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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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leuchtend wie Juwelen.
    Er richtete sich steil auf, presste seine Lippen auf ihr Herz und zerbarst.

14
    Ripley stoppte den Dienstwagen und beobachtete, wie Nell ihr Auto entlud. Die Sonne war bereits untergegangen, und die kalten Windböen, die ein gemeiner Nordostwind über die Insel fegte, hatten jeden Touristen zu einem heißen Getränk ins Hotel getrieben.
    Die meisten Bewohner saßen gemütlich vor dem Fernseher oder beendeten ihr Abendessen. Genau das würde sie auch bald tun.
    Aber sie hatte seit dem Abend, an dem Nell zu Zack gekommen war, keine Gelegenheit zu einem privaten Gespräch mit ihr gehabt.
    »Du fängst entweder sehr spät an oder hörst sehr früh auf«, rief sie ihr zu.
    Nell befestigte eine Box und schlüpfte in ihre Fleecejacke, die sie sich auf dem Festland bestellt hatte. »Die zweite Schicht. Mias Literaturgruppe hat seine Sommerpause beendet. Heute ist das erste Treffen.«
    »Aha.« Ripley stieg aus. Sie trug ihre geliebte alte Pilotenjacke und Wanderstiefel. Ihre Sommermütze hatte sie ersetzt durch eine Wollmütze. »Kann ich dir helfen?«
    »Ich hätte nichts dagegen.« Glücklich, dass sie keine zurückgebliebenen Animositäten bemerken konnte, wies Nell mit ihrem Ellbogen auf die zweite Box. »Erfrischungen für das Treffen. Gehst du auch hin?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Liest du nicht gern?«
    »Doch, schon, ich mag nur keine Gruppen. Gruppen bestehen
aus Mitgliedern«, erläuterte sie. »Und Mitglieder sind in der Regel Leute. Nun bist du dran.«
    »Leute, die du kennst«, betonte Nell.
    »Ein Grund mehr. Diese Gruppe besteht aus einem Hühnerhaufen, der genüsslich mehr Zeit mit Klatsch verbringt, als über Bücher zu sprechen, die sie nur als Vorwand für einen freien Abend benutzen.«
    »Wie willst du das wissen, wenn du gar nicht zur Gruppe gehörst?«
    »Sagen wir, ich habe einen sechsten Sinn für so etwas.«
    »Nun gut.« Nell rückte sich die Box zurecht, als sie auf den Hintereingang zumarschierten. »Lehnst du deswegen die Macht ab? Weil du Gruppen ablehnst?«
    »Das wäre Grund genug. Aber noch mehr lehne ich es ab, etwas zu akzeptieren, was dreihundert Jahre vor meiner Geburt stattgefunden haben soll.«
    Ein Windstoß ließ ihren Pferdeschwanz tanzen wie eine dicke, schwarze Peitsche. Sie ignorierte das, ebenso wie die kalten Finger, die sich unter ihre Jacke schieben wollten. »Ich denke, dass man sich allen Herausforderungen im Leben stellen sollte, und das tut man besser nicht, indem man sich gackernd über einen Hexenkessel beugt, und ich möchte nicht, dass sich Leute fragen, ob ich auf einem Besenstiel angeflogen komme und einen spitzen schwarzen Hut trage.«
    »Gegen Ersteres habe ich nichts einzuwenden.« Nell öffnete die Tür und trat ein in die wohlige Wärme. »Aber ich muss dir sagen, dass ich Mia noch nie gackern gehört habe – weder über einen Hexenkessel gebeugt noch sonstwo, und auf mich macht niemand den Eindruck, als erwarte er, dass sie sich auf einen Besen schwingt.«
    »Würde mich aber nicht überraschen.« Ripley betrat den Laden, nickte Lulu zu. »Lu.«
    »Rip.« Lulu stellte weiter die Klappstühle auf. »Kommst du auch heute?«
    »Gibt es Eiszapfen in der Hölle?«
    »Soviel ich weiß, nicht.« Sie schnüffelte. »Rieche ich da Pfefferkuchen?«
    »Ja, in einer Box sind welche«, klärte Nell sie auf. »Wo soll ich die Erfrischungen hinstellen?«
    »Du bist die Expertin. Entscheide du. Mia ist schon oben. Wenn es ihr nicht gefällt, wird sie es dir schon sagen.«
    Nell stellte ihre Box auf einen bereitstehenden Tisch. Sie hatte Lulus Panzer ein bisschen angeknackst, war aber noch nicht ganz durchgedrungen. Es war eine persönliche Herausforderung.
    »Meinst du, dass ich an der Diskussion teilnehmen kann?«
    Lulu betrachtete sie prüfend über ihre Brille hinweg. »Hast du das Buch gelesen?«
    Verdammt. Nell holte das Tablett mit den Pfefferkuchen zuerst raus, in der Hoffnung, dass der Geruch ihre Chancen verbessern würde. »Eh, nein. Ich wusste bis letzter Woche nichts von der Existenz der Gruppe, und …«
    »Jeder sollte sich wenigstens eine Stunde pro Tag die Zeit nehmen, ein Buch zu lesen, egal, wie viel man zu tun hat.«
    »Also wirklich, sei doch nicht so zickig, Lulu.«
    Nells Augen weiteten sich, als Ripley Lulu derartig anfuhr, dann musste sie aber grinsen, als sie Lulus Reaktion aus den Augenwinkeln beobachtete.
    »Ist doch wahr. Es geht hier um Grundsätze. Du kannst bleiben, wenn die da auch bleibt.« Sie wies mit ihrem Daumen

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