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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unterdrücktes Stöhnen, als er sie wieder absetzte und sie sich an der Kante des Tisches festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Das ist vielleicht nicht vernünftig im engeren Sinne«, sagte Zack lakonisch, »aber es ist real. Es bleibt dir nichts anderes übrig, als es mit auf deine Prioritätenliste zu setzen. Arbeite nicht zu lange.«
    Er schlenderte raus, und die Tür fiel mit einem vertrauten Plopp zu.
     
    Diese Nacht träumte sie von einem Kreis. Eine dünne Linie auf der Erde, silbern wie das Sternenlicht. In ihm standen
drei Frauen, weißgekleidet. Ihre Stimmen erhoben sich zu einem Gesang, obgleich ihr die Worte fremd waren. Während sie sangen, schossen aus dem Kreis Lichtstrahlen wie silberne Pfeile in die schwarze Nacht.
    Sie sah einen Pokal, ein Messer mit einem kunstvollen Griff und grasgrüne Kräuter.
    Sie tranken aus dem Pokal, eine nach der anderen. Sie konnte den süßen, leichten Wein schmecken. Die Dunkelhaarige ritzte mit der Messerklinge Symbole auf die Erde.
    Der Geruch von Erde umgab sie, frisch und dunkel.
    Während sie im Kreis gingen und dabei sangen, schoss eine goldene Flamme aus der Mitte empor. Die Hitze erwärmte ihre Haut.
    Dann erhoben sie sich, erhoben sich über das goldene Feuer, über die silbernen Lichterpfeile, als würden sie in der Luft tanzen.
    Und sie fühlte sich frei und glücklich, als der Wind ihre Wangen küsste.

11
    Eingeschlossen in Mias Büro, schwitzte Nell über ihrer Bestandsaufnahme: Was war vorhanden, was würde sie unbedingt brauchen.
    Die Liste mit Letzterem gefiel ihr am besten, weil sie einen gebrauchten Computer, der über alle von ihr benötigten Programme verfügte, eine attraktive Küchenausstattung, Visitenkarten, ein hübsch eingerichtetes Arbeitszimmer und eine multifunktionale Küchenmaschine enthielt.
    Tatsache war, dass sie alles auf der Liste brauchte, und sogar noch einiges mehr, um ein lebensfähiges Geschäft mit einem anständigen Gewinn auf die Beine zu stellen.
    Von den nackten Zahlen her war das zu schaffen – jedenfalls wenn sie sich ungefähr ein Jahr lang jeden überflüssigen Luxus hinsichtlich Essen, Getränke und Kleidung abschminkte.
    So wie es aussah, konnte sie zwischen zwei Übeln wählen: entweder wie eine Nonne, also äußerst sparsam, zu leben, oder auf die professionelle Ausrüstung zu verzichten, die sie für ihr Geschäft brauchte.
    Wie eine Nonne zu leben, war gar nicht so schlecht, grübelte sie. Sie hatte viele Monate mehr oder weniger so gelebt, bevor sie auf die Insel gekommen war. Wenn sie nicht schwach geworden wäre und ihr Geld für Windharfen und Sandalen und Ohrringe ausgegeben hätte, wüsste sie gar nicht mehr, wie viel Spaß es machte, Geld zu verschwenden.
    Das musste ein Ende haben.
    Nach ihrer Kalkulation könnte sie – vorausgesetzt Marge
aus dem Makler-Büro war geduldig genug – innerhalb von drei Wochen das Geld für den Computer zusammenkratzen. Sie würde einige hundert Dollar mehr brauchen für einen Drucker, einen Telefonanschluss, den Gewerbeschein, das Büromaterial. Wenn sie einmal eingerichtet war, könnte sie ihren Catering-Service professionell betreiben.
    Mit einem Seufzer lehnte sie sich zurück, rieb sich die Augen. Sie hatte vergessen, einen Posten für Kleidung einzuplanen. Sie konnte schwerlich in Jeans und T-Shirt zur Macey-Party gehen oder gar in ihrem sexy Bustier. Sie brauchte anständige schwarze Hosen, eine schlichte weiße Bluse, vernünftige und klassische schwarze Schuhe.
    Sie ließ ihre Hände sinken, als Mia eintrat.
    »Hi. Ich verschwinde sofort.«
    »Nicht nötig.« Mia bedeutete ihr, sitzen zu bleiben. »Ich muss nur was nachschauen im September-Katalog.« Sie holte ihn aus dem Regal und blätterte ihn durch, während sie Nell über die Schultern blickte. »Finanzprobleme?«
    »Warum fragst du?«
    »Ist so ein Gefühl.«
    »Es gibt nichts Frustrierenderes als jede Menge Hindernisse. Ich hasse es, zugeben zu müssen, dass ich mir zu viel auf einmal zugemutet habe.«
    »Klär mich auf«, forderte Mia, die sich auf ihr Sofa setzte und genüsslich ausstreckte wie eine Katze auf einem Kaminvorleger.
    »Einige Nebenjobs, einige Picknicks, ein großes Fest, und schon entwerfe ich ein Firmenlogo und Visitenkarten und versuche, Geld für einen Computer zusammenzukratzen, obgleich ein schlichter Ringordner locker ausreichen würde. Ich muss mir unbedingt selber Zügel anlegen.«
    »Nichts ist langweiliger als das«, stellte Mia trocken fest. »Als

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