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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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verschwunden. Sie wollte über etwas anderes reden, etwas, was die Tränen schön tief in ihr versteckt hielt, denn sie wusste, dass Zach es nicht mochte, wenn sie weinte.
    „Ich habe das Buch zu Ende gelesen, dass du mir geschenkt hast“, sagte sie, während Zach weiterhin ihr Haar begutachtete.
    „Hat es dir gefallen?“, fragte er und sie spürte, wie es kräftig an ihrer Kopfhaut ziepte, als er an einigen Haarsträhnen zog. Sie biss ihre Zähne aufeinander und versuchte, nicht zusammenzuzucken.
    „Ich glaube, ich habe nicht alles verstanden“, gab Joleen zu. Zach schenkte ihr immer Bücher. Oft waren es schon Bücher für Erwachsene. Joleen bemühte sich stets, sie ganz zu lesen.
    „Du weißt, dass du mich fragen sollst, wenn du etwas nicht verstehst“, gab er mit leichtem Tadel in der Stimme zurück. „Oder auch Christin und Tony. Dafür sind sie schließlich da.“
    „Ich weiß“, murmelte Joleen und dann zuckte sie doch zusammen, als Zach aus Versehen kräftig an den Haarsträhnen zog, die mit dem Kaugummi verklebt waren. Sie konnte hören, wie er seufzte.
    „So wird das nichts“, murmelte er. „Ich werde es rausschneiden müssen.“ Joleen sah ihn erschrocken an. Er wollte ihre Haare abscheiden?
    „Bitte nicht“, jammerte sie, biss sich dann jedoch auf die Zunge und war ruhig. Zach wollte nicht, dass sie jammerte, keiner der Vampire mochte das. „‚Tschuldigung“, fügte sie rasch hinzu.
    „Entschuldigung heißt das!“, erklärte Zacharias ihr.
    „Entschuldigung Zach“, wiederholte sie und sah ihn dann an. Als er nickte und ihr ein kleines Lächeln schenkte, wusste sie, dass er ihr nicht böse war. Seit sie mit ihrer Mama hier hergezogen war, sah sie sie nur sehr selten. Sie vermisste sie manchmal, aber viel mehr hatte sie inzwischen Angst davor, dass Zach oder einer der anderen Vampire böse auf sie sein konnten. Sie mochte sie. Seit sie hier waren, verkraftete Joleen die Ablehnung ihrer Mutter besser, da sie ihre kindliche Liebe den Vampiren und den beiden Bluthuren zukommen ließ, die sie betreuten.
    Zach war der erste Mensch gewesen, der ihre Liebe angenommen hatte, obwohl er ein Vampir war. Er war immer lieb zu ihr gewesen und hier in dem großen Haus war er ihr bester Freund.
    Die anderen Kinder mochten Joleen nicht. Sie behaupteten immer, dass die Vampire sie bevorzugen würden, und ärgerten sie deswegen. Außerdem waren sie böse, weil ihre Mama mit ihnen gemeinsam in diesem Haus lebte.
    Joleen wusste, dass die anderen Kinder ihr den Kaugummi auf das Kopfkissen gelegt hatten, doch sie konnte es nicht beweisen, außerdem würde Petzen die ganze Sache nur noch schlimmer machen. Dass sie mit den anderen Kindern nicht gut klarkam, war auch ein Vorteil für sie. So fand sie, während die anderen miteinander spielten, Zeit und Ruhe, die Bücher zu lesen, die Zach ihr zukommen ließ.
    „Bereit?“, hörte sie Zach fragen und nickte angespannt. Sie mochte ihre Locken, und dass Zach sie nun abschneiden würde, fand sie doof. Doch anscheinend wusste er keinen anderen Weg, sonst hätte er es nicht gemacht. Sie hörte das Geräusch, als die Schere ihre Haare durchtrennte, und schloss die Augen, damit sie nicht wieder weinen musste. Sie wollte tapfer sein, aber manchmal schaffte sie das einfach nicht.
    Vielleicht würde ihre Mama sie lieb haben, wenn sie hörte, was für eine tolle und aufmerksame Schülerin sie war und wie gut sie sich anstrengte.
    Feine, blonde Haarsträhnen fielen hinab, gefolgt von einem verklebten Klumpen, der aus Haaren und Kaugummi bestand. Mit traurigen Augen sah sie zu Zach hinauf und er erwiderte ihren Blick. Dann lachte er plötzlich.
    Sofort schossen Joleen wieder Tränen in die Augen. Wieso lachte er sie aus?
    „Oh je“, lachte er und seine Hand zerstrubbelte ihr in einer liebevollen Geste das nun verunstaltete Haar. „Nun sieht es noch schlimmer aus als vorher. Ich glaube, morgen müssen wir einen Friseur kommen lassen.“
    Joleen sprang von dem Toilettensitz und stellte sich auf den kleinen Hocker, der vor dem Waschbecken stand, damit sie sich im Spiegel betrachten konnte. Zach trat hinter sie und sah ihrem Spiegelbild in die Augen.
    „Oder willst du lieber in die Stadt fahren, damit wir dort einen aufsuchen können?“
    Joleens Blick hellte sich auf und sie konnte wieder lächeln, als ihr klar wurde, was Zach da vorschlug.
    „Nur du und ich?“, fragte sie und strahlte ihn an. Zach nickte und Joleen fuhr vor Freude auf ihrem Hocker zu Zach herum. Der

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