermaßen verlässlicher Sicherheit – einen Festländer erkennen konnte. Und die typische Überheblichkeit der Insulaner dabei empfand.
    »Also, wie viel Liebeszauber streuen Sie in diese Kekse?«, fragte er sie.
    Sie warf ihm einen Blick zu, lächelte abwesend: »Ich verstehe nicht?«
    »Seit ich Ihre Rosinenkekse gegessen habe, musste ich unaufhörlich an Sie denken.«
    »Wirklich? Ich hätte schwören können, dass ich das ganze Zauberpulver in die Macadamia-Nuss-Kekse gestreut habe.«
    »Ich nehme drei davon«, sagte er und brachte sie damit zum Lachen. »Ich bin Jim, und Sie haben mich mit Ihrem Gebäck verführt.«
    »Dann probieren Sie besser nicht meinen gemischten Bohnensalat, sonst sind Sie für alle Zeiten und für alle Frauen verdorben.«
    »Wenn ich den ganzen gemischten Bohnensalat kaufe, heiraten Sie mich dann, und wir bekommen Kinder?«
    »Nun, das würde ich, Jim, aber ich habe einen heiligen Eid geschworen, ungebunden zu bleiben, um für die ganze Welt backen zu können.« Sie verschloss seine Eisschokolade mit einem Deckel und verpackte sie. »Wollen Sie wirklich diese Kekse?«
    »Ganz sicher. Wie wäre es mit einem Venusmuschelessen heute Abend am Strand? Ich teile mir mit einigen Freunden ein Haus hier. Bei uns steigt heute Abend ein Strandfest.«
    »Heute eine Strandfeier, morgen ein Haus am Stadtrand und ein Cockerspaniel.« Sie reichte ihm seine Rechnung und
kassierte lächelnd. »Lieber sicher als unglücklich. Trotzdem vielen Dank.«
    »Sie brechen mir das Herz«, sagte er und entfernte sich schwer seufzend.
    »O Mann, er ist ja so toll.« Peg reckte ihren Hals und blickte ihm nach, bis er aus ihrer Sicht verschwand. »Bist du wirklich nicht interessiert?«
    »Nein.« Nell nahm ihre Schürze ab, lockerte ihre Schultern.
    »Dann macht es dir nichts aus, wenn ich zur Strandparty gehe?«
    »Von mir aus. Im Kühlschrank ist reichlich Bohnensalat. Oh, noch etwas, Peg: Danke für dein Verständnis gestern.«
    »Hey, jeder hat dann und wann einen Aussetzer. Bis Montag.«
    Bis Montag, dachte Nell. Es war so einfach. Sie war Teil eines Teams, sie hatte Freunde. Sie hatte die Avancen, die ihr ein attraktiver Mann gemacht hatte, souverän zurückgewiesen.
    Genau genommen hatte sie es genossen, so wie sie es früher genossen hatte. Vielleicht würde sie sich eines Tages nicht mehr genötigt sehen, Annäherungsversuche zurückzuweisen.
    Eines Tages würde sie vielleicht mit einem Mann und einigen seiner Freunde zusammen feiern, sich unterhalten, zusammen lachen, die Gesellschaft genießen. Problemlose, normale Freundschaften, warum nicht? Eine ernsthafte Beziehung könnte sie sich auch zukünftig nicht leisten – auch nicht, wenn sie gefühlsmäßig damit umgehen könnte.
    Immerhin war sie dem Gesetz nach noch verheiratet.
    Aber jetzt, in diesem Moment, war diese Tatsache eher eine Art Selbstschutz und nicht mehr der frühere Albtraum. Sie hatte die Freiheit, zu tun und zu lassen, was immer und wo immer sie es wollte. Aber sie war nicht frei genug, sich wieder an irgendeinen Mann zu binden.
    Sie beschloss, sich mit einem Eis und einem Strandspaziergang zu verwöhnen. Auf dem Weg dorthin grüßten sie viele Leute namentlich, und das genoss sie ungeheuer.
    Als sie zum Strand ging, konnte sie Pete Stahr und seinen infamen Hund sehen. Zack stand neben ihnen, die Hände auf die Hüften gestemmt, und die beiden vor ihm machten einen verlegenen Eindruck.
    Er trug nie einen Hut, so wie er es ihr für die Gartenarbeit empfohlen hatte. Deshalb waren seine Haarspitzen von der Sonne gebleicht, und er war ständig windzerzaust. Er trug auch

Weitere Kostenlose Bücher